Kapern
Man kennt sie als unverzichtbare Bestandteile der Königsberger Klopse. Die Kapern (lateinisch: Capparis spinosa) machen jedoch auch in zahlreichen anderen Kontexten eine gute und schmackhafte Figur.
Botanische Merkmale von Kapern
Kapern gedeihen am Echten- oder auch Dornigen Kapernstrauch und gehören zu den Kaperngewächsen. Entfernt sind sie als Mitglieder der Ordnung der Kreuzblütergewächse (Brassicales) auch mit den zahlreichen Kohlsorten verwandt.
Unterschieden wird bei der Ernte zwischen den zarten Blütenknospen und den bereits gereiften Früchten, den so genannten Kapernäpfeln. Die Unterschiede liegen einerseits in der Größe, andererseits aber auch darin, dass die Früchte einen deutlich intensiveren Geschmack haben.
Die Zweigen des Kapernstrauchs können bis zu vier Meter lang werden. Die blaugrünen Blätter bilden sich teilweise dick und herzförmig aus, können aber – in den Nebenblättern – auch zu Dornen werden. Sofern ein Kapernstrauch blüht, zeigen sich zerbrechliche rosafarbene und weiße Blüten, die nach wenigen Stunden verwelken. Entsprechend werden in aller Regel bereits die Blütenknospen geerntet, was ausschließlich in Handarbeit erfolgt.
Roh lassen sich die Kapern übrigens nicht genießen. Um den charakteristisch säuerlichen Geschmack zu erreichen, müssen die Knospen über Nacht gewelkt und daraufhin in Essig, Salz oder Öl eingelegt werden. In der Folge entwickeln sich Caprinsäure und Senfölglycosid. Ein ähnliches Phänomen lässt sich auch mit den Knospen von Dotterblumen, Besenginster oder Kapuzinerkresse erreichen, die gelegentlich als einheimischer Ersatz für Kapern genutzt werden.
Bei der Ernte im Frühjahr kommt es darauf an, dass die Knospen möglichst noch klein sind. Entsprechend hat sich eine eigene Klassifizierung etabliert, bei der Größe gleich Qualität ist. Im Handel gelten hier französische Begriffe, die von den Nonpareilles (auf Deutsch, den „Unvergleichlichen“ oder „Einmaligen“) mit vier bis sieben Millimetern über die Capucines (übersetzt soviel wie Kapuzinerkresse) bis hin zu den Hors Calibres, die bis zu 15 Millimeter messen, reichen.
Um zu gedeihen, benötigen Kapernsträucher trockene Klimate und Böden. Oftmals findet man sie in Felsspalten oder auch an Mauern, wo gerne auch pralle Sonneneinstrahlung herrschen darf. Des Weiteren macht auch eine salzige Umgebung den Kapern nichts aus, weswegen die Pflanzen auch unweit des Meeres gedeiht.
Inhaltsstoffe von Kapern
100 Gramm Kapern enthalten sage und schreibe 414 kcal. Mit einem Anteil von 52 Prozent Kohlenhydraten sind die kleinen grünen Knospen ideale Energielieferanten. Protein ist mit sechs Prozent enthalten, Fett mit 20 Prozent. In Kapern enthalten sind unter anderem Flavonoide, Glucosinolate, Glukosinolate und Saponine.
An Vitaminen sind vor allem Vitamin B2, B3 und Vitamin A zu nennen, an Mineralstoffen schlagen Calcium, Kalium, Magnesium sowie Natrium und Phosphor zu Buche.
Zur Verwendung von Kapern
Hierzulande werden Kapern in erster Linie für mediterrane Gerichte verwendet. Ein Klassiker ist das piemontesische „Vitello Tonnato“ in dem Kapern nicht fehlen dürfen, was ebenfalls für die Königsberger Klopse gilt.
Um das „echte“ Aroma der Kapern zu genießen, sollte man ausschließlich auf die in Salz eingelegten Knospen zurückgreifen. Diese sind vor der Verwendung rund zehn Minuten zu wässern, um überflüssiges Salz zu entfernen. Ebenfalls sollte das Würzen mit Kapern erst am Schluss erfolgen, da der prägnante Geschmack sonst schnell verloren geht.
Kulinarisch umstritten ist die Frage, ob man Kapern nun als Gemüse oder als Gewürz bezeichnen kann. Mancherorts gelten sie sogar als Heilmittel.
Geschichte und Verbreitung von Kapern
Kapern stammen aus der Mittelmeerregion und wurden erstmals im heutigen Jordanien gefunden. Auch im Alten Testament werden die Leckereien erwähnt und wurden bereits vor mehr als 7.000 Jahren in der Türkei und Syrien genossen.
Auch heute zählen die Staaten rund um das Mittelmeer zu den Hauptexporteuren der Kapern, die in konservierter Form ganzjährig erhältlich sind.
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