Niedriger Puls - was Sie wissen sollten
Wie äußert sich ein niedriger Puls?
Sollten Sie nach mehrfacher Messung immer wieder einen zu niedrigen Puls aufweisen, empfiehlt sich ein ärztliches Ruhe-EKG, um die Ursachen zu identifizieren. Grundsätzlich ist aber zu bemerken, dass ein niedriger Puls nicht zwingend als Symptom für eine Erkrankung anzusehen ist. Im Schlaf sind Werte zwischen 40 und 50 Schlägen sogar normal. Hinzu kommt, dass der Pulsschlag individuell unterschiedlich ausfällt, weswegen Sie sich zunächst einmal keine großen Sorgen machen sollten. Problematisch wird es dann, wenn der Pulsschlag immer wieder aussetzt oder unregelmäßig ausfällt oder, wenn der Wert auf unter 30 Schläge sinkt. In letzterem Fall spricht man sogar von der Notwendigkeit eines Herzschrittmachers. Symptome für einen zu niedrigen Puls sind Atemnot, Schwindel, Müdigkeit, Traurigkeit oder gar Ohnmacht.
Warum kann ein niedriger Puls gefährlich sein?
Ein zu niedriger Puls kann deshalb gefährlich sein, weil es im schlimmsten Fall zu einem Herzstillstand kommen kann. Ein weitere Diagnose besteht in der Herzinsuffizienz, die ihrerseits wieder auf unterschiedliche Weise zutage treten kann. All die genannten Krankheitsbilder und -folgen bedürfen jedoch eine vorherigen ärztlichen Diagnose. Mit anderen Worten ist ein niedriger Puls allein in vielen Fällen harmlos und braucht meist nicht behandelt zu werden.Wie kommt ein niedriger Puls zustande?
Ursachen für einen niedrigen Puls liegen oftmals in einem kranken Sinusknoten (Nodus sinuatrialis). Es handelt sich hier um den natürlichen Herzschrittmacher bzw. den elektrischen Taktgeber der Herzaktivitäten. Der Sinusknoten ist genau genommen eine Ansammlung spezialisierter Herzmuskelzellen, die die Herzfrequenz und damit den Pulsschlag vorgeben. Ebenfalls als Ursache für einen zu niedrigen Puls gelten blockierte Erregungsleitungen oder eine Erkrankung des AV-Knotens (Nodus atrioventricularis). Zuletzt ist seitens des Herzens auch das Vorhofflimmern zu nennen.
Ein niedriger Puls muss jedoch nicht zwingend vom Herzen herrühren. Die Einnahme von Medikamenten wie Betablocker, Clonidin, Verapamil, Diltiazem und Digitalis gelten sogar als häufige Ursache und auch ein erhöhter Hirndruck spielt gelegentlich eine Rolle. Des Weiteren existieren einige Krankheiten des Stoffwechsels, die ebenfalls zu einem niedrigen Puls führen können. Mit einem EKG sowie durch Laboruntersuchungen lassen sich all diese Ursachen abklären und auch die Dopplersonographie, Echokardiographie oder das direkte Abhören des Herzens liefern Aufschluss.
Pulstabelle Ruhepuls
Alter | Normalpuls (Ruhepuls) |
---|---|
Neugeborene | ca. 120-140 / min |
Säuglinge | ca. 130 / min |
Kinder | ca. 100-110 / min |
Jugendliche | ca. 90-100 / min |
Erwachsene | ca. 60-70 / min |
Senioren | ca. 90 / min |
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