Unser Blutdruck
Der Blutdruck ist eine messbare Größe. Er definiert, mit welchem Druck das Blut durch die Blutgefäße im Körper strömt. Dabei ist der Blutdruck der Druck, den das Blut auf die Wand der Blutgefäße ausübt. Wenn keine Krankheiten vorliegen, muss der Blutdruck sich innerhalb bestimmter Grenzwerte bewegen. Das Messen des Blutdrucks (in Millimeter Quecksilbersäule, abgekürzt mmHg) ist eine grundlegende ärztliche Untersuchung mit großer Aussagekraft.
Das zusammenziehen des Herzens bewirkt, dass Blut in die Arterien gelangt. Infolgedessen steigt der Blutdruck an. Der höchste Blutdruckwert ist erreicht, wenn das Herz sich so weit wie möglich zusammengezogen hat. Der obere Wert des Gefäßdrucks ist der systolische Blutdruck. Wenn das Herz wieder erschlafft, pumpt es kein Blut in die Arterien, der Gefäßdruck sinkt sodann auf seinen niedrigsten Wert. Dieser untere Wert ist der diastolische Blutdruck. Deswegen zeigt das Ergebnis jeder Messung zwei Werte. Der systolische Blutdruck steht vorn, der diastolische Wert dahinter. Ein Wert von 120 zu 80 ist optimal.
Den Blutdruck messen
Spätestens ab einem Alter von 40 Jahren sollten Sie regelmäßig Ihren Blutdruck messen. Manche Mediziner setzen sogar schon früher an und weisen in diesem Kontext auf die zahlreichen Folgen erhöhten Blutdrucks hin. Die Messung des Blutdrucks ist schnell erledigt und lässt sich wahlweise in den eigenen vier Wänden oder auch ambulant und schmerzfrei in einer Arztpraxis durchführen. Wenn landläufig von einer Blutdruckmessung die Rede ist, meint man nahezu immer die Messung des arteriellen Drucks. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, den zentralen Venendruck oder den pulmonalarteriellen Druck zu bestimmen.
Wenn Sie Ihren Blutdruck messen, setzen Sie mit einem Blutdruckmessgerät meist am Oberarm an. Es existieren zwar auch Geräte, die am Handgelenk messen, doch erweisen sich diese in Tests als deutlich zu ungenau. Während der Messung ist es wichtig, dass sich die Manschette auf Höhe Ihres Herzens befindet. Zudem sollten Sie bei der Messung sitzen und zuvor mindestens fünf Minuten geruht haben. Ebenfalls wichtig ist Ruhe in dem Raum, in dem die Messung stattfindet.
Auch, wenn eine einmalige Messung einen zu hohen Wert ergibt, brauchen Sie sich erst einmal keine Sorgen zu machen. Fakt ist, dass eine Fülle von Faktoren direkten Einfluss auf die Blutdruckmessung haben. So können Stuhl- oder Harndrang die Werte um bis zu 27 mmHg im systolischen und 22 mmHg im diastolischen Bereich erhöhen. Ebenfalls einen großen Einfluss hat Sprechen (+17 bzw. 13 mmHg) und auch Rauchen und Kaffee trinken sowie akute Kälte sorgen für eine Erhöhung im zweistelligen systolischen Bereich. Des Weiteren sollten Sie unbedingt auf Unterstützung des Rückens achten, weil auch falsches Sitzen ein unklares Bild ergeben kann. Selbst emotionale Faktoren spielen eine Rolle.
Nach dem Blutdruck messen, geht es an die Auswertung. Grundsätzlich gelten Werte bis maximal 120 mmHg im systolischen und 80 mmHG im diastolischen Bereich als optimal. Bis 129 zu 84 bewegen Sie sich im normalen Bereich und bis 139 zu 89 noch im hochnormalen Bereich. Gemäß der Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO beginnt danach der Bereich der Hypertonie, die wiederum in drei Grade aufgeteilt ist.
Wenn Ihre Werte mehrfach zu hoch ausfallen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. In den meisten Fällen wird Ihr Blutdruck dann über den Zeitraum von 24 Stunden gemessen, um ein genaueres Bild zu erhalten. Die hier gewonnenen Ergebnisse werden Ihnen mit Sicherheit in der Arztpraxis erläutert und im Fall der Fälle entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Grundsätzlich gilt, dass sich ein zu hoher Blutdruck durch eine Änderung des Lebenswandels oder auch Medikamente in den Griff bekommen lässt.
Der Blutdruck ist nicht immer gleich
Im Laufe eines Tages unterliegt der Blutdruck bisweilen starken Schwankungen. Hohe Blutdruckwerte können bei Stress und körperlicher Belastung entstehen. Während der Ruhephasen und im Schlaf sinkt der Blutdruck auf niedrige Werte. Um einen erhöhten Blutdruck sicher zu diagnostizieren, muss der Arzt mehrere Blutdruckmessungen an verschiedenen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten durchführen. Eine Messung allein sagt nichts aus.
Bei Verdacht auf zu hohen Blutdruck kann der Arzt eine 24-Stunden-Messung veranlassen, um den Blutdruck und die Veränderungen im Tagesverlauf zu sehen. Dazu gibt es entsprechende Geräte, die am Körper zu tragen sind. Ist der Blutdruck nur gelegentlich erhöht, muss das nicht heißen, dass Betroffene krank ist. Nur bei regelmäßig erhöhtem Blutdruck besteht Behandlungsbedarf.
Wann von Bluthochdruck gesprochen wird
Die Blutdruck Normalwerte (Optimum) für Erwachsene liegen bei 120 zu 80. Von Bluthochdruck (Hypertonie) sprechen die Ärzte, wenn der Blutdruck regelmäßig Werte von 140 zu 90 übersteigt.
Die Ursache für Bluthochdruck ist bei den meisten Patienten nicht bekannt. Das Rauchen, ein zu hohes Körpergewicht, Mangel an Bewegung und verstärkter Alkoholgenuss sowie Stress führen häufig zur Entstehung der Hypertonie.
Die Blutdruckwerte von Kindern sind abhängig von ihrem Alter und deren Körpergröße. Kinderärzte beobachten mit Sorge, dass auch Kinder immer häufiger zu hohen Blutdruck haben.