Ruhepuls - was Sie wissen sollten
Wie ermittelt man den Ruhepuls?
Am Einfachsten lässt sich der Ruhepuls am Handgelenk messen. Um den so genannten Radialispuls zu ertasten, genügen zwei Finger der jeweils anderen Hand. Alternativ lässt sich auch die Halsschlagader wählen, wobei seitlich zwischen Luftröhre bzw. Adamsapfel und der Halsmuskulatur gemessen wird. In diesem Fall spricht man vom Carotispuls, der auch noch bei besonders niedrigen Blutdruckwerte ertastet werden kann. Gemessen wird stets, indem die Pulsschläge gezählt werden. Hierfür benötigt man zudem eine Armbanduhr, um den Zeitraum zu bestimmen. In der Regel wird über 15 Sekunden gezählt und dieser Wert mit dem Faktor vier multipliziert, um den Ruhepuls in der Minute zu erhalten.
Alternativ werden auf dem Markt immer auch Pulsmesser angeboten und auch die meisten Blutdruckmessgeräte sind in der Lage, sicher den Ruhepuls zu bestimmen. Zumeist kommen die kleinen Geräte aber eher beim Training zum Einsatz und messen daher nicht nur den Ruhepuls, sondern auch die Pulsschläge bei sportlicher Betätigung.
Welcher Ruhepuls gilt als ideal?
Vereinfacht ausgedrückt, sollten Erwachsene einen Ruhepuls von rund 70 Schlägen in der Minute aufweisen. Fällt der Wert unter 50 Schläge, so ist ebenso ein Arzt zu konsultieren, wie bei mehr als 100 Schlägen. Senioren landen übrigens bei rund 90 Schlägen und auch Kinder und Jugendliche bringen es auf deutlich höhere Werte von 100 bzw. 85 Schlägen in der Minute. Eine Ausnahme bilden Leistungssportler, deren Ruhepuls sich auf Werte zwischen 32 und 45 senken lässt.Pulstabelle Normalwerte (Ruhepuls)
In der folgenden Tabelle finden Sie die Normalwerte (Ruhepuls) in Abhängigkeit vom Alter. Die Tabelle steht Ihnen ausserdem auch als Druckversion zur Verfügung, so dass Sie diese jederzeit griffbereit haben.
Alter | Normalpuls (Ruhepuls) |
---|---|
Neugeborene | ca. 120-140 / min |
Säuglinge | ca. 130 / min |
Kinder | ca. 100-110 / min |
Jugendliche | ca. 90-100 / min |
Erwachsene | ca. 60-70 / min |
Senioren | ca. 90 / min |
Tabelle drucken Tabelle als PDF
Zum Unterschied zwischen Ruhepuls und Trainingspuls
Vor allem sportliche Menschen beachten die Differenz zwischen Ruhepuls und Trainingspuls. Hierfür existieren unterschiedliche Formeln, die allesamt den Maximalpuls ins Spiel bringen. Dieser errechnet sich in seiner vereinfachten Form aus der Differenz von 220 abzüglich dem Lebensalter. Mit anderen Worten bringt es eine 40-jährige Person auf einen Maximalpuls von 180 Schlägen, ein 60-Jähriger auf 160 Schläge.
Der Trainingspuls errechnet sich wiederum prozentual zum Maximalpuls. Ausdauersportler sollten hier zwischen 70 und 85 Prozent liegen, die ideale Fettverbrennung liegt bei rund 60 Prozent, wobei letzterer Wert stark umstritten ist. Mediziner sind jedoch in der Lage, den optimalen Trainingspuls durch spezielle Atemmessungen bzw. Methoden der Spiroergometrie zu ermitteln.
Was tun bei zu hohem oder zu niedrigem Ruhepuls?
Liegt der Ruhepuls zu hoch, so spricht man von einer Tachykardie oder auch Herzrasen. Als Ursachen werden vielfach Fieber, eine Überfunktion der Schilddrüse oder eine Herzinsuffizienz diagnostiziert, was jedoch zwingend eine ärztliche Untersuchung voraussetzt. Umgekehrt liegt unterhalb von 50 bis 60 Schlägen der Bereich der Bradykardie. Ein zu niedriger Ruhepuls kann durch Beruhigungs- oder Schlafmittel oder auch durch Betablocker ausgelöst werden.In medizinischer Hinsicht deutet ein zu niedriger Ruhepuls auf eine Unterfunktion der Schilddrüse, eine Hirnhautentzündung oder auch eine Entzündung des Herzmuskels hin, wobei auch hier unbedingt eine genaue Untersuchung erforderlich ist. Sowohl ein zu niedriger als auch ein zu hoher Ruhepuls lassen sich meist durch Training oder Medikamente in den Griff bekommen.