Schlaganfall - was Sie wissen sollten
Auch ein Schlaganfall bzw. Apoplex kann die Folge von zu hohem Blutdruck sein. Die Rede ist von einer spontan auftretenden Störung der Blutversorgung im Gehirn, die sich negativ auf die Funktionen des zentralen Nervensystems auswirken kann. Ein Schlaganfall kommt zumindest in Deutschland vergleichsweise häufig vor und stellt die dritthäufigste Todesursache. Im Jahr 2006 lag die Zahl bei 65.133 Todesfällen, was einem Anteil von 7,9 Prozent entsprach. Die so genannte Inzidenz liegt bei primär ischämischer Hirninfarkte durch Minderdurchblutung zwischen 160 und 240 Ereignissen auf 100.000 Einwohner. Deutlich erkennbar ist ein Zusammenhang mit dem Alter. So betrafen 51 Prozent aller Schlaganfälle die Gruppe der Personen in einem Alter von mehr als 75 Jahren.
Wie äußert sich ein Schlaganfall?
Grundsätzlich wird beim Schlaganfall zwischen einer Minderdurchblutung im Hirn, dem so genannten ischämischen Schlaganfall (Hirnfarkt) oder einer akuten Hirnblutung (Insult) unterscheiden. Letzteres Krankheitsbild führt jedoch ebenfalls zu einer Ischämie, da die Blutungen das Fehlen von Blut an anderen Stellen bewirkt.
Die Symptome zeigen sich plötzlich und können in schweren Fällen auch kombiniert auftreten. Zu nennen sind eine ausbleibende Wahrnehmung der Außenwelt oder der eigenen Person (Neglect) oder auch eine akute Sehstörung. Des Weiteren äußert sich ein Schlaganfall durch Schwindel, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Taubheitsgefühl, Lähmungen sowie Verwirrung, Sprachfindungsstörungen, starke Kopfschmerzen und Schluckbeschwerden. Eine einfache Möglichkeit, um die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls zu bestimmen, besteht im so genannten FAST-Test. Die Abkürzung steht für Face - Arms - Speech - Time" (Gesicht - Arme - Sprache Zeit). Der Test besteht darin, die betroffenen Person zum Lächeln, zum Heben beider Arme und zum Bilden eines einfachen Satzes aufzufordern. Gibt es auch nur bei einer der Aufgaben Probleme, so muss umgehend der Notarzt alarmiert werden, da es auch beim Schlaganfall auf Minuten ankommt.
Was tun bei Schlaganfall?
Ein Schlaganfall wird zunächst mit einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) klar diagnostiziert. Bei konkretem Verdacht spricht man von einer time-to-needle, also einer Zeitspanne von viereinhalb Stunden, innerhalb derer eine Behandlung durch eine so genannte Stroke Unit (also ein spezialisiertes und gut ausgerüstetes Team an Medizinern) erfolgen sollte. Neben einer Lagerung mit erhöhtem Oberkörper sollten sowohl körperliche Belastung als auch Essen und Trinken vermieden werden.
Unterschiedliche Formen eines Schlaganfalls
Besonders tückisch an einem Schlaganfall ist das gelegentliche Nicht-Erkennen. Vor allem Mini-Schlaganfälle bleiben immer wieder ohne Diagnose, lassen die Lebenserwartung jedoch um 20 Prozent sinken. In den meisten Fällen zeigen sich ähnliche Symptome wie bei einem echten Schlaganfall, die allerdings nach wenigen Stunden wieder verschwinden. Forschungen haben allerdings ergeben, dass jeder zehnte Betroffene nach einem Mini-Schlaganfall in den kommenden Tagen einen Schlaganfall erleidet.
Ursachen für einen Schlaganfall
Die Ursache für einen Schlaganfall ist in 85 Prozent der Fälle eine eingeschränkte Durchblutung, beispielsweise durch Arteriosklerose bzw. Arterienverkalkung. Gemeint ist, dass sich in den Arterien über die Jahre sowohl Cholesterin als auch Blutzellen, Kalksalze und Bindegewebe ansammeln. Bildet sich dann ein Blutgerinnsel, so kann die Arterie verstopfen. Weitere Ursachen sind hoher Blutdruck, eine zu dünne mittlere Hirnhaut oder in seltenen Fällen ein Tumor, Blutgerinnungsstörungen oder Entzündungen.
Indem Sie auf einen niedrigen Blutdruck und gute Blutzuckerwerte achten, verringern Sie das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Ebenfalls sollten Sie nicht rauchen, Übergewicht vermeiden und sich gesund ernähren. Zuletzt kann auch eine regelmäßige körperliche Aktivität einen präventiven Einfluss haben.