Guave
Die Guave (lateinisch: Psidium guajava) ist ein wahres Multitalent: Sie ist eine Vitamin-C-Bombe, ihr Geschmack ähnelt einer Mischung aus Birnen, Stachelbeeren und Erdbeeren, ihr Fruchtfleisch verströmt einen betörenden Duft und sieht dekorativ-exotisch aus; die Blätter der Guave sind selbst auf medizinischem Gebiet vielfältig einsetzbar.
Botanische Merkmale
Die Guave ist eine Beerenfrucht, zählt zur Gattung der Guaven (Psidium) und gehört zur Familie der Myrtengewächse. Die Frucht wächst auf immergrünen Sträuchern und Bäumen, die bis zu sechs Metern hoch werden. Sie weist mit ihrer rundlich-ovalen Form eine hohe Ähnlichkeit mit der Birne auf, ist mit dieser jedoch nicht verwandt. Die Schale ist zuerst blassgrün und wird mit der Reifung gelb.
Die Größe der Guave variiert zwischen Mirabellen- und Apfelgröße. Die verschiedenen Sorten haben verschiedene Fruchtfleischfarben: weiß, grünlich, rosa, rot oder gelb. Das Fruchtfleisch ist saftig und enthält viele Kerne; es gibt aber auch Arten, die relativ wenige Kerne enthalten.
Die Sträucher und Bäume, auf denen die Guave wächst, tragen bereits mit zwei bis vier Jahren Früchte. Die Pflanze ist sehr anpassungsfähig und eignet sich sogar als Kübelpflanze.
Inhaltsstoffe
Die Guave punktet mit 273 mg auf 100 g vor allem mit einem enormen Vitamin-C-Gehalt. Dieser ist damit nicht nur deutlich größer als bei Orangen, sondern gleich vier Mal so hoch wie bei Kiwis. Besonders stark ausgereifte Exemplare können sogar bis zu 900 mg auf 100 g Vitamin C enthalten – dies reicht theoretisch, um den Vitamin-C-Bedarf von neun Tagen zu decken.
Zu den weiteren Inhaltsstoffen zählen u. a. Calcium, Kalium, Eiweiß, Eisen und Phosphor. Des Weiteren enthält die Guave Pektin – ein Ballaststoff, der im Magen aufquillt. So kann die Guave, die nur 35 Kalorien und sechs Gramm Kohlenhydrate pro 100 g enthält, prima als Sattmacher und Hilfsmittel zum Abnehmen fungieren.
Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in der Küche
Guaven sollten immer zuerst gewaschen und geschält werden, bevor man sie roh isst oder weiter verarbeitet. Man kann die Guave mit der Hand wie einen Apfel essen (die Samen können bedenkenlos verzehrt werden) und Obstsalate, Quarkspeisen, Desserts, Joghurtdrinks, Kuchen und Torten mit ihr verfeinern. Eine weitere Möglichkeit des direkten Verzehrs besteht darin, sie wie eine Kiwi aufzuschneiden und anschließend auszulöffeln.
Wer die Guave püriert, kann sie auch in Eis und Sorbets genießen. Auch bei der Zubereitung von Marmelade, Gelee, Chutney und Multivitaminsäften kommt die Frucht zum Einsatz. Die meisten Rezepte, die auf Quitten basieren, funktionieren auch mit Guaven.
Die Guave stellt mit ihrem schön gefärbten Fruchtfleisch nicht nur einen optischen Hingucker dar und bereichert so jede Tafel, sondern verströmt auch einen wunderbar-exotischen Duft.
Die exotische Frucht wächst in ihrer tropischen Heimat das ganze Jahr über, ist bei uns aber vor allem von September bis Mai in guten Lebensmittelgeschäften zu finden. Ob die Früchte reif sind, erkennt man an ihrem intensiven Duft und daran, dass die Schale auf leichten Druck nachgibt. Diese sollte zudem glatt und frei von welken Stellen sein.
Reife Guaven sollten kühl gelagert und innerhalb von zwei bis vier Tagen verzehrt werden. Wer sie jederzeit im Vorratsschrank verfügbar haben möchte, kann zu Konserven greifen, die vorwiegend in Asienshops erhältlich sind.
Fernab der Küche, bietet die Guave noch weitere Verwendungsmöglichkeiten. In vielen Kulturen wird sie auch medizinisch eingesetzt. So hilft ein Blätteraufguss gegen Durchfall und bei Zahnschmerzen und in der traditionellen chinesischen Medizin werden die Blätter sogar als Narkotikum eingesetzt. Die schützende und heilende Wirkung konnte in zahlreichen pharmakologischen Studien nachgewiesen werden.
Herkunft des Allrounders
Die Heimat der Guave ist Zentralamerika. Heute sind Florida, Kalifornien, Mexiko und Südamerika die Hauptanbaugebiete. Kultivierbar ist sie jedoch in allen tropischen sowie subtropischen Gebieten.
Die Guave gehört zu den antiken Obstgehölzen und ist auch unter den Namen Guava, Guajave, Goiaba und Guayaba bekannt.
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