Magersucht - was Sie wissen sollten

Wie äußert sich Magersucht?
Magersucht ist durch ein besonders niedriges Körpergewicht bzw. einen Body Mass Index unterhalb eines Wertes von ca. 17,5 gekennzeichnet. Hinzu kommt eine meist panische Angst vor Gewichtzunahme und damit einhergehend ein weitgehender Verzicht auf Nahrung. In schweren Fällen geht die Magersucht sogar so weit, dass durch Erbrechen, übermäßigen Sport, Abführmittel oder andere Maßnahmen für einen zusätzlichen Gewichtsverlust gesorgt wird. Hintergrund ist eine vollkommen verzerrte Körperwahrnehmung, bei der auch die Signale des Körpers nicht mehr richtig wahrgenommen werden können.
Wer an Magersucht leidet, beschäftigt sich fast nur noch mit dem Thema Essen und zählt im Kopf die Kalorien jeder aufgenommenen Nahrung. Interessanterweise geht die Krankheit mit einer deutlichen Leistungsorientierung und Versagensängsten einher und ist daher durchaus auch als gesellschaftliche Phänomen anzusehen.
Folgen der Magersucht

Gründe für Magersucht
Bei Erkranken an Magersucht wird naturgemäß nach den Gründen gesucht. Die Ansätze in diesem Bereich sind unterschiedlich und gehen mal von einer genetischen Prädisposition, mal von einer familiären Vorprägung aus. Überdurchschnittlich oft folgt die Magersucht auch auf sexuellen Missbrauch, wird hier und da aber auch mit den geltenden Schönheitsidealen und dem zunehmenden gesellschaftlichen Druck auf Frauen identifiziert. Das Stichwort lautet hier Schlankheitswahn und wird bereits auf politischer Ebene diskutiert, was die Relevanz unterstreicht. So werden in manchen Ländern Magermodels von den Laufstegen verbannt und wie in Israel ein Body Mass Index von mindestens 18,5 vorgeschrieben. In Frankreich bedarf es gar eines ärztlichen Attestes, um als Model zu arbeiten. Bedenkt man, wie viele Topmodels oder auch andere Prominente an Magersucht erkrankt sind oder waren, so erscheinen diese Maßnahmen durchaus sinnvoll.
Wie lässt sich Magersucht behandeln?

In manchen Fällen wird auch nur versucht, die Einstellung zum Essen zu verändern oder es werden Anti-Depressiva verabreicht, denen zumindest eine lindernde Wirkung zuzuschreiben ist. Ein Allheilmittel wurde jedoch noch nicht gefunden.