Hungerstoffwechsel

Diätformen Artikel
In manchen Diäten wird er explizit angestrebt, in anderen gilt es, ihn zu vermeiden. Die Rede ist vom Hungerstoffwechsel, der bei Fasten oder Nahrungsmangel automatisch eintritt und auch als Katabolismus bezeichnet wird. In medizinischer Hinsicht wird der Grundumsatz deutlich gesenkt und der Körper greift automatisch auf seine Energievorräte zurück. Diese bestehen einerseits aus Kohlenhydraten wie Glykogen aber auch aus den Proteinen in der Muskulatur sowie Fett aus dem subkutanen Fettgewebe. Manche Diätformen machen sich Letzteres zunutze und sorgen dafür, dass der Körper in den Zustand der so genannten Ketose gelangt. Ein Beispiel ist die Atkins-Diät, bei der die Leber Fettsäuren zu Ketonkörpern umformt und so eine Alternative zur Glukose aus Kohlenhydraten liefert. Diese Herangehensweise gilt jedoch als höchst umstritten und wird mancherorts sogar als gesundheitsschädlich gebrandmarkt.

Was bedeutet Hungerstoffwechsel?

Hungerstoffwechsel bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel auf einen Wert von nur noch 80 mg/dl abgesenkt wird und auch der Insulinspiegel sinkt, während die Glukogenwerte ansteigen. Im negativen Fall sorgt der Hungerstoffwechsel dafür, dass Vitamine, Spurenelemente sowie Aminosäuren und Lipide fehlen und diese – bei bewusstem Herbeiführens des Zustands – in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufgenommen werden müssen. Interessant ist dabei, dass der Hungerstoffwechsel nicht nur einen Abbau von Muskeln und Fettgewebe zur Folge hat, sondern auch den Bedarf des Körpers reduziert. Vergleiche mit dem Winterschlaf von Tieren sind hier durchaus angebracht und selbst der Glukoseverbrauch des Gehirns fällt auf 30 Prozent des eigentlichen Wertes.

Zu beachten ist allerdings, dass der Hungerstoffwechsel einen Ausnahmefall darstellen sollte und auf lange Sicht zu Mangelerscheinungen, Krankheiten und schließlich zum Tod führen kann.

Was bewirkt ein zu langer Hungerstoffwechsel?

Diät Image
Wird der Hungerstoffwechsel zu lange aufrecht erhalten, so leidet der Körper unter Auszehrung oder auch Atrophie. Das Körpergewicht reduziert sich auf weniger als 80 Prozent des vorgesehenen Normalgewichts. Wird sogar eine Kachexie diagnostiziert, die bei einem BMI unterhalb von 18 vorliegt, so verliert der Körper auch das wichtige Baufett sowie die Muskulatur. Es drohen Lethargie und selbst das Knochenmark verwandelt sich in Gallertmark. Nach und nach kann der Herzmuskel angegriffen werden und es zeigen sich irreversible Schäden, die letztlich zum Tode führen.

Lässt sich ein gesunder Hungerstoffwechsel erreichen?

Diäten Artikel
An der Frage, ob der Hungerstoffwechsel für eine Diät genutzt werden kann, scheiden sich die Geister. Fakt ist, dass dieser Zustand nur für eine kurze Zeit eintreten sollte und nicht den Normalfall darstellen darf. Ein Gewichtsverlust wird dann erreicht, wenn wenig Kohlenhydrate, dafür jedoch ausreichend Protein und Fett konsumiert wird. Die Logik hinter dieser Vorgehensweise besteht darin, dass zwar in den Hungerstoffwechsel geschaltet wird, jedoch aufgrund der Proteinzufuhr keine Muskelmasse verloren geht. Dieser Effekt kann zusätzlich durch gezielten Sport unterstützt werden. Zudem sinkt der Blutzuckerspiegel, wodurch auch der Appetit gedrosselt ist. Das Ganze nennt sich Low-Carb-Diät und ist in diversen Ausgestaltungen wie einer Atkins Diät, der Glyx Diät oder der Dukan Diät, Hollywood Diät oder Montignac-Methode bekannt.

In den meisten Fällen urteilen Mediziner kritisch über eine bewusste Herbeiführung des Hungerstoffwechsels. Hauptkritikpunkt ist die Sorge um das Fehlen lebenswichtiger Nährstoffe, doch existieren mittlerweile auch Studien, die in Low Carb ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehen.

Autor:

Alle Artikel zum Thema Diät allgemein

BMI- Rechner.net