Bärlauch
Sobald der erste Bärlauch (lateinisch Allium ursinum) in den Geschäften und auf den Märkten auftaucht, weiß man, dass der Frühling gekommen ist. Dabei ist die optische Unterscheidung zwischen Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose gar nicht so einfach – die Blätter der nicht miteinander verwandten Pflanzen sehen sich allzu ähnlich.
Botanische Eigenschaften von Bärlauch
Wie es die Endung -lauch bereits anzeigt, ist der Bärlauch ein Verwandter von Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel. Das Wildgemüse ist – je nach Region – auch unter den Namen Knoblauchspinat, wilder Knoblauch oder Hexenzwiebel bekannt.
Auch, wenn sich der Bärlauch vor allem im Frühling zeigt, lässt sich von einer ausdauernden Pflanze sprechen, die bis zu 50 Zentimeter erreicht. Anders, als bei Zwiebel oder Knoblauch schießt die Energie hier in die Blätter, während die charakteristische Zwiebel klein bleibt. Aus kulinarischer Perspektive interessant, ist das Laub. Die leuchtend grünen Blätter des Bärlauchs verbreiten einen lauchartigen Geruch und werden rund 20 Zentimeter lang. Bärlauch blüht zwischen April und Mai. Die Blüten stehen in Dolden, die bis zu 20 weiße Einzelblüten umfassen.
Damit Bärlauch gedeiht, benötigt die Pflanze nährstoffreiche und feuchte sowie lockere und humusenthaltende Böden. Wer im Wald nach den Blättern Ausschau hält, findet sie vor allem in der Umgebung von Ahorn, Esche, Eiche oder auch Ulmen sowie Buchen. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass das Sammeln innerhalb von Naturschutzgebieten verboten ist und zudem ein Mindestschutz besteht. Anders ausgedrückt, darf Bärlauch lediglich für den Privatgebrauch gesammelt werden, anderenfalls bedarf es einer Genehmigung.
Alternativ lässt sich Bärlauch aber auch im eigenen Garten gezielt anpflanzen, was aufgrund der schnellen Vermehrung durchaus erfolgversprechend ausfallen kann.
Inhaltsstoffe im Bärlauch
Beliebt ist Bärlauch unter anderem als Gewürz oder auch als Blattgemüse. Neben dem charakteristischen Lauchöl finden sich Flavonoide, Biokatalysatoren, Fructosane und ein hoher Anteil an Vitamin C. Entsprechend lässt sich mit Fug und Recht auch von einer Heilpflanze sprechen. Die Schärfe von Bärlauch kommt durch die Senfölglykoside zustande.
Ebenfalls zu nennen sind Mineralstoffe, wo Eisen hervorsticht. Es finden sich aber auch Magnesium und Mangan.
Der Brennwert von 100 Gramm Bärlauch ist mit gerade einmal 19 kcal kaum der Rede wert. Hinzu kommt, dass aufgrund des starken Geschmacks selten größere Mengen verzehrt werden. Protein ist mit 0,9 Prozent, Fett mit 0,3 Prozent und Kohlenhydrate mit drei Prozent vorhanden. Den Hauptteil macht allerdings mit knapp 93 Prozent Wasser aus.
Kulinarische Verwendung von Bärlauch
Die Frage, ob es sich beim Bärlauch um ein Gemüse oder eine Gewürzpflanze handelt, hängt vom Standpunkt und der Verwendung ab. Verwendung finden die grünen Blätter vor allem in Pesto oder auch in Quark und Kräuterbutter. Ebenfalls möglich ist ein Kleinschneiden der Blätter und eine Beimengung in den Salat.
In warmer Form taucht Bärlauch vor allem als würzende Zutat in Pastagerichten auf, macht aber auch in Kombination mit Ofenkartoffeln eine gute Figur.
Tiere sollten übrigens nicht mit Bärlauch gefüttert werden. Zwar mögen Bären die aromatischen Blätter, was auch zur Namensgebung geführt hat, doch ist die Pflanze für Pferde, Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen giftig.
Herkunft und Verbreitung von Bärlauch
Die Herkunft von Bärlauch ist ungeklärt. Fest steht jedoch, dass die Pflanze in nahezu ganz Europa vorkommt und sich bis in den Norden Asiens erstreckt. Deutschlandweit findet sich Bärlauch vor allem im Süden, während Bundesländer wie Brandenburg, Hamburg und Bremen sowie Schleswig-Holstein von einer Gefährdung der Bestände ausgehen.
Gefährlich ist Bärlauch vor allem, weil er immer wieder mit Maiglöckchen, Herbstzeitlose oder dem Gefleckten Aronstab verwechselt wird. Dadurch, dass es sich jeweils um Giftpflanzen handelt, kann das Sammeln durch Unkundige sogar tödlich enden. Wichtig ist daher, dass gesammelte Blätter einen starken Geruch nach Knoblauch ausströmen, um eine einwandfreie Identifikation zu ermöglichen. Es ist jedoch zu empfehlen, Bärlauch zu kaufen und somit die Bestände nicht zusätzlich zu gefährden.
Ähnliche Sorten: Zwiebel | Knoblauch | Schnittlauch