Avocado
Die Avocado (Lateinisch: Persea americana MILL) nimmt innerhalb der Früchte eine Sonderstellung ein. Das zeigt sich schon daran, dass die engsten Verwandten der Lorbeer und der Zimt – und damit Gewürzpflanzen – sind. Damit ist aber nur eine der zahlreichen Besonderheiten der grünen bis dunkelgrünen Früchte genannt.
Botanische Eigenschaften der Avocado
Die Avocado wächst an einem Baum, der bis zu 15 Meter in die Höhe ragt. Weltweit existieren mehr als 400 unterschiedliche Sorten. Der Avocadobaum ist immergrün und benötigt gleichermaßen warme wie trockene Gebiete. Aus diesem Grund werden die Früchte auch vor allem in den Tropen, teilweise aber auch in den warmen Regionen Südafrikas, Israels, Kaliforniens oder Südspaniens geerntet.
Die Blätter des Avocadobaums messen bis zu 45 Zentimeter, die Blüten fallen hingegen eher klein aus. Früchte werden erst im vierten Jahr ausgebildet, sodass der Anbau ein hohes Maß an Geduld erfordert.
Die Avocadofrucht bzw. Avocado ist in botanischer Hinsicht eine Beere, die birnenförmig gedeiht. Der Name Alligatorbirne geht nicht zuletzt auf die Form und die grüne Farbe zurück. Ungewöhnlich ist die Reifung, die niemals am Baum erfolgt. Mit anderen Worten muss eine Avocado im grünen Zustand gepflückt werden und gewinnt erst dann an Geschmack. Kriterium für die Verzehrbarkeit ist das Nachgeben der Schale auf leichten Druck. Um die Reifung zu beschleunigen, sollten Avocados in einer Papiertüte oder Zeitung gelagert und gemeinsam mit einem Apfel aufbewahrt werden. Das entströmende Ethylen sorgt für den Reifeprozess im „Zeitraffer“.
In Deutschland gelangen vor allem die beiden Sorten Fuerte und Hass auf den Markt. Letztere ist etwas kleiner und geht auf eine Mutation zurück, die erstmalig vom Kalifornier Rudolph Hass entdeckt wurde.
Der Nährwert der Avocado
100 Gramm Avocado haben einen Brennwert von beachtlichen 160 kcal. Bereits eine Frucht bringt es auf bis zu 400 Gramm, wodurch fast schon eine vollwertige Mahlzeit vorliegt. Kennzeichnend ist der hohe Fettgehalt von 14,7 Prozent, der durch 6,7 Prozent Ballaststoffe sowie 8,5 Prozent Kohlenhydrate ergänzt wird. Proteine sind mit zwei Prozent enthalten.
Das enthaltene Fett besteht zum größten Teil aus ungesättigten Fettsäuren wie Ölsäure, die einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte haben. Überdies finden sich Kalium, Magnesium, Phosphor, Kalzium, Eisen, Kupfer und Mangan in einer Avocado und auch Provitamin A, Vitamin C, D, K, E und zahlreiche B -Vitamine sind vertreten.
Aufgrund des enthaltenen Tryptophan sollte eine Avocado eher am Abend verzehrt werden, da der Organismus diese Aminosäure in Melatonin umwandelt, das wiederum für einen guten Schlaf sorgt.
Verwendung der Avocado
Entsprechend ihrer amerikanischen Herkunft, stammen auch die meisten Avocado-Gerichte aus dieser Region. Bekannt ist vor allem die Guacamole, eine Avocadocreme, die sich als Brotaufstrich eignet. Ebenfalls findet die Avocado in Salatdressings Verwendung und ist gelegentlich Bestandteil vegetarischer Sushi.
Das Fruchtfleisch lässt sich sowohl roh als auch gesalzen oder mit Zitronensaft genießen.
Tiere sollten wiederum keine Avocado genießen. Der Grund liegt im enthaltenen Gifstoff Persin, das sowohl Singvögel als auch Kaninchen, Rinder, Ziegen, Pferde und einige andere Tierarten das Leben kosten kann. Für den Menschen ist Persin hingegen völlig ungefährlich.
Geschichte und Verbreitung der Avocado
Auch der Name Avocado verrät die Herkunft der Früchte. Grundlage ist das Wort „ahuacatl“ aus der Aztekensprache Nahuatl, das übersetzt soviel wie „Hoden“ bedeutet. Im Altspanischen wurde daraus Avocado, das eins zu eins auch in die deutsche Sprache übernommen wurde.
Nach Europa kamen die grünen Früchte erst nach der Entdeckung Amerikas und so war dem spanischen Autor Martín Fernández de Encisoa im Jahr 1519 die erste Erwähnung vorbehalten.
Archäologen haben herausgefunden, dass die Avocado bereits vor mehr als 10.000 Jahren genutzt wurde, doch wurden erst im 20. Jahrhundert erste Anbauerfolge im Mittelmeerraum erzielt.
Ähnliche Sorten: Lorbeer | Zimt