Chinakohl
Der Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis) trägt seinen Namen mit Fug und Recht. In der Tat wurde diese Kohlsorte erstmals im Reich der Mitte kultiviert und gelangte erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Europa. Es zeigen sich jedoch mittlerweile Unterschiede zwischen den einheimischen und den asiatischen Sorten.
Botanische Merkmale von Chinakohl
Gängigen Theorien zufolge, ist der Chinakohl das Produkt einer Kreuzung aus dem asiatischen Senfkohl bzw. Pak Choi und der Speiserübe, die auch hierzulande anzutreffen ist. Wie für eine Kohlsorte typisch, bildet auch der Chinakohl einen festen Kopf, der in diesem Fall jedoch länglich und nicht rund ausfällt. Das Gewicht von reifem Chinakohl liegt zwischen einem und drei Kilogramm. Die Farbe der Blätter kann gleichermaßen gelblich wie grün ausfallen.
Der Anbau von Chinakohl kann problemlos auch hierzulande erfolgen. Anders als in China handelt es sich in unseren Breiten nur um eine einjährige Pflanze. Die Aussaat erfolgt spät, meist erst im Juli, weswegen auch die Ernteperiode in den Oktober und November fällt. Leichter Frost kann Chinakohl nichts anhaben, es solllte jedoch besser vorher geerntet werden und der Kohl dann während des Winters eingelagert werden.
Um eine ausreichende Ernte zu gewährleisten, sollte Chinakohl an einem windgeschützten Ort angepflanzt werden. Es eignen sich sowohl sonnenreiche Orte als auch Halbschatten, der Boden bedarf in hohem Maße der Nährstoffe.
Nährstoffe im Chinakohl
Gerade einmal zwölf kcal sind in 100 Gramm Chinakohl enthalten, weswegen es sich um ein ideales Diätgemüse handelt. Kohlenhydrate sind mit gerade einmal 1,2 Prozent enthalten, Protein und Fett liegen bei 1,1 bzw. 0,3 Prozent. Hoch ist hingegen der Gehalt an Ballaststoffen, der bei 1,7 Prozent liegt.
Besonders hervorzuheben sind Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium sowie Eisen, Zink, Folsäure und Vitamin C.
Chinakohl kulinarisch betrachtet
Ein Teil der Beliebtheit von Chinakohl resultiert daraus, dass die Blätter eher mild schmecken und den typischen Kohlgeruch vermissen lassen. Darüber hinaus sind die Blätter zarter, was sowohl einen Rohverzehr als auch kurze Garzeiten möglich macht.
Entsprechend seiner Herkunft passt Chinakohl hervorragend in asiatische Wokgerichte, kann allerdings auch klein geschnitten als Salat verzehrt werden. Letzteres hat den Vorteil, dass die Blätter auch noch nach mehreren Stunden im Dressing knackig und frisch bleiben.
Praktisch an Chinakohl ist zudem dessen gute Lagerfähigkeit. Wer beim Einkauf darauf achtet, dass das Gemüse keine dunklen Flecken aufweist, kann den Kopf bis zu einer Woche im Kühlschrank lagern.
Made in China?
Seit dem fünften Jahrhundert kennt man Chinakohl in seinem Heimatland. Dennoch war die Leckerei lange ein gut gehütetes Geheimnis und gelangte zunächst nur nach Korea. Dort ist Chinakohl die Hauptzutat für den Kimchi, den berühmten scharf eingelegten Kohl.
Nachdem mit Japan und Südostasien die gesamte Region in den Genuss von Chinakohl gekommen war, gelangte das Gemüse erst Anfang des 20. Jahrhunderts durch chinesische Auswanderer nach Europa. Heute zählt vor allem Deutschland zu den Anbauländern und hier sind zuvorderst Bayern und der Westen bzw. Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu nennen. Des Weiteren wird Chinakohl in den USA, Holland, Italien, Spanien und Israel kultiviert.
Die Namensgebung hat sich allerdings auch in anderen europäischen Sprachen an der Herkunft orientiert und so spricht man im Englischen von chinese cabbage, im Französischen von chou de chine sowie im Italienischen von cavolo chinese, um nur einige Beispiele zu nennen.
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