Physiologischer Brennwert

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Ein physiologischer Brennwert ist immer dann von Bedeutung, wenn es in der Ernährung um die Energiedichte geht. Per Definition handelt es sich bei diesem Wert um die Energie, die durch das Durchlaufen des menschlichen Stoffwechsel zur Verfügung gestellt wird. Dabei ist von einem Bruttowert auszugehen, da der Aufwand, den der Körper zur Verdauung benötigt, keine Berücksichtigung findet. Neben dem physiologischen Brennwert existiert auch noch der physikalische Brennwert, dessen Wert in aller Regel höher ist und der den reinen Heizwert eines Stoffs angibt. Der physiologische Brennwert ist für die Kennzeichnung von Lebensmitteln unerlässlich und wird in Kilokalorien (kcal) bzw. Kilojoule angegeben. Entsprechend der Ende 2014 in Kraft getretenen Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) der Europäischen Union muss der Wert stets angegeben werden. Dabei ist zu beachten, dass ein physiologischer Brennwert keine exakte Angabe ist, sondern genau genommen von der individuellen Verdauung eines Menschen abhängt. Dennoch lässt sich anhand der Kalorien bzw. der Energiedichte in kcal pro Gramm eine valide Aussage über ein Lebensmittel treffen.

Wie unterscheiden sich physikalischer und physiologischer Brennwert?

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Um den Unterschied zwischen dem physikalischen und dem physiologischen Brennwert zu verdeutlichen, sei darauf hingewiesen, dass ersterer Wert durch Verbrennung in einem Bombenkalorimeter exakt ermittelt werden kann. Der Brennwert eines Stoffs wird hier unter hohem Druck gemessen und bezieht sich naturgemäß nicht nur auf Lebensmittel, sondern auch auf klassische Brennstoffe wie Steinkohlebriketts. Diese haben beispielsweise einen hohen physikalischen Brennwert, jedoch keinerlei physiologischen Brennwert, da sie der menschliche Körper nicht verdauen kann. Vergleichbares gilt für die so genannten Ballaststoffe, die trotz ihres Brennwerts nicht im Körper verbleiben, sondern unverdaut ausgeschieden werden.

Warum spielt der physiologische Brennwert eine Rolle?

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Es war um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert, als der physiologische Brennwert von Lebensmitteln erstmals ermittelt wurde. Mit dem Aufkommen der Kalorien als Maßeinheit, begann jedoch auch die Kritik an dieser Vorgehensweise. Einerseits sind die Werte in einer Kalorientabelle stets ungenau, weil sie von idealtypischen Bedingungen ausgehen und nicht das jeweilige Individuum berücksichtigen. Auf der anderen Seite kann der Richtwertcharakter, den der physiologische Brennwert hat, zweifelsohne in der Ernährungswissenschaft genutzt werden. So steht außer Frage, dass ein Stück Pizza sowohl einen höheren physiologischen Brennwert als auch eine höhere Energiedichte als ein Apfel besitzt. Auch, wenn beide Nahrungsmittel in identischer Menge konsumiert werden, würde der Körper unterschiedlich damit umgehen. Grob vereinfacht macht Pizza dick, weil sie einen hohen physiologischen Brennwert hat, während der Apfel unter dem Gesichtspunkt einer Gewichtszunahme unbedenklich ist.

Neben die Werte für den physiologischen Brennwert und die Energiedichte tritt meist auch der Grundumsatz und Gesamtumsatz eines Menschens. Nach dieser Rechnung ist nicht nur entscheidend, wie hoch der Brennwert der Lebensmittel ist, sondern auch die Frage nach dem tatsächlichen Bedarf ist von Relevanz. So steigt die Menge an benötigten Kalorien bei einem Leistungssportler naturgemäß an, während eine Person, die lediglich am Schreibtisch sitzt, weniger Energie benötigt.

Autor:

BMI- Rechner.net