Superfood Leinsamen
Als Leinsamen oder Leinsaat werden die Samen eines Leingewächses, des Gemeinen Leins (lateinisch Linum usitatissimum) bezeichnet. Leinsamen werden zu einem sehr hochwertigen Öl gepresst und kommen als Heilmittel bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden zum Einsatz.
Botanische Merkmale von Leinsaat
Der Gemeine Lein stammt aus der Familie der Leingewächse und ist eine einjährige Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wachsen kann. Sie entwickelt große Blüten, die verschiedene Farben wie Weiß oder Blau haben können. Aus den Fruchtstielen entwickelt sich eine Kapsel, die bis zu neun Millimeter lang werden kann und in ihrem fünf Kammern enthält. In jeder dieser Kammern befinden sich zwei Samen, die als Leinsaat bezeichnet werden.
Die Samen des Gemeinen Leins sind etwa drei Millimeter breit und können bis zu fünf Millimeter lang werden. Sie können, je nach Sorte, hellgelb oder auch dunkelbraun bis fast schwarz sein. Leinsamen verfügen über eine glatte, glänzende Oberfläche und sind eiförmig.
Die Samen des Gemeinen Leins sind nicht nur für die Ausbildung neuer Pflanzen erforderlich, sondern werden auch bei der Ernte abgesammelt. Dies erfolgt mittlerweile allerdings nicht mehr per Hand, sondern durch sogenannten Mähdrusch. So werden bis zu drei Tonnen Leinsaat pro Hektar geerntet.
Wie kommt Leinsaat im Handel vor?
Im Grunde genommen gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, wie Leinsaat in den Handel gelangt: Zum einen unbehandelt und in ursprünglicher Form als volles Samenkorn und zum anderen in weiterverarbeitetem Zustand. Hierbei ist vor allem das Leinöl von besonderem Interesse, da die verschiedenen Inhaltsstoffe der Leinsaat es so wertvoll machen. Leinöl selbst kann wiederum ebenfalls weiterverarbeitet werden und wird beispielsweise in der Kosmetik aber auch zur Herstellung von Fensterkitt verwendet.
Daneben existieren zahlreiche weitere Möglichkeiten, Leinsaat weiter zu verarbeiten. So finden sich beispielsweise verschiedene Getreideprodukte wie etwa Brot oder Brötchen, denen eine gewisse Menge Leinsaat zugesetzt wird. Auch Tierfutter wird häufig mit Leinsaat versetzt.
Inhaltsstoffe von Leinsaat
Leinsamen besitzen einen Fett bzw. Ölgehalt von rund 40 Prozent und eignen sich dementsprechend hervorragend zur Pressung von Leinöl. In diesem Öl befinden sich mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, von denen die Alpha-Linolensäure mit rund der Hälfte den größten Anteil stellt. Omega-3-Fettsäuren sind für den menschlichen Stoffwechsel von besonderer Bedeutung und Leinöl weist von allen Ölen den größten Anteil an diesen so wichtigen Fettsäuren auf.
Daneben beinhaltet Leinsaat allerdings noch zahlreiche weitere attraktive Inhaltsstoffe wie beispielsweise eine große Portion Eiweiß, Lecithin, Linamarin sowie verschiedene Vitamine.
Wirkung von Leinsaat
In erster Linie sind Leinsamen für ihre abführende Wirkung bekannt und werden deshalb auch überaus geschätzt. Die abführende Wirkung ist auf die Schleimstoffe in der Samenschale zurückzuführen, die bei Aufnahme von Wasser zu quellen beginnen.
Darüber hinaus kann die Einnahme von Leinsaat dabei helfen, die Magenschleimhaut bei Gastritis zu schützen. Außerdem haben verschiedene Studien darauf hingewiesen, dass Leinsaat potentiell dafür geeignet scheint, gegen Prostatakrebs vorzubeugen.
Wenn es jedoch um die verschiedenen Inhaltsstoffe in der Leinsaat geht, muss davon ausgegangen werden, dass diese im Normalfall vom Körper nicht aufgenommen werden können. Leinsamen werden nicht verdaut, sondern in der Regel in ihrem Urzustand wieder ausgeschieden, sofern sie als Ganzes verzehrt wurden. Dementsprechend können die verschiedenen Vitalstoffe auf diese Weise nicht in den menschlichen Organismus gelangen.
Geschichte von Leinsaat
Der Gemeine Lein wurde schon rund 5.000 Jahre vor Christus angebaut und gehört damit zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Allerdings waren zu damaligen Zeiten vor allem die Flachsfasern von Bedeutung, die beispielsweise zur Textilherstellung benötigt wurden. Erst später wurden dann die Leinsamen als überaus kostbarer Pflanzenteil entdeckt.