Brombeeren
Auch, wenn Brombeeren (lateinisch: Rubus sectio Rubus) an zahlreichen Wegesrändern, auf Brachflächen und auf Waldlichtungen geradezu wuchern, steht der gesundheitliche Wert der schwarzen Früchte außer Frage. Die wenigsten Menschen wissen dabei, dass allein in Europa mehr als 2.000 verschiedene Arten von Brombeeren existieren.
Brombeeren in botanischer Hinsicht
Auch, wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, sind Brombeeren keine Beeren im botanischen Sinne. Bei den Früchten handelt es sich vielmehr um Sammelsteinfrüchte, die ihrerseits aus einzelnen kleinen Früchten bestehen. Diese Einzelfrüchte, die bei der Brombeere klar zu erkennen sind, ähneln den verwandten Kirschen und enthalten ebenfalls einen Stein im Inneren.
Brombeeren wachsen als Kletterpflanzen bis zu drei Meter in die Höhe. Die einzelnen Stängel werden mit zunehmendem Alter der Pflanzen holzig und bilden zum Teil zahlreiche Dornen aus.
Brombeeren behalten auch im Winter ihre Blätter und bilden weiße bis rosafarbene Blüten aus. Aus diesen Blüten mit ihren fünf Kelch- und Kronblättern wachsen dann die schwarzen Früchte. Im unreifen Zustand sind Brombeeren erst noch rot und werden zunehmend dunkler.
Der Grund, weshalb so viele Arten von Brombeeren existieren, hat mit der Fortpflanzung zu tun. Kreuzen sich zwei Pflanzen, so entstehen Hybride, die sich teilweise als Klone weiterentwickeln. Die Vielfalt ist allerdings – bis auf wenige Ausnahmen – schon vor langer Zeit entstanden und komplett naturgegeben.
Neben den zahlreichen Wildformen lassen sich Brombeeren auch kultivieren. In diesem Fall wird auf Sorten ohne Dornen geachtet. Damit die Pflanzen nicht allzu sehr wuchern, ist auf regelmäßiges Ausdünnen und Beschneiden zu achten. Zudem sollten die Brombeeren in einem Abstand von mindestens zwei bis drei Metern zueinander gesetzt werden.
Der ideale Ort für Brombeeren ist sonnig oder halbschattig. Der Boden sollte dabei reich an Nährstoffen sein. Die Pflanzung kann während des gesamten Jahres erfolgen, die Ernte findet dann zwischen Juli und Spätherbst statt.
Wertvolle Inhaltsstoffe der Brombeeren
Dominierender Inhaltsstoff der Brombeeren sind natürlich die Vitamine. Vor allem der Gehalt an Provitamin A ist enorm und auch Vitamin C, Vitamin E und B-Vitamine sind in Hülle und Fülle enthalten. Der Fettgehalt beträgt ein Prozent bei 1,2 Prozent Protein und 4,2 Prozent Kohlenhydraten. 100 Gramm Brombeeren enthalten 50 kcal.
Wichtig an Brombeeren sind neben den Vitaminen auch die vielen Ballaststoffe und die Flavonoide bzw. Anthocyane, die auch für die blauschwarze Färbung verantwortlich sind. Zuletzt sollten auch Calcium, Kalium, Magnesium und Kupfer nicht unerwähnt bleiben.
Leckerer Snack und Heilmittel
Die Verwendung von Brombeeren ist vielseitig. In aller Regel werden die reifen Früchte roh genascht oder zu Konfitüre weiterverarbeitet. Bei der Ernte ist auf den Glanz der vollreifen Früchte zu achten, da diese nicht mehr nachreifen. Die Lagerzeit beträgt maximal drei Tage.
Neben weiteren kulinarischen Möglichkeiten wie Brombeerkuchen, Brombeerwein und -likör oder der Beigabe zu Wildgerichten und Salaten, finden Brombeeren auch als Heilmittel Verwendung. Bereits der römische Gelehrte Plinius pries die harntreibende Wirkung und bis in die heutige Zeit werden vor allem die Blätter der Brombeeren für Aufgüsse genutzt.
Geschichte der Brombeere
Der Name der Brombeere stammt aus dem Althochdeutschen. Das Wort brāmberi nimmt auf die Dornen Bezug und in der Tat waren Brombeeren bereits in der Jungsteinzeit und der Antike in Europa verbreitet. Die ersten kultivierten Sorten entstanden allerdings erst im 19. Jahrhundert.
Heute finden sich Brombeeren vor allem in gemäßigten Klimazonen und gedeihen sowohl in Europa als auch in Australien und Amerika.
Ähnliche Sorten: Himbeere | Süßkirschen | Apfel | Birne