Wie sind meine Pulswerte zu beurteilen?
Wie werden die Pulswerte ermittelt?
Um Ihre Pulswerte zu ermitteln, benötigen Sie lediglich eine Uhr mit Sekundenzeiger oder eine Stoppuhr. Den Puls finden Sie am Einfachsten an der so genannten Speichenarterie (arteria radialis) oder auch am Hals und der dortigen arteria carotis. Grundsätzlich eignen sich auch die anderen Arterien, doch liegen diese nicht so weit an der Oberfläche und lassen daher keine so eindeutigen Messungen zu.
Gemessen werden die Pulswerte durch Ertasten mit Zeige- und Mittelfinger. Wer seine eigenen Pulswerte misst, kann hierfür auch den Daumen nutzen. Gezählt wird innerhalb eines Intervalls von 15 Sekunden, wobei der hier gewonnene Wert vervierfacht wird, um den Herzschlag in der Minute zu ermitteln. Achten Sie bei der Ermittlung Ihrer Pulswerte nicht nur auf die Anzahl der Schläge, sondern auch darauf, ob das Herz regelmäßig schlägt. Herzrhythmusstörungen sind oftmals ein Anzeichen für eine schwerwiegende Erkrankungen und bedürfen in jedem Fall einer ärztlichen Abklärung.
Welche Pulswerte gelten als normal?
Hinsichtlich der Pulswerte existieren Richtwerte, innerhalb derer sich Ihre Messung bewegen sollte. Für ein Baby oder ein Neugeborenes geht man von einem Ruhepuls von 140 Schlägen aus. Der Wert verringert sich mit zunehmendem Alter über 120 bei einem Zweijährigen und 100 bei einem Vierjährigen bis hin zu Werten von 85 bis 90 bei größeren Kindern oder Jugendlichen. Eine erwachsene Frau sollte Pulswerte zwischen 60 und 75 aufweisen, ein erwachsener Mann liegt im Bereich zwischen 65 und 80. Bei Senioren geht man dann von einem leicht erhöhten Wert zwischen 80 und 85 aus.Pulstabelle Ruhepuls
Alter | Normalpuls (Ruhepuls) |
---|---|
Neugeborene | ca. 120-140 / min |
Säuglinge | ca. 130 / min |
Kinder | ca. 100-110 / min |
Jugendliche | ca. 90-100 / min |
Erwachsene | ca. 60-70 / min |
Senioren | ca. 90 / min |
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Was beeinflusst die Pulswerte?
Bei der Messung Ihrer Pulswerte sollten Sie einerseits auf völligen Ruhezustand achten und sich demnach nicht kurz zuvor angestrengt haben. Zum anderen können Erkältungen, Infektionen oder Fieber den Puls ebenso erhöhen wie die Stress oder emotionale Reize. An äußeren Einflüssen sind vor allem Nikotin und Koffein zu nennen doch auch ein niedriger Blutdruck kann die Pulswerte erhöhen. Der Grund liegt darin, dass ein eventuelles Zuwenig an Nährstoffen oder Sauerstoff durch eine höhere Herzfrequenz ausgeglichen werden soll.
Wann gelten Pulswerte als problematisch?
In der Medizin gelten vor allem Pulswerte unterhalb von 60 und oberhalb von 100 als problematisch. Bei zu niedrigem Puls spricht man von Bradykardie, die allerdings auch im Schlaf und bei Hunger sowie bei Ausdauersportlern auftritt. Sportler schaffen es sogar, Ihre Pulswerte im Ruhebereich auf Werte um die 40 abzusenken. In krankhafter Weise begegnet uns die Bradykardie unter anderem bei Herzkrankheiten aber auch bei einer Unterfunktion der Schilddrüse oder Vergiftungen um nur einige Beispiele zu nennen.Dem gegenüber steht die Tachykardie mit zu hohem Pulsschlag, der bis zu 180 Schlägen erreichen kann. Sollte dies häufiger vorkommen, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.
Gemessen werden, sollten Ihre Pulswerte nach Möglichkeit einmal in der Woche oder bei anhaltend normalen Werten auch einmal im Monat. Sollten Sie einen Ausdauersport ausüben, so darf der Belastungspuls selbstverständlich höher ausfallen. Hier existieren verschiedene Formeln, mit denen Sie Ihren Idealwert ermitteln können und zudem Hinweise auf den Erholungspuls und damit die Schnelligkeit, mit der Ihr Puls nach einer Anstrengung wieder absinkt.