SDS Wert
Welchem Zweck dient der SDS Wert?
Wieso aber gibt es den SDS Wert überhaupt, wenn auch in Perzentilen gerechnet werden kann? Diese Frage ist durchaus berechtigt, lässt sich jedoch mit dem Verweis auf extreme Adipositas beantworten. Ein Kind, das von einem BMI in Höhe von 40 innerhalb eines Jahres auf einen Wert von 35 abnimmt, hat einen großen Erfolg zu verzeichnen. In Perzentilen würden beide Werte jedoch einer 99,9 entsprechen, sodass keinerlei Therapieerfolg abzulesen wäre. Nimmt man indes den SDS Wert zur Hand, so ergibt sich bei einem zwölfjährigen Mädchen mit 1,54 Meter Körpergröße und 94 Kilogramm Gewicht eine +3,5. Nach Therapie steht für das nun 13-jährige Mädchen eine Körpergröße von 1,55 Meter einem Gewicht von 84 Kilogramm gegenüber, was einem SDS Wert von +2,5 entspricht.
Genau genommen gibt der SDS Wert Aufschluss darüber, ob das Wachstum eines Kindes normal bzw. dem Durchschnitt entsprechend ist oder besonders schnell bzw. langsam verläuft. Verläuft eine SDS Kurve weitgehend horizontal, so ist von einem gleichmäßigen Wachstum auszugehen, während Anstieg bzw. Abfall für eine Beschleunigung oder Verlangsamung sprechen.
Wie hängen SDS Wert und LMS-Methode zusammen
Ein weiterer Aspekt, der für die Verwendung des SDS Wertes spricht, ist dessen hohe statistische Validität. Die Basis bildet dabei die LMS-Methode nach Cole und Green 1992, die sich sowohl durch ihre Flexibilität als auch die Möglichkeit zur Verallgemeinerung auszeichnet. Die Buchstaben L, M und S stehen für die Schiefe einer Kurve, den Median sowie die Standardabweichung.Was tun, wenn der SDS Wert zu stark abweicht?
Zu starke Abweichungen im SDS Wert können verschiedene Ursachen haben. Problematisch wird es vor allem dann, wenn der BMI eines Kindes deutlich zu hoch liegt und damit Übergewicht oder gar Adipositas diagnostiziert wird. Dieses Phänomen ist in Deutschland durchaus verbreitet und so sind entsprechend den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) zwischen zehn und 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu dick. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus, zu hohen Blutdruck oder auch Arteriosklerose. Des Weiteren fällt die Lebenserwartung deutlich geringer als bei normalgewichtigen Kindern aus.Entsprechend ist schon im Kindesalter auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung an der frischen Luft zu achten. Süßigkeiten sind ebenso einzuschränken wie gezuckerte Getränke oder zu viel Kuhmilch. Ebenfalls erweist sich Muttermilch in den ersten Lebensmonaten als gesünder als Fertignahrung. Zuletzt enthält manche Baby- und Kinderkost auch zu viel Salz oder falsche Kohlenhydrate aus Weißmehl, was ebenfalls zu vermeiden ist.