Kardamom
Kardamom zählt noch immer zu den kostbarsten Gewürzen der Welt, auch wenn der exakte Preis von der spezifischen Sorte abhängt: Grüner Kardamom (lateinisch Elettaria cardamomum) und Schwarzer Kardamom (Amomum subulatum) unterscheiden sich außerdem deutlich hinsichtlich ihres Geschmacks.
Botanische Merkmale von Kardamom
Sowohl der Grüne als auch der Schwarze Kardamom gehören zur Familie der Ingwergewächse. Während bei den Ingwergewächsen in der Regel die Wurzel im Fokus der Gewürzkundigen steht, sind es beim Kardamom eher die Samen. Teilweise werden sogar die gesamten Kapselfrüchte zur Weiterverarbeitung gesammelt.
Beide Kardamom-Arten sind ausdauernde und krautige Pflanzen, die sich in ihrer Wuchshöhe leicht unterscheiden: Während der Schwarze Kardamom nur bis zu zwei Meter hoch wird, bringt es der Grüne Kardamom nicht selten auf bis zu vier oder fünf Meter Wuchshöhe. Die Kapselfrüchte, welche die Samen des Kardamom enthalten, sind während der Erntezeit von besonderem Interesse. Sie haben beim Grünen Kardamom eine grünliche Farbe und beinhalten in ihrem Inneren pro Fruchtfach bis zu acht Samen. Während der grüne Kardamom vor allen Dingen gegen Ende des Jahres beerntet wird, erfolgt die Sammlung der Kapselfrüchte beim Schwarzen Kardamom schon von Juni bis September.
Kardamom selbst im eigenen Garten anzupflanzen wird sich nicht lohnen, da die Pflanzen ein warmes und feuchtes Klima bevorzugen. Höchstens der Anbau im Gewächshaus wäre theoretisch denkbar, aber in den meisten Fällen wohl mit einem zu großen Arbeitsaufwand verbunden. Kardamom kommt allerdings in den letzten Jahren immer häufiger als Topfpflanze auch in den nördlichen Gefilden vor. Hierbei handelt es sich jedoch um speziell kultivierte Zierformen, die nicht unbedingt beerntet werden, dafür aber auch im Wohnzimmer gedeihen können.
Beim Einkauf von Kardamom sollte darauf geachtet werden, dass die Kapseln möglichst noch geschlossen sind. Sobald Kardamom mit der Luft in Verbindung kommt, verliert er schnell an Aroma und Würzkraft. Von gemahlenem Kardamom, der im Handel meist günstiger ist, wird deshalb abgeraten.
Inhaltsstoffe von Kardamom
Da Kardamom seit jeher nicht nur als Würz- sondern auch als Heilmittel bekannt ist, überrascht die hohe Konzentration an ätherischen Ölen im Kardamom nur wenig. Bis zu neun Prozent ätherische Öle können im Kardamom festgestellt werden, wobei die genaue Zusammensetzung stark von der Dauer der Lagerung abhängt. Einige Öle verflüchtigen sich mit einer langen Lagerung und können dann auch ihre Wirkung nicht mehr entfalten. Auch aus diesem Grund empfiehlt es sich, stets frische und verschlossene Samenkapseln zu verwenden.
Kardamom als Gewürz und Heilmittel
Die ätherischen Öle und spezielle Inhaltsstoffe im Kardamom bringen verschiedene Wirkungsweisen mit sich, die vor allen Dingen in fernöstlichen Medizintraditionen gut bekannt sind. So ist Kardamom beispielsweise dafür geeignet Blähungen zu beseitigen. Allgemein wirkt Kardamom krampflösend und kommt dementsprechend auch bei Menstruations- oder Wechseljahrsbeschwerden verstärkt zum Einsatz.
In der Küche muss zwischen den würzenden Eigenschaften von Grünem und Schwarzen Kardamom unterschieden werden. Schwarzer Kardamom kommt beinahe ausschließlich bei herzhaften Speisen zur Anwendung, da er ein herbes, geradezu erdiges Aroma in sich trägt. Vor allen Dingen die deftigen Fleischgerichte Indiens können Kardamom als Bestandteil aufweisen.
Grüner Kardamom dagegen ist in Deutschland vor allen Dingen durch seine Zugabe zu verschiedenen Weihnachtsgebäcken und -speisen bekannt. Das süß-scharfe Aroma mit der würzigen Note findet sich beispielsweise in vielen Lebkuchen- und Spekulatiussorten wieder.
Verbreitung von Kardamom
Kardamom stammt aus dem asiatischen Raum und wird auch dort vermehrt angebaut. Südindien, Sri Lanka und Thailand sind die Gebiete, aus denen der Grüne Kardamom stammt. Butan, Nepal und das nördliche Indien dagegen beheimateten ursprünglich den Schwarzen Kardamom. Mittlerweile werden viele Kardamom-Arten aber auch in Südamerika und anderen warmen Ländern angebaut.
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