Was Sie über Herzrasen - Tachykardie wissen sollten

Verschiedene Formen der Tachykardie
Beim Herzrasen wird in der Medizin zwischen der Vorhof- und der Kammertachykardie unterschieden. Eine Vorhoftachykardie ist dabei meist weniger gravierend, da die Vorhöfe nur einen unwesentlichen Beitrag zur Herzleistung beitragen. Die Folge ist ein langsameres Kontrahieren der Herzkammer. Problematischer ist hingegen die Kammertachykardie, da das Herz in diesem Fall mit dem Pumpen aufhört und ein Kreislaufstillstand droht. Bedrohlich wird es immer dann, wenn Herzrasen oberhalb eines Wertes von 120 Schlägen eintritt, während Sie ab 150 Schlägen unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten.
Mediziner unterscheiden diverse Formen von Herzrasen. Exemplarisch seien an dieser Stelle die Sinustachykardie, die AV-Reentry-Tachykardie oder auch die paroxysmale Tachykardie genannt, die jeweils durch ein EKG oder eine Herzkatheteruntersuchung diagnostiziert werden. Weitere Möglichkeiten der Diagnose sind eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) oder auch Röntgen und eine Langzeit Blutdruckmessung. Zudem wird bei einer ärztlichen Untersuchung nach anderen Symptomen und eventuellen Vorerkrankungen gefragt.
Wann ist Herzrasen bedenklich?

Verschiedene Ursachen für eine Tachykardie
Die Ursachen für Herzasen bzw. Tachykardie können vielfältig sein. Leicht zu ändern sind der Konsum von Kaffee oder das Rauchen, die beide als Auslöser gelten. Ebenfalls ein externer Faktor ist Stress. Darüber hinaus kann es bei Bluthochdruck, einem Abfall des Blutdrucks, einer Blutarmut aber auch bei Angststörungen oder hormonellen Störungen wie den Wechseljahren zu einem beschleunigten Pulsschlag kommen. Problematischer sind koronare Herzkrankheiten, Probleme mit den Herzklappen oder Herzmuskelerkrankungen. Zuletzt sind auch eine Überfunktion der Schilddrüse sowie Unterzuckerung zu erwähnen.
Was kann ich gegen Herzrasen tun?

Es existieren jedoch auch verschiedene Hausmittel, die sofortige Hilfe versprechen. Am Einfachsten ist tiefes und langsames Atmen, womit sich schon so manche Tachykardie hat heilen lassen. Alternativ hilft eine spezielle und einfach umzusetzende Massagetechnik: Suchen Sie hierzu erst einmal die Punkte an Ihrer Halsschlagader, an denen Sie den Puls fühlen. Führen Sie an diesen Stellen mit zwei Fingern leichte kreisende Massagebewegungen durch. Sie stimulieren damit den Karotissinusnerv, der wiederum den Blutdruck beeinflusst. Diese Massage sollte stets im Sitzen oder Liegen durchgeführt werden, da aufgrund des ebenfalls sinkenden Blutdrucks anderenfalls Kreislaufprobleme drohen.
Ebenfalls als Hausmittel gilt das Zuhalten von Nase und Mund bei gleichzeitigem starken Ausatmen. In der Folge spannen Sie Ihre Bauchmuskulatur an und erhöhen den Luftdruck in den Atemwegen. Die Methode geht auf den italienischen Arzt Antonio Maria Valsalva (1666 1723) zurück und wird bis heute nach diesem als Valsava-Manöver benannt. Wenn Sie möchten, können Sie auch schnell ein kaltes, kohlensäurehaltiges Getränk trinken und danach aufstoßen, was denselben Effekt wie das Valsava-Manöver hat. Langfristig hat sich Baldriantinktur als hilfreich erwiesen.