Low Carb Diät
Wie funktioniert eine Low Carb Diät?
Die englische Bezeichnung Low Carb Diät zeigt es bereits an: "low" bedeutet soviel wie niedrig, während sich hinter carb die carbohydrates also Kohlenhydrate verstecken. In welche Weise Kohlenhydrate eingespart werden, ist von Diät zu Diät unterschiedlich. Atkins geht hier recht radikal zu Werke und rät in der ersten Phase zu einem (fast) totalen Verzicht. In anderen Diäten steht der glykämische Index im Mittelpunkt. Die Rede ist von einer umstrittenen Maßeinheit für die Auswirkungen eines Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Je höher der glykämische Index (Glyx), desto eher sind Speisen zu vermeiden. Parallel hierzu existiert auch noch der Insulin-Index, der sich wie der Name sagt auf den Insulinspiegel bezieht. Erlaubt sind beispielsweise Gemüse, Eier, Fleisch, Joghurt und Käse sowie Hülsenfrüchte und Sojaprodukte während Weißmehlprodukte, Nudeln, Kartoffeln, Reis und vor allem Süßigkeiten ein No Go darstellen.
Hintergrund des Umgangs mit dem glykämischen Index ist die These, dass der Körper zum Abbau von Zucker Insulin ausschüttet. Bei einem steilen Anstieg des Blutzuckerspiegels, etwa nach dem Genuss von Speisen mit hohem Glyx, fällt dieser auch schnell wieder ab und sorgt für ein bald erneut eintretendes Hungergefühl. Zudem speichert der Körper bei hohem Insulinspiegel das Fett. Wird hingegen auf einen niedrigen Glyx geachtet, so ist ein höherer Sättigungsgrad festzustellen oder mit anderen Worten es lässt sich leichter abnehmen.
Welche Vorteile bietet die Low Carb Diät?
Eine Low Carb Diät bietet den kaum zu leugnenden Vorteil, dass der Körper schnell Fett zur Energiegewinnung nutzt. Mit anderen Worten nimmt man bald an Gewicht ab und feiert erste Erfolgserlebnisse. Des Weiteren wird die vorhandene Muskelmasse nicht angetastet und der Gewichtsverlust findet zumindest in der Theorie ausschließlich im Fettbereich statt. Wissenschaftlich unstrittig ist die positive Wirkung einer Low Carb Diät bzw. ketogenen Diät bei bestimmten Formen der Epilepsie.Kritik an der Low Carb Diät
Naturgemäß hat die Low Carb Diät nicht nur Fürsprecher. Einer der häufigsten Kritikpunkte besteht darin, dass eine unausgewogene Ernährung angeraten wird und die Wichtigkeit von Kohlenhydraten negiert wird. Es mag zwar Einzelfälle wie starke Adipositas geben, in denen der Richtwert für Kohlenhydrate unterschritten werden darf, doch sollte eine Low Carb Diät deshalb nicht von jedermann genutzt werden. Weitere Kritikpunkte beziehen sich auf ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko durch eine eiweiß-basierte Kost. Zumindest seitens der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erhält Low Carb kein grünes Licht.Problematisch erscheinen übrigens nicht nur die negativen Auswirkungen der Low Carb Diät, sondern auch die zugrundeliegenden Setzungen. So gilt keineswegs als wissenschaftlich bewiesen, dass der Glyx in allgemeiner Form auf Lebensmittel angewendet werden kann. Vielmehr ist es nach Ansicht vieler Mediziner so, dass auch die individuelle Darmflora und der Stoffwechsel eine Rolle spielen und sich daher keine pauschalen Aussagen über das richtige Ernährungsverhalten treffen lassen. Zuletzt kann durch eine Umstellung auf eine Ketogene Diät Aceton freigesetzt werden, was mit einem unangenehmen Körper- und Mundgeruch einhergeht.