Niedriger Blutdruck - ab wann wird es gefährlich?

Wie kommt niedriger Blutdruck zustande?
Niedriger Blutdruck kann verschiedene Ursachen haben. In der Medizin spricht man von symptomatischer, orthostatischer sowie essentieller Hypotonie, teilweise auch von primärer, sekundärer und orthostatischer Hypotonie. Doch was verbirgt sich hinter diesen Fachbegriffen?
Die symptomatische Hypotonie lässt sich auf eine eindeutige Ursache zurückführen. Verantwortlich für den niedrigen Blutdruck kann beispielsweise die Einnahme bestimmter Medikamente, das Vorliegen von Krampfadern oder auch eine Herzinsuffizienz sein. Ebenfalls gelten Durchfall und Erbrechen, Blutverlust oder auch eine zu geringe Trinkmenge als Auslöser. Die Liste ließe sich nach Belieben erweitern und so gelten auch verschiedene Nervenerkrankungen oder auch das Vorliegen einer Schwangerschaft als mögliche Auslöser. Bei älteren Menschen kommt es nach dem Essen oft zu einem Abfall des Blutdruck, was in der Fachsprache mit postprandialer Hypotonie bezeichnet wird.
Die orthostatische Hypotonie könnte dann vorliegen, wenn Sie sich nach ruckartigem Aufstehen etwas flau und schwindelig fühlen. Der Begriff Orthostase bedeutet so viel wie eine aufrechte Körperhaltung. Dem menschlichen Körper ist es normalerweise möglich, die Unterschiede zwischen den einzelnen Haltungen leicht einzuregulieren, wofür der Nervus Sympathikus verantwortlich ist. Wenn wir aufstehen, müssen Blutdruck und Herzfrequenz ein wenig erhöht werden, da das Blut nun der Schwerkraft trotz und nach oben gepumpt werden muss. Fällt diese Gegenreaktion nicht stark genug aus, so bleibt das Blut erst einmal in den Beinen bzw. versackt dort und es kann zu den benannten Problemen kommen. Im schlimmsten Fall führt die orthostatische Hypotonie sogar zur Ohnmacht, weswegen langsames und vorsichtiges Aufstehen anzuraten ist.
Blutdruck Tabelle / Blutdruckwerte
systolisch (mm Hg) | diastolisch (mm Hg) | |
---|---|---|
niedrig | < 105 | < 65 |
optimal | 105-119 | 64-79 |
normal | 120-129 | 80-84 |
hochnormal | 130-139 | 85-89 |
Hypertonie Grad 1 | 140-159 | 90-99 |
Hypertonie Grad 2 | 160-179 | 100-109 |
Hypertonie Grad 3 | > 179 | > 109 |
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Zuletzt ist die essentielle Hypotonie die häufigste Form. Hier ist davon auszugehen, dass die individuellen Sollwerte einfach von der Norm abweichen, weswegen ein Mensch einen niedrigeren Blutdruck aufweist. In den meisten Fällen lässt sich hierbei aber nicht von einer Krankheit sprechen.
Was bewirkt niedriger Blutdruck?

Was kann man gegen niedrigen Blutdruck unternehmen?

Eine konkrete Therapie existiert in dieser Form nicht, da niedriger Blutdruck keine Krankheit darstellt. Das Trainieren der Muskel-Venenpumpe leistet besonders bei orthostatischen Problemen gute Dienste und lässt sich mit einigen einfachen Übungen bewerkstelligen. Regelmäßiger Sport, Wechselduschen, eine Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr oder auch eine Tasse Kaffee oder Tee am Tag können bereits ausreichen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Medikamente wie Sympathomimetika, Dihydroergotamin oder Mineralokortikoiden sollten hingegen nur in Ausnahmefällen verschrieben werden.