Arterielle Hypotonie
Arterielle Hypotonie ist ein medizinischer Begriff, der sich als dauerhaft niedriger Blutdruck übersetzen lässt. Dahinter stecken die griechischen Begriffe für die Schlag- bzw. Pulsader arteria sowie hypo für unter. Entsprechend der Klassifikation nach ICD-10 handelt es sich um eine Krankheit , die genau genommen mit Blutunterdruck übersetzt werden muss. Interessant ist dabei, dass in Deutschland andere Grenzwerte als seitens des National Heart, Lung, and Blood Institute der USA definiert werden und arterielle Hypotonie schon unterhalb eines systolischen Wertes von 110 mmHg vorliegt. In den USA wird die Grenze bei 90/60 mmHg gezogen. Betroffen sind meist junge Frauen sowie Menschen mit einem geringen Körpergewicht. Auch ältere Menschen, Personen, die unter Diabetes leiden sowie Krampfader-Patienten können zu einem krankhaft niedrigen Blutdruck neigen.
Welche Formen von arterieller Hypotonie existieren?
Arterielle Hypotonie ist noch einmal in verschiedenen Formen unterteilt. Neben sonstigen Ursachen unterscheidet man im allgemeinen die idiopathische Hypotonie, symptomatische Hypotonie und die orthostatische Hypotonie. Erstere ist die Form, die am Häufigsten auftritt und insbesondere junge Frauen betrifft, während sich die symptomatische Hypotonie stets auf einen konkret zu benennenden Auslöser zurückführen lässt. Zuletzt bezeichnet die orthostatische Hypotonie ein Syndrom, das beim Wechsel in den aufrechten Stand auftritt. Diese Form von arterieller Hypotonie sorgt dafür, dass im Stehen Symptome wie Schwindel, Herzrasen oder auch Schwächeanfälle und Übelkeit aufkommen.
Weitere Symptome bestehen in kalten Füßen oder Händen, Zittern, Müdigkeit und nachlassender Konzentration sowie in Kopfschmerzen. Nicht zu verwechseln ist die arterielle Hypotonie mit künstlich herbeigeführt niedrigem Blutdruck, wie er etwa bei Operationen angewendet wird.
Wie lässt sich arterielle Hypotonie behandeln?
Behandlungsmöglichkeiten für die arterielle Hypotonie sind vielfältig und meist risikolos durchführbar. Am Einfachsten ist dabei das Ausüben von mehr Ausdauersportarten, mit denen der Kreislauf im Sinne des Wortes auf Trab gebracht wird. Ebenfalls lässt sich die Flüssigkeitszufuhr und manchmal können auch salzige Speisen positive Auswirkungen mit sich bringen. Ebenfalls ein bewährtes Mittel sind kalt-heiße Wechselduschen, besonderen im Bereich der Beine. Bevor jedoch in Eigenregie therapiert wird, sollten die Ursachen für die arterielle Hypotonie durch einen Arzt abgeklärt werden.
Worauf ist arterielle Hypotonie zurückzuführen?
In vielen Fällen wird arterielle Hypotonie vererbt und kommt in Familien wiederholt vor. Es besteht allerdings stets das Risiko, dass Erkrankungen des Herzens, hormonelle Störungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse oder die Einnahme von Medikamenten ursächlich ist. Überprüft wird die generelle Neigung zur arterielle Hypotonie durch den so genannten Schellong-Test, bei dem Puls und Blutdruck abwechselnd im Stehen und im Liegen gemessen werden.
In seltenen Fällen müssen sogar Medikamente gegen die arterielle Hypotonie eingenommen werden. Möglich ist beispielsweise die Anregung des sympathischen Nervensystems mit Etilefrin, Coffein, Midodrin, Oxilofrin oder Ameziniummetilsulfat oder auch die Einnahme von Fludrocortison. Achtung: all diese Mittel weisen erhebliche Nebenwirkungen auf und sind daher nur im äußersten Notfall und nach eingehender Konsultation eines Arztes zu empfehlen.