Koriander
Der Echte Koriander (lateinisch Coriandrum sativum) ist heutzutage eine beliebte Würz- und Heilpflanze und war bereits zu Zeiten des babylonischen Königs Marduk-apla-iddina II, der rund 800 Jahre vor Christi Geburt lebte, bekannt und geschätzt.
Botanische Merkmale von Koriander
Koriander wird häufig auch Arabische Petersilie genannt und gehört wie die klassische Petersilie ebenfalls zur Familie der Doldenblütler. Er zeigt sich als einjährige Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wachsen kann. Der Geruch von Koriander ist etwas gewöhnungsbedürftig und erinnert in Teilen an die Ausdünstungen von bestimmten Wanzenarten, was dem Koriander auch seinen Namen eingebracht hat, der etwa mit „Wanzenkümmel“ übersetzt werden kann.
Die oberirdischen Pflanzenteile des Korianders sind kahl, die jüngeren Blätter unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Form deutlich von den älteren Blättern, die meist weitaus feiner gestaltet sind. Der Koriander blüht zwischen Juni und Juli und bildet dabei längliche, weiße bis rosafarbende Blütenblätter aus. Die Früchte des Koriander sind rund und von einer bräunlichen Farbe. Während der Koriander Blüten trägt, nimmt der charakteristische Geruch der Pflanze meist noch zu.
Im eigenen Garten zeigt sich der Koriander als äußerst genügsam und lässt sich in allen Kräuterbeeten kultivieren. Besonders gern hat er humusreichen, gut durchlüfteten Boden an einem sonnigen aber windgeschützten Standort. Sonnige Standorte begünstigen grundsätzlich die Ernte der Koriandersamen, während ein halbschattiger Platz sich gerade dann empfiehlt, wenn die Ernte auf die würzigen Blätter des Korianders abzielt.
Koriander ist eine sehr ausdauernde Pflanze, die auch in längeren Trockenperioden nicht an Energie verliert, weshalb eine mäßige Bewässerung grundsätzlich ausreicht. In Bezug auf Staunässe zeigt sich der Koriander etwas empfindlich, weshalb diese weitestgehend vermieden werden sollte. Die Erde rund um den Koriander sollte allerdings regelmäßig von Unkraut befreit werden, damit das Gewürzkraut kräftig gedeihen kann.
Je nach angestrebtem Verwendungszweck lassen sich entweder die Blätter oder die Früchte des Korianders ernten. Während die Blätter meist frisch weiterverarbeitet werden, lassen sich die Samen zu Pulver zermahlen, welches sich wiederum durch eine lange Haltbarkeit auszeichnet.
Inhaltsstoffe von Koriander
Die verschiedenen Inhaltsstoffe im Koriander müssen bei einer Beschreibung hinsichtlich ihres Vorkommens in der Pflanze unterschieden werden. So finden sich im Samen des Korianders ätherische Öle mit den Bestandteilen Linalool und Borneol. Darüber hinaus sind auch fette Öle wie Petroselinsäure, Palmitin- und Ölsäure vorhanden. Kraut und Wurzel dagegen enthalten unter anderem Gerbstoffe, Vitamin C und Cumarine.
Koriander als Gewürz und Heilmittel
In der europäischen Küche finden vor allem die Samen des Korianders eine große Verwendung, wohingegen die Blätter des Krauts vorwiegend in der asiatischen oder portugiesischen Küche benutzt werden. Koriandergrün wird entweder bei verschiedenen Speisen mitgegart oder kommt frisch in Salate oder andere kalte Speisen. Gemahlener Koriander ist unter anderem ein wesentlicher Bestandteil von Curry-Gewürzmischungen.
Koriander kommt in der Heilkunde in erster Linie als Tee oder Tinktur zum Einsatz und soll insbesondere gegen Blähungen und andere Verdauungsschwächen helfen. Der Tee aus Koriandergrün kann außerdem dabei helfen, den Appetit anzuregen. Generell sind keine Nebenwirkungen bei der Verwendung von Koriander als Heilmittel bekannt.
Geschichte und Verbreitung von Koriander
Koriander stammt allen Vermutungen zufolge aus dem Mittelmeerraum, wobei sich die genaue Herkunft heutzutage nicht mehr rekonstruieren lässt. Mittlerweile ist die Pflanze über den gesamten Erdball verbreitet und wird grundsätzlich überall mehr oder weniger erfolgreich angebaut.
Bereits 5.000 Jahre von Christi Geburt scheint Koriander nachweislich von Menschen verwendet worden zu sein, wie sich anhand von gefundenen Samenkapseln an Ausgrabungsstätten und in Höhlen feststellen ließ. Damit kann Koriander zu Recht als eines der ältesten Gewürze der Erde angesehen werden.
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