Kichererbsen
Mancherorts wird sie die „Königin der Hülsenfrüchte“ genannt. In der Tat ist die Kichererbse (lateinisch: Cicer arietinum) ein ganz besonderes Lebensmittel, dass nicht nur im beliebten arabischen Falafel Anwendung findet. Andere Namen sind Echte Kicher, Römischer Kicher oder auch Felderbse.
Botanische Merkmale der Kichererbsen
Die Kichererbse ist zwar eine Hülsenfrucht, eine Erbse – wie es der Name nahelegt – ist sie deshalb noch lange nicht. Ihren Namen hat die alte Kulturpflanze aus dem Lateinischen „cicer“, was ebenfalls „Erbse“ bedeutet. In der botanischen Klassifizierung zählt die Hülsenfrucht jedoch zum Tribus Cicerae und ist hier die einzige Gattung.
Die Pflanzen gedeihen ein- oder auch mehrjährig und werden bis zu einem Meter hoch. Die Blüten sind auffällig violett, lila oder auch purpur und weiß gefärbt und werden bis zu 1,2 Zentimeter groß. Hieraus entstehen dann die Früchte, die gerade einmal drei Zentimeter messen. Als Kichererbse werden die beiden Samen bezeichnet, die innerhalb der Fruchthülse gedeihen. Hierzulande ist die Kichererbse nahezu immer beige oder hellbraun. Es existieren allerdings auch Sorten, bei denen die Samen braun, schwarz oder sogar rot ausfallen.
Der Anbau in unseren Breiten ist zwar möglich, verspricht jedoch aufgrund der niedrigen Temperaturen nur mäßige Erträge. Auf Wunsch lassen sich sogar die Samen aus dem Supermarkt verwenden, die in aller Regel keimfähig sind. Ausgesät wird die Kichererbse im Mai an einem sonnigen Standort. Zudem sollte der Boden durchlässig und nicht allzu nährstoffreich ausfallen. Düngen ist nicht erforderlich und die Bewässerung sollte eine gleichmäßige leichte Feuchtigkeit erreichen.
Nach acht bis zwölf Wochen lassen sich die Kichererbsen dann ernten. Deutschlandweit wurde die Kichererbse noch bis in die 1930er Jahre angebaut, wird jedoch mittlerweile nur noch importiert.
Inhaltsstoffe der Kichererbsen
Hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe erweist sich die Kichererbse als beachtlicher Energielieferant. Satte 61 Prozent entfallen auf Kohlenhydrate, was zu einem Brennwert von 364 kcal auf 100 Gramm führt. Auf der anderen Seite enthalten Kichererbsen lediglich sechs Gramm Fett, dafür aber wiederum 19 Gramm Protein. Mit anderen Worten handelt es sich um ein rundum gesundes Lebensmittel, das als Beilage eine gute Alternative zu Nudeln, Kartoffeln oder auch Reis darstellt.
Erwähnenswert sind auch der Gehalt an Eisen, Zink und Magnesium, an den Vitaminen A, B1, B2, B6, C, E und zuletzt die vielen Ballaststoffe in den kleinen Energiespendern.
Die Kichererbse auf dem Esstisch
Wer Kichererbsen kauft, hat hierzulande zwei Möglichkeiten. Zum einen werden die Hülsenfrüchte in getrockneter Form angeboten, was den Vorteil einer fast grenzenlosen Haltbarkeit hat. Alternativ werden die beigen Kugeln auch in Dosen oder Gläser verpackt und sind in diesem Fall bereits vorgekocht.
Vor dem Verzehr muss die Kichererbse mindestens zwölf Stunden eingeweicht werden. Das Einweichwasser kann danach nicht mehr verwendet werden und sollte weggeschüttet werden. Selbst eingeweichte Kichererbsen bedürfen noch einer Garzeit von bis zu zwei Stunden, die sich allerdings durch ein längeres Einweichen verkürzen lässt.
Auf dem Tisch landet die Kichererbse vor allem in arabischen Gerichten wie Falafel oder Hummus. Dadurch, dass der Geschmack eher mild und nussig ist, lässt sich aber wunderbar experimentieren und selbst deutsche Gerichte werden aufgepeppt. Um die Verdaulichkeit zu erhöhen, empfiehlt sich die Kombination mit Fenchel, Kümmel oder auch Anis.
Geschichte und Verbreitung der Kichererbsen
Bereits vor rund 8.000 Jahren kannte man die Kichererbse. Vermutlich war Kleinasien der Ausgangspunkt, von wo die Hülsenfrucht sowohl in Richtung Indien als auch in den Mittelmeerraum expandierte.
Sowohl die alten Griechen als auch die Römer kannten die Kichererbse und auch Karl der Große und Hildegard von Bingen erwähnten das Gemüse.
In der heutigen Zeit findet man die Kichererbse vor allem in Indien und Pakistan, aber auch in der Türkei, Australien, dem Iran sowie in Spanien, wo die „Garbanzos“ zu den Grundnahrungsmitteln gehören.
Ähnliche Sorten: Grüne Erbsen | Linsen | Erdnuss | Ackerbohne