Puls beim Sport
Wie verändert sich der Puls beim Sport?
Die Frage, inwieweit sich der Puls beim Sport verändert, ist leicht beantwortet: er steigt. So besteht immer eine Differenz zwischen Ruhepuls und Trainings- bzw. Maximalpuls. Grundsätzlich gilt dabei, dass Sie vor jeder größeren sportlichen Betätigung eine Untersuchung und ggf. auch ein Belastungs-EKG durchführen sollten, um Ihre Grenzen zu kennen. Das Erreichen des Maximalpulses ist beispielsweise nur bei sehr gut trainierten Personen und dann auch nur über einen kurzen Zeitraum möglich. Intensives Training sollte grob gesagt bei 85 Prozent des maximalen Pulses liegen, bei extensivem Training liegt der Puls bei rund 70 Prozent des Maximalwertes und mancherorts wird der umstrittene Idealpuls für die Fettverbrennung beim Sport mit 60 Prozent des Maximums angegeben.
Für den Fall, dass Sie den idealen Puls für Sport ermitteln möchten, existieren eine Reihe unterschiedlicher Formeln. Besonders bekannt und beliebt ist die so genannte Karnoven-Formel, die nach dem finnischen Mediziner Matti Karvonen benannt wurde und den Puls beim Sport mit der Differenz aus Maximalpuls und Ruhepuls mal 0,6 plus Ruhepuls ansetzt. Alternativ haben auch Sally Edwards und der Kölner Sportwissenschaftler Dieter Lagerstrøm Formel erarbeitet, die von manchen Sportlern und Medizinern als maßgeblich angesehen werden.
Wie hängen Sport, Puls und Laktatwerte zusammen?
Wem die Formeln und groben Richtwerte für Puls und Sport immer noch zu ungenau sind, der kann sich einem Laktattest unterziehen. Vor allem Profisportler haben häufig mit dieser Untersuchung zu tun und lassen so ihre Fitness überprüfen. Das Laktat ist ein Salz der Milchsäure und entsteht in den Muskeln. Ziel ist es nun, die Bildung und den Abbau von Laktat im Körper ins Gleichgewicht zu bringen, was auch als Erreichen der aerob-anaeroben Schwelle oder als steady state bezeichnet wird. Diese Schwelle lässt sich natürlich durch Training verschieben. 80 Prozent des Trainings sollten im aeroben Bereich, also bei geringerer Belastung und damit auch niedrigerem Puls stattfinden.Welche Werte sind außer dem Puls entscheidend?
Anders ausgedrückt, lässt sich der optimale Puls für den Sport also auch dadurch ermitteln, dass ein Laktattest durchgeführt wird. Um eine eventuelle Überbelastung festzustellen, bedarf es aber bei einem Hobbysportler nicht zwingend wissenschaftlicher Methoden, sondern es reichen ein gesundes Körpergefühl und das Wissen, wann genug Sport getrieben wurde.
Zudem werden Sie nach und nach feststellen, dass der Puls auch beim Sport und bei Belastung niedrig bleibt und auch der Ruhepuls gesenkt wird. Während normale Erwachsene in diesem Bereich bei 60 bis 70 Schlägen in der Minute liegen, lässt sich der Puls eines Ausdauersportlers auf bis zu 32 Schläge in der Minute absenken.
Was tun, wenn der Puls beim Sport zu hoch ist?
Das eine vorweg: wer Sport treibt, sollte sich nicht durch zu viel Messungen und Analysen verrückt machen. Ein klärender Besuch beim Arzt und gesundes Jogging reichen meist schon aus, um sich deutlich fitter zu fühlen. Wenn Sie dabei jedoch bemerken, dass Ihr Puls rast oder Sie nach dem Training vollkommen ausgepowert sind, sollten Sie die Intensität verringern. Bei einem zu hohen Puls beim Sport kann es sich um ein Warnsignal des Körpers handeln, das unbedingt ernst genommen werden sollte.Probleme mit einem zu hohen Puls beim Sport treten übrigens auch dann auf, wenn die Temperaturen hoch sind oder wenn Sie noch an einer Krankheit laborieren und diese nicht richtig auskuriert ist. Selbst Stress im Beruf kann hierzu führen und sollte daher möglichst vermieden werden.