Low Carb Diät

Diätformen Artikel
Sie wird wahlweise als Heilsbringer oder reine Augenwischerei bezeichnet. Tatsache ist, dass die Low Carb Diät eine besonders bekannte Form des Abnehmens bezeichnet. Eigentlich müsste an dieser Stelle von Low Carb Diäten die Rede sein, denn schließlich existieren eine Reihe von Ansätzen, bei denen allesamt die Aufnahme von Kohlenhydraten reduziert oder gar so gut wie ganz vermieden wird. Exemplarisch sind in diesem Kontext die Atkins Diät, die Ketogene Diät oder auch die Glyx-Diät und die Hollywood-Diät zu nennen. Die Liste ließe sich bei diesem Trendthema jedoch noch deutlich erweitern. Allen Ausprägungen der Low Carb Diät gemeinsam ist eine Ernährung, die weitgehend auf Eiweiß und Fett basiert und Zucker und stärkehaltige Lebensmittel vermeidet.

Wie funktioniert eine Low Carb Diät?

Die englische Bezeichnung Low Carb Diät zeigt es bereits an: "low" bedeutet soviel wie niedrig, während sich hinter „carb“ die „carbohydrates“ also Kohlenhydrate verstecken. In welche Weise Kohlenhydrate eingespart werden, ist von Diät zu Diät unterschiedlich. Atkins geht hier recht radikal zu Werke und rät in der ersten Phase zu einem (fast) totalen Verzicht. In anderen Diäten steht der glykämische Index im Mittelpunkt. Die Rede ist von einer umstrittenen Maßeinheit für die Auswirkungen eines Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Je höher der glykämische Index (Glyx), desto eher sind Speisen zu vermeiden. Parallel hierzu existiert auch noch der Insulin-Index, der sich – wie der Name sagt – auf den Insulinspiegel bezieht. Erlaubt sind beispielsweise Gemüse, Eier, Fleisch, Joghurt und Käse sowie Hülsenfrüchte und Sojaprodukte während Weißmehlprodukte, Nudeln, Kartoffeln, Reis und vor allem Süßigkeiten ein „No Go“ darstellen.

Hintergrund des Umgangs mit dem glykämischen Index ist die These, dass der Körper zum Abbau von Zucker Insulin ausschüttet. Bei einem steilen Anstieg des Blutzuckerspiegels, etwa nach dem Genuss von Speisen mit hohem Glyx, fällt dieser auch schnell wieder ab und sorgt für ein bald erneut eintretendes Hungergefühl. Zudem speichert der Körper bei hohem Insulinspiegel das Fett. Wird hingegen auf einen niedrigen Glyx geachtet, so ist ein höherer Sättigungsgrad festzustellen oder – mit anderen Worten – es lässt sich leichter abnehmen.

Welche Vorteile bietet die Low Carb Diät?

Diät Image
Eine Low Carb Diät bietet den kaum zu leugnenden Vorteil, dass der Körper schnell Fett zur Energiegewinnung nutzt. Mit anderen Worten nimmt man bald an Gewicht ab und feiert erste Erfolgserlebnisse. Des Weiteren wird die vorhandene Muskelmasse nicht angetastet und der Gewichtsverlust findet – zumindest in der Theorie – ausschließlich im Fettbereich statt. Wissenschaftlich unstrittig ist die positive Wirkung einer Low Carb Diät bzw. ketogenen Diät bei bestimmten Formen der Epilepsie.

Kritik an der Low Carb Diät

Diäten Artikel
Naturgemäß hat die Low Carb Diät nicht nur Fürsprecher. Einer der häufigsten Kritikpunkte besteht darin, dass eine unausgewogene Ernährung angeraten wird und die Wichtigkeit von Kohlenhydraten negiert wird. Es mag zwar Einzelfälle wie starke Adipositas geben, in denen der Richtwert für Kohlenhydrate unterschritten werden darf, doch sollte eine Low Carb Diät deshalb nicht von jedermann genutzt werden. Weitere Kritikpunkte beziehen sich auf ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko durch eine eiweiß-basierte Kost. Zumindest seitens der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erhält Low Carb kein grünes Licht.

Problematisch erscheinen übrigens nicht nur die negativen Auswirkungen der Low Carb Diät, sondern auch die zugrundeliegenden Setzungen. So gilt keineswegs als wissenschaftlich bewiesen, dass der Glyx in allgemeiner Form auf Lebensmittel angewendet werden kann. Vielmehr ist es nach Ansicht vieler Mediziner so, dass auch die individuelle Darmflora und der Stoffwechsel eine Rolle spielen und sich daher keine pauschalen Aussagen über das richtige Ernährungsverhalten treffen lassen. Zuletzt kann durch eine Umstellung auf eine Ketogene Diät Aceton freigesetzt werden, was mit einem unangenehmen Körper- und Mundgeruch einhergeht.

Autor:

BMI- Rechner.net