Endivie / Endiviensalat
Die Endivie (lateinisch Cichorium endivia) ist vor allem im Spätsommer aber auch noch im Winter als Salat beliebt, kann jedoch durchaus auch als warmes Gemüse genutzt werden. In der botanischen Familie der Endivie befinden sich auch der beliebte Friséesalat sowie der Escariol und zudem bestehen Verwandtschaften zum Chicorée und Radicchio. Der Name Endivie stammt aus dem Italienischen und lässt sich sprachgeschichtlich bis zum Altägyptischen tybi (im Deutschen: Januar) zurückführen. Mit dieser Namensherkunft wird auch die Bedeutung der Endivie als Wintersalat hervorgehoben.
Botanische Merkmale der Endivie
Endivien wachsen über einen Zeitraum von einem bis zwei Jahren. Sofern man die Pflanzen sich selbst überlässt, sind Wuchshöhen von mehr als einem Meter durchaus an der Tagesordnung. In der Zucht wird jedoch auf Höhen zwischen 30 und maximal 70 Zentimetern gesetzt.
Anders als andere Salatsorten, bildet die Endivie keinen klassischen Kopf. Die Wuchsform lässt sich vielmehr als Rosette bezeichnen, deren Blätter vergleichsweise dick ausfallen. Die Blütezeit der Endivie ist zwischen Juli und Oktober. Geerntet wird frühestens im August. Einer der Vorteile der Endivie besteht jedoch in ihrer Frosttoleranz. Aus diesem Grund lassen sich die Salate auch noch im November ernten. Der Anbau erfolgt idealerweise erst im Juli, da die Endivie in ihrer Wuchsphase unbedingt warme Temperaturen benötigt. Darüber hinaus ist auf eine regelmäßige Wasserzufuhr und einen Boden mit hohem Humusgehalt zu achten.
Gemessen an anderen Salatpflanzen sind Endivien Bedürfnisarm und benötigen nicht allzuviel Pflege. Selbst Schädlinge und Schnecken stellen in aller Regel kein Problem dar.
Eine Besonderheit in der Zucht ist das so genannte Bleichen. Dabei werden die äußeren Blätter der Endivie nach innen gebunden, damit die darunterliegenden Blätter keinem Licht mehr ausgesetzt sind und ihre weiße Farbe behalten.
Die Endivie in der Küche
Der Geschmack der Endivie ist durch eine leichte Bitterkeit gekennzeichnet. Grund hierfür ist der so genannte Milchsaft der Pflanze, der den Bitterstoff Lactucopikrin enthält. Entgegen der landläufigen Annahme, enthält die Endivie – wie auch die meisten anderen Salate – nur durchschnittlich viel Vitamin C. Ausgeprägt ist hingegen der Gehalt an Vitamin A, an Folsäure sowie an Mineralstoffen wie Natrium, Kalium, Calcium und Phosphor. Der Brennwert beträgt 17 kcal auf 100 Gramm bei einem Gehalt von 0,4 Prozent Fett, 1,3 Prozent Eiweiß und 1,2 Prozent Kohlenhydraten.
Die Zubereitung ist sowohl als Salat als auch als Gemüse einfach. In ersterem Fall brauchen lediglich die gewaschenen Blätter als Salat angerichtet werden. Wer die Endivie kocht, sollte zum einen das starke Schrumpfen beachten. Zum anderen muss das Kochwasser aufgrund der hohen Anreicherung an Nitrat weggeschüttet werden.
Beliebt ist die Endivie vor allem als Vorspeise. Ihr Verzehr gilt sowohl als appetitanregend als auch als verdauungsfördernd.
Die Endivie gilt als empfindlich und lässt sich nur wenige Tage lagern. Im Idealfall wird hierfür eine Plastiktüte mit Löchern verwendet, es kann allerdings auch auf das Einwickeln in feuchte Tücher zurückgegriffen werden. Zudem ist auf Kühlschranktemperaturen zu achten.
Die Geschichte der Endivie
Bereits in der Antike kannte und schätzte man die Endivie. Vor allem in der römischen Antike verbreitete sich die Pflanze im gesamten Mittelmeerraum, wo sie bis heute beheimatet ist. In Deutschland ist die Verwendung erst ab dem 16. Jahrhundert eindeutig belegbar.
Interessant ist dabei, dass die Pflanzen auch noch in 2.000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel gedeihen und entsprechend sogar in der Alpenregion kultiviert werden. Hauptsächlich wird die Endivie allerdings in Südeuropa und in den USA angebaut.
Ähnliche Sorten: Chicorée | Radicchio