Aubergine
Dass die Aubergine den Beinamen „Eierfrucht“ trägt und im Englischen sogar „Eggplant“ genannt wird, hat nicht etwa mit einem besonders hohen Eiweißgehalt zu tun. Es steht vielmehr zu vermuten, dass die Form der Früchte zur Namensbildung führte, wenngleich heutzutage auch birnenförmige, runde und längliche Exemplare erhältlich sind. Die Pflanze zählt zu den Nachtschattengewächsen und existiert in drei Varianten bzw. Varietäten. Vor allem die Sorte „Nees“ benannt nach Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck ist durch ihre Eiförmigkeit gekennzeichnet, während die Varietäten mit dem Beinamen „L.H. Bailey“ auch andere Formen aufweisen.
In Deutschland werden Auberginen vor allem in der „Nees“-Variante angeboten und präsentieren sich als ca. 20 Zentimeter lange dunkelviolette bis schwarze Früchte. Teilweise können die Auberginen auch weiß bzw. weiß-violett ausfallen. Gelegentlich werden auch asiatische Formen verkauft, die sich – anders als die gängigen Varianten – auch roh verzehren lassen.
Anbau der Aubergine
Auberginen sind mehrjährige Pflanzen, die allerdings meist nur einjährig angebaut werden. Mit einer Höhe zwischen 50 und 150 Zentimeter bilden die Pflanzen bereits violette Blüten mit rundlicher Krone, die einen Durchmesser von ca. 2,5 Zentimeter erreichen. Die Früchte der Auberginenpflanze sind Beeren, die mindestens 50 mal 50 Millimeter, teilweise aber bis zu 300 mal 150 Millimeter groß werden.
Wenngleich die Aubergine eher in südlichen Gefilden beheimatet ist, lassen sich auch hierzulande Exemplare kultivieren. Die Keimung erfolgt im Idealfall bereits im Februar und nach den Eisheiligen (Mitte Mai) können die Pflanzen auch in den Garten gesetzt werden. Der Boden sollte humös mit vielen Nährstoffen sein und auch eine geschützte Südwand ist kein Nachteil. Beim Pflanzen im Garten sollte jedoch die Nachbarschaft zu anderen Nachtschattengewächsen wie Tomaten oder Paprika vermieden werden. Besser ist es, die Auberginen gemeinsam mit Salat oder Kohlrabi in einem gemischten Beet zu ziehen.
Die Ernte der Aubergine erfolgt zwischen Ende Juli und Ende Oktober. Wichtig ist dabei, dass die Früchte auf Druck leicht nachgeben und sich das innere Fruchtfleisch von grün zu weiß verfärbt hat. Ist die Aubergine innen noch grün, so ist Solanin enthalten, das sogar leicht giftig ist. In diesem Fall empfiehlt sich das Nachreifen in einer warmen und abgedeckten Atmosphäre.
Die Aubergine in der Küche
Apropos Solanin: diese Substanz, die in nahezu allen Nachtschattengewächsen vorkommt, ist auch dafür verantwortlich, dass Auberginen niemals roh verzehrt werden sollten. Durch die starken Bitterstoffe können sowohl Übelkeit als auch Magen-Darm-Probleme verursacht werden.
Wichtig für die Zubereitung ist das vorherige Salzen. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass der bittere Fruchtsaft aus den halbierten Früchten gezogen wird. Meist wäscht man die Innenflächen danach noch einmal ab und kann die Aubergine in heißem Öl anbraten. Wahlweise lassen sich die violetten Früchte auch grillen. Da viel Fett aufgesogen wird, kann dieses nach der Zubereitung auf Wunsch abtropfen oder abgetupft werden.
Hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe, zeigt sich die Aubergine mit 22 kcal auf 100 Gramm recht sparsam. Der Anteil an Kohlenhydraten liegt bei vier Prozent, Eiweiß ist mit einem Prozent vertreten und Ballaststoffe mit 2,8 Prozent. Hinzu kommt ein natürlicher Fettgehalt von 0,2 Prozent. Die Vermutung, dass Auberginen besonders viel Nikotin enthalten, hat sich inzwischen als Gerücht erwiesen.
Ursprünge in Asien
Die Ursprünge der Aubergine liegen im asiatischen Raum. Der erste Kontakt mit Europa erfolgte vermutlich durch die Sarazenen, die die Früchte in Andalusien kultivierten. Danach war vor allem Italien für die Verbreitung verantwortlich, wo die Aubergine große Beliebtheit genießt. In der Türkei und Griechenland existieren mit İmam Bayıldı und Moussaka sogar regelrechte Nationalgerichte, die auf Auberginen basieren.
Die bevorzugten Anbaugebiete sind allerdings – global gesehen – China und Indien mit Erntemengen von 25,9 Millionen Tonnen bzw. 10,3 Millionen Tonnen (Stand: 2009). In Europa rangieren die Türkei (0,82 Millionen Tonnen), Italien (0,25 Millionen Tonnen) und Spanien (0,2 Millionen Tonnen) auf den vorderen Plätzen.
Ähnliche Sorten: Tomate | Kartoffeln | Paprika