Chia Samen
In den Medien ist regelmäßig von „Superfood“, „Kraftpaketen“ oder „Spezialnahrung“ die Rede. Dabei sind Chia Samen mancherorts schon nicht mehr vom Speisezettel wegzudenken und nehmen auch kulturell eine wichtige Rolle ein. Dennoch lässt sich hierzulande noch von einem Geheimtipp sprechen, dessen Nährwert erst in den letzten Jahren und Jahrzehnten von der breiten Masse entdeckt wurde.
Botanische Eigenschaften der Chia Samen
In botanischer Hinsicht besteht eine Verwandtschaft zwischen den Chia Samen und dem Salbei. Das wird auch durch die lateinische Bezeichnung Salvia hispanica unterstrichen, die allerdings genau genommen irreführend ist. Der „spanische Salbei“ ist hierzulande als Salvia lavandulifolia bekannt und nicht mit den Chia Samen zu verwechseln.
Chia Samen werden von der einjährig wachsenden, krautigen Chia Pflanze gewonnen, die bis zu einem Meter erreicht. Die Blätter messen bis zu acht Zentimeter bei einer Breite von maximal fünf Zentimetern. Zudem erfreut die Chia durch ihre zahlreichen blauen Blüten.
Die Blütezeit der Chia ist im September, danach werden die Chia Samen geerntet, was ebenfalls noch im Herbst erfolgt. In den Ländern, in denen Chia Samen angebaut werden, erfolgt die Ernte mit dem Mähdrescher. Auch die Aussaat lässt sich Automatisieren und von einer Maschine übernehmen. Sofern die Chia Samen zu einem späteren Verkauf bestimmt sind, kommt auch noch eine Reinigungsanlage zum Einsatz.
Fülle gesunder Inhaltsstoffe
Es sind vor allem die Inhaltsstoffe, die den legendären Ruf der Chia Samen begründet haben. Im Vordergrund steht dabei das Chiaöl, das nicht nur in der Küche eingesetzt werden kann, sondern auch ein hervorragender Firnis für mexikanische Lackmalerei bildet. Des Weiteren enthalten Chia Samen zwischen 18 und 23 Prozent Proteine sowie die Vitamine A, B1, B2 und B3. Auch zu nennen sind Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor, Kalium, Zink und Kupfer sowie Ballaststoffe und Antioxidantien. Einer der Pluspunkte der Chia Samen besteht darin, dass sie glutenfrei sind und daher auch bei entsprechender Unverträglichkeit eingenommen werden können. Zuletzt sind auch Omega-3-Fettsäuren zu nennen.
Neben dem Nährwert ist auch der gesundheitliche Nutzen zu erwähnen. Bereits die antiken Kulturen der Maya und Azteken wussten, dass Chia Samen in der Schwangerschaft von Vorteil sind und zudem die Wundheilung unterstützen. Ebenfalls werden die kleinen Gesundmacher gegen Gelenkschmerzen, Diabetes, Sodbrennen und einige Erkrankungen der Schilddrüse eingesetzt.
Dadurch, dass sich Chia Samen bis zu fünf Jahre lagern lassen, ohne dabei an Geschmack oder Nährstoffen zu verlieren, wird der praktische Nutzen noch verstärkt.
Verwendung der Chia Samen
Hinsichtlich ihrer Verwendung präsentieren sich Chia Samen vielseitig. Ursprünglich erhielten aztekische Krieger zwei Esslöffel eingeweichter Samen und zogen hieraus ihre Stärke für 24 Stunden. Es ist dabei zu beachten, dass eingeweichte Chia Samen zu einer Art Gel werden und somit ihre Konsistenz verändern. Das Gewicht wächst dabei um das neun- bis zehnfache. Aufgrund der großen Kraft der Samen wird hierzulande vom Verzehr größerer Mengen als 15 Gramm abgeraten. In den USA liegt der Wert aber bereits bei 48 Gramm.
Neben der Zubereitung eines Breis, eignen sich Chia Samen auch für die Verwendung im Müsli oder im Salat. Selbst in Marmeladen machen die Kraftspender eine gute Figur. Zu den Befürwortern gehören bekannte Persönlichkeiten wie die Schauspieler Gwyneth Paltrow und Orlando Bloom oder auch US-Moderatorin Oprah Winfrey.
Herkunft der Chia Samen
Der Name der Chia Samen stammt aus der Sprache der Maya und bedeutet soviel wie „Stärke“. Entsprechend alt ist die Kulturpflanze, die vor allem in Mexiko gedeiht. In früheren Zeiten wurden Chia Samen deutlich mehr angebaut als Mais und nahmen damit den Rang eines Grundnahrungsmittels ein. Auch in Nordamerika wurden die Chia Samen geschätzt und vor allem roh verzehrt.
Europa kam ab 1520 in den Genuss der Pflanze, die seither gelegentlich wild in Spanien wuchert. Ein flächendeckender Anbau wird in unseren Breiten jedoch nicht betrieben.
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