Mangold
Wenngleich der Mangold auf den ersten Blick deutlich Ähnlichkeiten mit dem Spinat aufweist, sind beide Gemüsesorten in botanischer Hinsicht nicht verwandt. Der Mangold gehört vielmehr zu den Rüben (Beta vulgaris) und dort zur Cicla-Gruppe und Flavescens-Gruppe. Zu den nächsten Verwandten zählt entsprechend die Rote Bete.
Botanische Kennzeichen von Mangold
Auch der Mangold ist genau genommen durch zwei verschiedene Arten geprägt. In der Praxis ist allerdings umstritten, wann es sich um Unterarten, Varietäten oder eigenständige Formen handelt. Aus diesem Grund werden der Stiel- und Rippen-Mangold sowie der Schnitt- und Blatt-Mangold meist nicht exakt unterschieden, wenngleich beide Arten keineswegs identisch sind.
Der Stiel- und Rippen-Mangold verdankt seinen Namen den deutlichen weißen oder rötlichen Rippen der Blätter und den langen Stielen. Beide werden mitgegessen und haben aufgrund ihres feinen Geschmacks mittlerweile die Bezeichnung „Spargel des armen Mannes“ vergessen gemacht. Die Erntezeit liegt hier sowohl im Frühjahr als auch im Sommer und Herbst.
Ähnliches gilt bezüglich der Erntezeiten des Schnitt- oder Blatt-Mangolds, der auch Beißkohl genannt wird. Sobald die Blätter geschnitten wurden, treibt die Pflanze erneut aus und selbst Wintertemperaturen machen dem Mangold nichts aus. Charakteristisch sind hier zudem die dekorativen gelben und roten Blattstiele.
Gesät wird Mangold zwischen Ende März und April sowie im Juli bis Mitte August. Bis zur Erntereife vergehen rund drei Monate.
Der ideale Boden für Mangold ist sowohl humus- als auch nährstoffreich. Die Lage sollte sonnig oder halbschattig sein und als Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sind ca. 30 bis 40 Zentimeter einzuhalten. Wichtig für Mangold ist stetige Feuchtigkeit, die Versorgung mit Dünger kann dabei bescheiden ausfallen.
Mangold: mehr als nur Vitamine
Geschätzt wird der Mangold in erster Linie aufgrund seiner Vitamine. Zu nennen sind Vitamin A und E sowie Vitamin K. Darüber hinaus sind die Mineralstoffe Natrium, Magnesium, Kalium und Eisen zu erwähnen.
Der Brennwert von 100 Gramm Mangold liegt mit 14 kcal überaus niedrig. Eiweiß und Fett sind mit 2,1 bzw. 0,3 Prozent vertreten und Kohlenhydrate mit 0,7 Prozent. Interessant am Mangold ist der hohe Zuckergehalt der Wurzel, mit dem sich das Gemüse als typische Rübenart präsentiert. In früheren Jahren wurden die Wurzeln aus diesem Grund sogar ausgekocht.
Zuletzt sollte Mangold niemals roh verzehrt werden. Der Gehalt an Oxalsäuregehalt ist zu hoch, was vor allem Nierenkranken schaden könnte.
Mangold auf dem Speiseteller
Auf dem Speiseteller landet Mangold nahezu immer in blanchierter Form wobei sich das Gemüse auch Braten oder Backen lässt. Das zarte Blattgemüse wird ähnlich wie Spinat verwendet und ist besonders in der mediterranen Küche geschätzt.
Wer Mangold in der Küche verarbeitet, sollte auf dessen geringe Haltbarkeit achten. Wichtig ist, dass die Blätter beim Kauf noch knackig aussehen und der Stiel keine Verfärbungen zeigt. Im Idealfall wird das Gemüse sofort nach dem Kauf verarbeitet, alternativ eignen sich auch das Einschlagen in ein feuchtes Tuch und die mehrtätige Lagerung im Kühlschrank.
Nach dem Zubereiten, sollte Mangold direkt verzehrt und nicht warmgehalten werden. Anderenfalls kann sich das enthaltene Nitrat in das gesundheitsschädliche Nitrit verwandeln.
Herkunft des Mangolds
Ursprünglich stammt der Mangold aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien, was auch durch den Beinamen Römischer Kohl zum Ausdruck kommt. In Deutschland wird das Gemüse nur selten angebaut, jedoch gerne importiert.
Im Nahen Osten wurde Mangold bereits rund 2.000 vor Christus angebaut und bis zum 17. Jahrhundert wurden die grünen Blätter mitsamt der Stiele auch hierzulande sehr geschätzt. Dass es sich heutzutage eher um einen „Geheimtipp“ handelt, hat mit dem Aufkommen des Spinats zu tun.
Ähnliche Sorten: Rote Bete | Spinat