EKG - Elektrokardiogramm
Bei nahezu jeder Untersuchung des Herzens, kommt ein Elektrokardiogramm bzw. EKG zum Einsatz. Der Name leitet sich aus den griechischen Begriffen für das Herz (kardia) und Geschriebenes (grámma) ab. Es ließe sich in diesem Kontext auch von einer Herzspannungskurve sprechen, bei der die Aktivitäten aller Fasern der Herzmuskeln aufgezeichnet werden. Vereinfacht ausgedrückt, lässt sich mit einem EKG eine valide Aussage zur Gesundheit eines Herzens treffen. Die Auswertung und Interpretation wird dabei sowohl von spezialisierten Computerprogrammen als auch vom Arzt vorgenommen.
Was wird bei einem EKG untersucht?
Wenn Sie ein EKG vornehmen lassen, werden sowohl Ihre Herzfrequenz und Ihr Herzrhythmus als auch der Lagetyp und die Aktivitäten der Herzvorhöfe und -kammern untersucht. Es lassen sich auf diese Weise sowohl Unregelmäßigkeiten als auch andere Störungen aufspüren. Zu beachten ist jedoch, dass ein klare Diagnosestellung allein bei einer Herzrhythmusstörung möglich ist bei den meisten anderen Krankheitsbildern dient das EKG lediglich als Hinweisgeber und zieht weitere Untersuchungen nach sich.
Zu unterscheiden sind zum einen das konventionelle und das Vektor-EKG, zum anderen ein Ruhe- und ein Belastungs-EKG. Des Weiteren ist auch ein Langzeit-EKG möglich, bei dem die Werte über einen Zeitraum von 24, 48 oder sogar 72 Stunden gemessen werden. Diese Untersuchung erfolgt mit Hilfe von Elektroden, die sich problemlos auf die Haut kleben lassen. Alternativ ist jedoch auch das Implantieren eines Ereignisrekorders denkbar.
Was sagt das EKG aus?
Ein EKG schreibt die Werte in einen elektronischen Speicher oder auf Millimeterpapier. Es entstehen unterschiedliche Wellen und Intervalle, die jeweils Aufschluss über bestimmte Herzbereiche geben. Die Interpretation der Werte fördert Aussagen über den Herzrhythmus, die Herzfrequenz, die Überleitung zwischen Vorhof und Kammer aber auch die Form des Kammerkomplexes, die Erregungsrückbildung, Nulllinie und Lagetyp zutage.
Wann wurde das EKG entwickelt?
Die Methode des EKG geht auf die Arbeit des italienischen Forschers Carlo Matteucci zurück. Dieser fand 1843 heraus, dass die Tätigkeit eines Herzen auf elektrischen Impulsen basiert. Das erste EKG wurde vom Physiologen Augustus Desiré Waller an dessen Hund durchgeführt. Das Tier hatte seine Pfoten in leitfähige Silberchloridlösung getaucht und 1887 gelang erstmals die Aufzeichnung mit einem Kapillarelektrometers. 1903 war es dann Willem Einthoven, der das EKG in einer Klinik einsetzte und eine Terminologie entwickelte, die bis heute verwendet wird.