Mayr-Kur

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Die F.-X.-Mayr-Kur oder auch Mayr-Kur ist genau genommen eher eine Heilmethode als eine klassische Diät. Dahinter steht der österreichische Namensgeber Franz-Xaver Mayr, der als Kurzarzt in Wien, Karlsbad und der Steiermark tätig war. Mayr war Gastroenterologe und damit auf den Darm spezialisiert und begann bereits im Jahr 1912 mit der Publikation erster Bücher. Die Mayr-Kur wurde nach und nach entwickelt und bezieht neben Anleitungen für eine gesunde Ernährung immer auch Aspekte wie die Atmung oder das richtige Trinken mit ein. Zu Lebzeiten Mayrs (der Arzt verstarb 1965) war die Mayr-Kur unter dem Namen „Milch-Semmel-Kur“ bekannt, wurde jedoch schrittweise ausgeweitet. Mittlerweile bieten eine Fülle an Kurkliniken eine Mayr-Kur an und im österreichischen Lans findet sich die Internationale Gesellschaft der Mayr-Ärzte, in der eine zertifizierte Ausbildung absolviert werden kann.

Wie funktioniert die Mayr-Kur?

Die Mayr-Kur lässt sich anhand eines Vier-Säulen-Prinzips beschreiben. Im Einzelnen geht es um Schonung, Säuberung, Schulung und Substitution. Neben Ernährungshinweisen werden spezielle Bauchmassagen verordnet, mit denen der Lymphfluss angeregt wird. Schritt eins, die Schonung, beginnt mit einem Heilfasten. Danach folgt die Säuberung, bei der abführende Mittel wie Glaubersalz eingenommen werden oder gar ein medizinischer Einlauf zur Reinigung des Darms erforderlich ist. Unterstützt wird auch diese Phase durch Trinkkuren, bei denen Mineralwasser sowie spezielle Kräutertees auf der Agenda stehen. Die Schulung setzt schließlich am Bewusstsein der Diätwilligen an. Gelernt wird dabei, sich beim Essen Zeit zu nehmen und jede Mahlzeit gründlich zu kauen. Zudem müssen Ablenkungen während des Essens vermieden werden und auch hier steht eine Massage des Bauchraums an.

Zuletzt folgt die Substitution, bei der neben der Ernährung in Form einer Milch-Semmel-Kur benötigte Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente in Form von Kapseln oder Tabletten verabreicht werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Ansonsten besteht die Ernährung in der Regel in einem Brötchen mit Milch, das morgens und mittags gegessen wird. In den meisten Fällen erstreckt sich eine Mayr-Kur über zwei bis vier Wochen und wird unter ärztlicher Aufsicht ausgeführt. Theoretisch ist aber auch eine entsprechende Diät in den eigenen vier Wänden möglich.

Was bewirkt eine Mayr-Kur?

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Nicht zuletzt aufgrund der geringen Kalorienmenge, bewirkt eine Mayr-Kur einen ordentlichen Abnehmeffekt. Vor allem in der ersten Phase, in der gefastet wird, purzeln die Kilos nur so. Da es sich um keine Dauerernährung handelt, kommt dem Aspekt der Schulung großes Augenmerk zu. Befürworter sprechen davon, dass Fasten das Immunsystem stärkt und unterstreichen zudem, dass aufgrund des schrittweisen Wiederaufbaus der normalen Ernährung kein Risiko eines Jojo-Effekts entsteht. Entsprechend gilt die Mayr-Kur als eine gute Möglichkeit, eine gesündere Ernährung zu beginnen und zuvor den Darm zu sanieren.

Argumente gegen die Mayr-Kur

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Kritiker an der Mayr-Kur bemängeln vor allem die Belastung für den Körper, die insbesondere bei kranken Menschen zu erheblichen Problemen führen kann. Entsprechend existieren eine Reihe von Kontraindikationen wie Essstörungen jeder Art, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa aber auch Multiple Sklerose und Tumore. Wissenschaftlich umstritten ist die heilsame Wirkung von Fasten und Darmreinigungen und auch das Entschlacken, das mancherorts gepriesen wird, ist nicht eindeutig als heilsam belegt.

Ein weiterer Nachteil liegt sicherlich in den hohen Kosten, die bei einer Mayr-Kur entstehen. Schließlich muss man sich für mehrere Wochen in einer Kurklinik einmieten, was schnell in die Tausende gehen kann. Ob danach tatsächlich die Ernährung nachhaltig umgestellt wird oder nicht doch ein Rückfall in alte Gewohnheiten droht, muss vermutlich von Fall zu Fall entschieden werden.

Autor:

BMI- Rechner.net