Nulldiät
Wie läuft eine Nulldiät ab?
Auf den ersten Blick ist die Nulldiät ziemlich einfach. Man braucht lediglich mit dem Essen aufzuhören und dies so lange wie möglich durchzuhalten. Es ist allerdings so, dass eine Nulldiät eine gewisse Vorbereitung erfordert und zudem ausreichendes Wissen über die Prozesse im menschlichen Körper vorhanden sein sollte. In früheren Jahren wurde eine Nulldiät vor allem zu therapeutischen Zwecken bei starker Adipositas durchgeführt und fand in diesem Kontext durchweg in spezialisierten Kliniken und unter ärztlicher Beobachtung statt. Diese Art des Nahrungsverzichts wurde bis zu acht Wochen, teilweise sogar 100 Tage durchgehalten, wenngleich moderne Konzepte für den Hausgebrauch eher von sieben Tagen bis zwei Wochen ausgehen.
Immens wichtig bei jeder Nulldiät ist die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit. In Frage kommen lediglich Getränke ohne Kalorien wie Wasser oder Tee. Hiervon sollten jedoch mindestens drei Liter täglich getrunken werden. In manchen Fällen kann es sich zudem empfehlen, dass Vitaminpräparate oder andere Nahrungsergänzungen auf dem Speiseplan stehen. Einer der Effekte, die durch die Nulldiät auftreten ist eine Verringerung des Appetits durch Umschalten in den Hungerstoffwechsel, der sich nach rund drei Tagen einstellt. Auch wird der Blutzuckerspiegel nach Ansicht einiger Experten stabilisiert.
Welche Vorteile bietet eine Nulldiät?
463 Gramm Gewichtsverlust täglich das geht aus einer Studie hervor, bei der 500 Probanten eine Nulldiät unternahmen. Legt man diesen Durchschnittswert zugrunde, so lassen sich pro Woche rund drei Kilogramm abspecken. Es handelt sich jedoch nicht nur um Fettgewebe, sondern auch um Wasser und Muskeln, die abgebaut werden. Auf diese Weise bewirkt die Nulldiät auch ein Entschlacken des Körpers und manche Mediziner glauben zudem, dass Phasen des Fastens in der menschlichen Genetik einprogrammiert sind und durchaus die Gesundheit fördern können. Zuletzt besagt eine gängige These, dass durch die Nulldiät mehr Tryptophan ins Gehirn gelangt und dadurch die Produktion des Glückshormons Serotonin erleichtert wird. Zuletzt existieren Thesen, die von einer gesundheitlichen Verbesserung bei Rheuma oder Migräne ausgehen.Was spricht gegen eine Nulldiät?
Eine Nulldiät ist radikal und sorgt nicht nur für einen Gewichtsverlust, sondern auch für eine Unterversorgungen mit lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Schon nach wenigen Tagen stellen sich Konzentrationsschwächen ein und auch Gichtanfälle sind keine Seltenheit. Eine Nulldiät kann demnach die Gesundheit schädigen und ist zudem aus ernährungsphysiologischer Sicht unsinnig. Der Grund liegt im nicht vorhandenen Lerneffekt für eine gesunde und ausgewogene Ernährung und der zu erwartenden Rückkehr in gewohnte (Fehl-)Ernährungsmuster. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder auch der gefürchtete Jojo-Effekt auf, der nach Beendigung der Nulldiät meist an der Tagesordnung ist.Wer zur Risikogruppe für Bulimie oder Magersucht gehört, sollte sich auf keinen Fall einer Nulldiät unterziehen, da diesen Erkrankungen naturgemäß Vorschub geleistet wird. Ebenfalls wird durch die Nulldiät Muskelmasse abgebaut, sofern nicht parallel Sport getrieben oder Protein aufgenommen wird. In psychologischer Hinsicht bewirkt eine Nulldiät teilweise ein nachvollziehbares Gefühl von Leere. Denjenigen, denen Essen grundsätzlich Spaß macht, ist diese radikale Form der Diät wahrlich nicht zu empfehlen.