Majoran
Der Majoran (lateinisch Origanum majorana) ist ein Würzkraut, das aufgrund seiner häufigsten Verwendung auch oftmals als Wurstkraut bekannt ist. Daneben stand der Majoran im Antiken Griechenland aber auch als Symbol für die Glückseligkeit und hatte gerade für frisch Vermählte eine besondere Bedeutung.
Botanische Merkmale von Majoran
Majoran gehört zur Familie der Lippenblütler und ist zusammen mit dem nahe verwandten Oregano auch als eine Unterart der Gattung Dost zu bezeichnen. Der Majoran ist eine Art Halbstrauch, der bis zu 80 Zentimetern hoch werden kann und meist nur einjährig zur Verwendung kommt. Zwar existiert auch eine Majoran-Art, die zweijährig kultiviert werden kann, jedoch trägt diese ein schwächeres Aroma in sich und ist deshalb in der Regel etwas weniger beliebt.
Rein optisch ähnelt der Majoran seinem nahen Verwandten, dem Oregano, jedoch sind die Blätter etwas größer und ellipsenförmig. Von Juni bis September blüht der Majoran und trägt dann kleine feine Blüten, die entweder rötlich oder weiß sind und in Scheinähren zusammenstehen.
Majoran kommt in freier Wildbahn zwar nur selten in den mittel- und nordeuropäischen Ländern vorn, kann aber prinzipiell problemlos auch von Hobbygärtnern angepflanzt werden. Er bevorzugt dabei vor allen Dingen warme und sonnige Gebiete, den Winter kann er in Abhängigkeit von der spezifischen Sorte meist ohnehin nicht überleben.
Wer Majoran aussäen möchte, sollte dies bevorzugt im Frühjahr in Angriff nehmen. März und April eignen sich besonders gut, aber auch im Mai kann Majoran noch erfolgreich ausgesät werden. Es lohnt sich die Samen im Topf oder in einem Blumenkasten vorzuziehen, da die Keimlinge in der Regel etwas empfindlich gegenüber zu kalten Böden sind. Gerade in Gebieten, in denen es im Frühjahr hin und wieder noch zu Bodenfrost kommen kann, ist dieses Vorgehen besonders empfehlenswert. Die Pflanzen brauchen anschließend relativ viel Wasser, dürfen aber keine Staunässe abbekommen.
Die Zeit rund um die Majoran-Blüte herum ist am besten für die Ernte geeignet. Feine oder auch längere Zweige werden nicht zu kurz abgeschnitten, damit der Majoran sich wieder erholen und bestenfalls noch einmal beerntet werden kann. Der Majoran kann sowohl getrocknet wie auch frisch zur Weiterverarbeitung verwendet werden.
Inhaltsstoffe von Majoran
Die Inhaltsstoffe von einzelnen Majoran-Pflanzen sind in ihrer Zusammensetzung zwar meist äußeren Wachstumsfaktoren unterworfen, bestehen in der Regel allerdings immer aus α-Terpinen, 4-Terpineol sowie aus 1,8-Cineol. Daneben sind andere Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Gerbstoffe, aber auch Rosmarinsäure und Ascorbinsäure im Majoran enthalten.
Majoran als Gewürz und Heilmittel
Als Küchengewürz kommt Majoran vor allem in der Mittelmeerküche und bei deftigen Speisen zum Einsatz. Gerade Gerichte mit Wurst und Fleisch erhalten durch Majoran einen kräftig-würzigen Geschmack, wobei dies sowohl für mediterrane Zubereitungsarten wie auch für Rezepte aus Osteuropa gilt. Auch Eintöpfe und gehaltvolle Suppen werden mit Majoran verfeinert.
In der traditionellen Heilkunde erhält der Majoran in Bezug auf Verdauungsbeschwerden und Erkrankungen der Atmungsorgane einen hohen Stellenwert. Die Zugabe von Majoran zu kräftigen und oftmals fettigen Speisen ist nicht nur aufgrund der geschmacksgebenden Komponente besonders beliebt, sondern auch weil der Majoran dabei hilft, diese Speisen besser und schneller zu verdauen. Als Tee aufgebrüht kann er beispielsweise dabei helfen Blähungen oder Reiseübelkeit zu lindern. Auch bei Erkältungen kommt Tee aus Majoran zum Einsatz.
Geschichte und Verbreitung von Majoran
Als wildes Kraut kommt Majoran hauptsächlich in wärmeren Regionen des südlichen Europas sowie Kleinasiens vor. Im Antiken Griechenland galt Majoran als Symbol der Glückseligkeit und wurde zur Girlanden gebunden, die Brautleuten nach der Trauung überreicht wurden. Aus diesem Grund wurde auch der griechische Gott der Hochzeit oftmals mit einem Kranz aus Majoran dargestellt.
Ähnliche Sorten: Lavendel | Salbei | Oregano | Thymian