Dattel
Manchen gelten Sie als Wüstennahrung, anderen als Luxusgut – Fakt ist jedoch, dass die Dattel (lateinisch Phoenix dactylifera) ein rundherum gesundes und wohlschmeckendes Lebensmittel ist und nicht nur in der Weihnachtszeit genossen werden kann.
Botanische Merkmale der Dattel
Wenn von der Dattel die Rede ist, müsste es eigentlich Echte Dattelpalme heißen. Diese Art der Gattung der Dattenpalmen bringt als einzige die beliebten und wirtschaftlich genutzten Früchte hervor. Dadurch, dass es sich um ein Palmengewächs handelt, besteht zumindest eine entfernte Verwandtschaft zur Kokosnuss.
Die Dattel gedeiht an einem bis zu 20 Meter hohen Baum, bei denen die Blätter – ganz palmentypisch – in Wedelform aus dem Stamm ragen. Die einzelnen Fiedern sind rund 30 Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit und befinden sich an den bis zu fünf Meter langen Wedeln.
Der Anbau einer Dattel erfordert jede Menge Sonne, in den Sommermonaten zudem auch Wasser. Ansonsten handelt es sich um eine Wüstenpflanze, was eine hohe Anspruchslosigkeit zur Folge hat. Viele Nährstoffe müssen nicht im Boden enthalten sein, um eine Dattenpalme wachsen zu lassen. Darüber hinaus ist die Dattelpalme weitgehend winterhart.
In den vergangenen Jahrhunderten ist die Dattel immer wieder gezüchtet worden. Das hat zur Folge, dass das Obst mittlerweile in unterschiedlichen Farbschattierungen zwischen Rot und Schwatz angeboten wird. Die wohlschmeckenden Früchte bilden sich in Form von Trauben, die sich allerdings erstmals nach fünf bis sechs Jahren zeigen. Angebaut wird die Dattel in so genannten Palmengärten, in denen pro Baum lediglich alle zwei Jahre geerntet werden kann. Aus diesem Grund finden die Anpflanzungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt und tragen auch der Lebenszeit der Bäume von 80 bis 100 Jahren Rechnung.
Die Früchte bilden sich im Sommer und benötigen hierzu Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad Celsius. Entsprechend versteht sich auch von selbst, dass lediglich die heißesten Länder der Welt für den Anbau in Frage kommen.
Inhaltsstoffe der Dattel
Aufgrund ihres hohen Gehalts an Kohlenhydraten (26,9 Prozent) wird die Dattel vielerorts „Brot der Wüste“ genannt. Die Stärke ist auch dafür verantwortlich, dass sich die Früchte in den trockenen Klimaten selbst konservieren und einen Zeitraum von mehr als einem Jahr überdauern. Eiweiß und Fett sind lediglich mit 1,3 bzw. 0,1 Prozent enthalten und auch Ballaststoffe spielen mit 3,1 Prozent nur eine untergeordnete Rolle. Der Brennwert von 100 Gramm Datteln beläuft sich auf 114 kcal.
An Mineralstoffen ist die Dattel reich an Kalium, Calcium, Eisen, Phosphor und Magnesium und enthält zudem einige B-Vitamine. Auch erwähnenswert ist die Aminosäure Tryptophan, der eine schlaffördernde Wirkung nachgesagt wird. Ein weiterer Beiname der Dattel ist „a mine in itself”, was soviel wie ein „Bergwerk für sich“ bedeutet. Gemeint ist damit der hohe Mineralstoffgehalt, der in der Welt der Früchte nur selten übertroffen wird.
Zur Verwendung der Dattel
Kulinarisch wird die Dattel oftmals getrocknet als Snack verwendet. Alternativ eignet sich jedoch auch eine Verwendung als Salateinlage oder in Soßen. Ökonomisch betrachtet ist die Dattelpalme auch für Dattelöl, Dattelschnaps und die Herstellung von Körben geeignet.
Eine besondere Leckerei sind Datteln, die mit Nüssen oder Pistazien gefüllt werden und insbesondere in der Weihnachtszeit ein beliebtes Naschwerk darstellen.
Geschichte und Verbreitung der Dattel
Die Dattel wurde bereits in Mesopotamien kultiviert und zählt damit zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Die ältesten archäologischen Funde liegen entlang des Flusses Euphrat, der damit als Herkunfsregion der Früchte gelten kann. Im Koran wird keine andere Frucht so häufig erwähnt und auch in der Bibel finden die Leckereien Beachtung.
Der Name Dattel geht auf das griechische Wort dactylos für Finger zurück und gibt Aufschluss über die charakteristische Form der Früchte.
Weltweit existieren mehr als 100 Sorten, die vor allem in den Ländern der islamischen Welt angebaut werden. An der Spitze der weltgrößten Produzenten des Jahres 2009 lagen Ägypten, der Iran und Saudi-Arabien, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten , Pakistan, Algerien und dem Irak.
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