Knoblauch
Knoblauch (lateinisch: Allium sativum) polarisiert wie kaum eine andere Pflanze. Manche Menschen meiden den intensiven Geschmack und Geruch oder haben sogar Allergien ausgebildet. Auf der anderen Seite stehen jedoch Befürworter, die den kleinen weißen Knollen magische Kräfte zuschreiben.
Botanische Eigenschaften von Knoblauch
Wie seine zahlreichen Verwandten aus der Familie der Lauchgewächse, ist auch der Knoblauch eine krautige Pflanze, die ausdauernd wächst. Knoblauch ragt zwischen 30 und 90 Zentimeter in die Höhe und bildet an einer Scheindolde nur wenige Blüten in weißer oder rosa Farbe. Auch die Blätter der Pflanze fallen eher unauffällig aus und werden maximal 1,5 Zentimeter breit.
Im Garten oder auf dem Feld wird Knoblauch durch das Stecken von Zwiebeln angebaut. Dadurch, dass es sich um eine winterharte Pflanze handelt, lässt sich dies auch im Herbst vornehmen, was einen meist höheren Ertrag verspricht. Alternativ wird Knoblauch aber immer auch im Frühling angebaut.
Bei Anbau im eigenen Garten zeigt sich Knoblauch recht genügsam. Der Standort sollte sonnig sein und der locker, wasserdurchlässige Boden zudem viel Humus enthalten. Wichtig für eine ertragreiche Ernte ist das Überdauern kalter Temperaturen. Zuletzt sollte Knoblauch nicht an Stellen gepflanzt werden, wo im Jahr zuvor bereits eine andere Lauchsorte gestanden hat.
Inhaltsstoffe von Knoblauch
Bis heute wird viel über die fast magische Wirkung von Knoblauch berichtet. Eine Analyse der Inhaltsstoffe ergibt jedoch eher profane Ergebnisse. Da ist beispielsweise das Allicin, das in einer Konzentration von rund einem halben Prozent für den intensiven Geschmack und Geruch verantwortlich ist. Da sind aber auch eine Reihe von Sulfiden sowie die Mineralstoffe Kalium, Mangan, Eisen und Magnesium, die den gesundheitlichen Wert bestimmen. Auch enthalten sind die Vitamine C und K.
Der Brennwert von Knoblauch liegt bei 142 kcal auf 100 Gramm. Kohlenhydrate sind mit runden 28 Prozent vertreten, Protein mit sechs und Fett mit 0,1 Prozent.
Zur Verwendung von Knoblauch
Vor allem in der mediterranen Küche wird Knoblauch oftmals als Gewürz eingesetzt. Dabei sind sowohl eine rohe Verwendung wie etwa im der griechischen Tzaziki als auch die gekochte oder gebratene Variante denkbar.
Knoblauch findet sich in Wurstwaren, Gemüsegerichten, Soßen – er eignet sich gleichermaßen zum Würzen von Fisch- wie von Fleischgerichten. Beim Anbraten ist darauf zu achten, dass die Temperatur nicht zu hoch wird, denn verbrannter Knoblauch schmeckt bitter.
Als Heilmittel ist Knoblauch aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung beliebt und wird unter anderem auch in Form von Kapseln vermarktet. Der Nachweis dieser Wirkung gelang im 19. Jahrhundert keinem Geringeren als dem berühmten französischen Biologen Louis Pasteur.
Dass Knoblauch jedoch Dämonen und Vampire abwehrt, ist eher in den Bereich der Legende zu verweisen.
Herkunft und Verbreitung von Knoblauch
Ursprünglich stammt der Knoblauch aus Zentralasien und gelangte vermutlich über das Mittelmeer nach Europa. In früheren Jahren waren auch hier Wildformen anzutreffen, die allerdings mittlerweile ausgestorben sind.
In der Antike wurde beispielsweise den Bauarbeitern an den Pyramiden Knoblauch gegeben und auch die Griechen und Römer schätzten die Pflanze. In China erhielt der Knoblauch sogar ein eigenes Zeichen namens „suan“, was dessen große Bedeutung unterstreicht.
Als Heilpflanze blieb die Bedeutung auch während des Mittelalters erhalten, was auch an der Befürwortung durch Karl den Großen gelegen haben mag.
In der heutigen Zeit stammt Knoblauch mit einem Marktanteil von rund 75 Prozent nahezu immer aus China. Dahinter rangieren Indien, Südkorea mit runden vier bzw. zwei Prozent. In Europa wird Knoblauch vor allem in Spanien angebaut.
Ähnliche Sorten: Porree | Zwiebel | Schnittlauch | Bärlauch