Cashew Nüsse
Cashew Kerne oder Cashew Nüsse sind nicht mit den einheimischen Nusssorten verwandet. Es handelt sich vielmehr um die Früchte von Sumachgewächsen, zu denen auch die Pistazie und die Mango gehören. Wer es genau nimmt, verwendet die korrekte deutsche Bezeichnung Kaschu (lateinisch: Anacardium occidentale). Es hat sich im Handel und Alltag allerdings längst das englische „Cashew“ durchgesetzt.
Botanische Eigenschaften der Cashew Nüsse
Cashew Nüsse gedeihen am gleichnamigen immergrünen Baum, der bis zu zwölf, teilweise sogar 15 Meter in die Höhe ragt. Der Stamm erreicht dabei einen Durchmesser von runden 30 Zentimetern und bildet in der Krone eine Fülle von Ästen aus. Der größte Cashewbaum der Welt hat sogar Einzug ins Guinessbuch der Rekorde gefunden und ist mehr als 100 Jahre alt. Die Fläche der Baumkrone beläuft sich auf gigantische 8.500 Quadratmeter, der Umfang auf 500 Meter.
Die Pfahlwurzeln der Cashew Bäume reichen im Regelfall bis zu zwei Meter ins Erdreich. Dadurch, dass sich auch Seitenwurzeln ausbilden, sind die Bäume auch für nährstoffarme und trockene Umgebungen geeignet.
Die Früchte des Baumes sind bis zu zehn Zentimeter lang und nierenförmig. Die Form erklärt dann auch den Namen, der über das portugiesische „Caju“ auf das tupi-indianische Wort „Acaju“ für Niere zurückgeführt werden kann. Die Früchte sind leuchtend orange bis rot und sind genau genommen nur eine Scheinfrucht. Aus dem Cashewapfel lässt sich jedoch sowohl Saft als auch Konfitüre herstellen.
Relevant für die Ernte sind jedoch die Kerne, die als Cashew Nüsse bekannt sind. In der Schale befindet sich ein toxisches Öl, weswegen vor dem Verkauf stets eine Röstung oder zumindest ein Erhitzen stattfinden muss.
Dass Cashew Nüsse im botanischen Sinne keine Nüsse sondern Steinfrüchte sind, ändert nichts an ihrer Beliebtheit.
Nährstoffreichtum der Cashew Nüsse
Die Besonderheit der Cashew Nüsse liegt in ihrem hohen Gehalt an der essentiellen Aminosäure Tryptophan. Der Substanz wird nachgesagt, dass sie im Zusammenspiel mit Vitamin B6 Depressionen heilen kann.
Der Brennwert von 100 Gramm Cashewkernen beträgt 574 kcal, der Eiweißgehalt beläuft sich auf 15,3 Prozent, Fett ist mit 46,4 Prozent vertreten. Darüber hinaus finden sich drei Prozent Ballaststoffe und 32,7 Prozent Kohlenhydrate. Bemerkenswert ist der hohe Gehalt an Magnesium und Phosphor sowie an einer Reihe von B-Vitaminen.
Zur kulinarischen Bedeutung von Cashews
Dadurch, dass die Cashew Nüsse nach dem Ernten noch umfassend weiterverarbeitet werden müssen und nicht roh genossen werden können, ergibt sich der vergleichsweise hohe Preis. So bestehen die Arbeitsschritte beispielsweise in der Röstung, dem Knacken der Schale, das meist per Hand erfolgt sowie dem Entfernen der Haut.
In den meisten Fällen werden Cashew Nüsse als leckere Knabbereien gereicht. Es existieren jedoch zahlreiche Rezepte aus der asiatischen Küche, die ebenfalls mit den Eiweißspendern arbeiten. Hinzu kommt, dass sich Cashews sowohl in Desserts als auch in Salate, sowohl zu Fleisch als auch zu Fisch oder Gemüsegerichten gut machen und sich auch in einer Pfanne rösten lassen.
Oftmals werden Cashew Nüsse auch in italienischem Pesto eingesetzt und ersetzen dort die teureren Pinienkerne.
Wer Cashew Nüsse lagern möchte, sollte dringend auf eine luftdichte Verpackung achten, da sonst schnell der Geruch der umliegenden Lebensmittel angenommen wird.
Zur Geschichte der Cashew Nüsse
Cashew Nüsse stammen ursprünglich aus Brasilien, wurden dann aber von den Portugiesen nach Mosambik und Indien exportiert. Ab dem 19. Jahrhundert entstanden Plantagen, die allerdings stets auf die tropischen Gebiete beschränkt blieben.
Heute sind es vor allem Mosambik und Tansania, die Cashew Nüsse produzieren und auch Indien, Brasilien und Nigeria mischen im Konzert der großen Anbaunationen kräftig mit.
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