Nektarine
Es ist ein hartnäckiges Vorurteil, dass es sich bei der Nektarine um eine Kreuzung aus Pflaume und Pfirsich handelt. Ebensowenig lässt sich von einer modernen Neuzüchtung sprechen. Tatsächlich sind die gelbroten Früchte auf eine Mutation des Pfirsichs zurückzuführen und bis heute existieren Pfirsichbäume, die gelegentlich auch Nektarinen tragen.
Botanische Merkmale der Nektarine
Die Nektarine (lateinisch: Prunus persica var. nucipersica) ist dem Pfirsich sehr ähnlich. Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist die Haut, die hier nicht mit kleinen Härchen bedeckt ist, sondern glatt ausfällt.
Wie auch der Pfirsich gedeiht die Nektarine an einem Baum, der bis zu sechs Meter in die Höhe ragen kann. Im kommerziellen Anbau achtet man jedoch darauf, maximale Wuchshöhen von drei Metern zu erzielen, um die Ernte zu vereinfachen. Optische Unterschiede zum Pfirsichbaum existieren – abgesehen von den Früchten – nicht.
Anders als viele andere Obstbäume, werden Nektarinenbäume lediglich 30 Jahre alt. Auch hier sorgt die professionelle Nutzung für eine Verkürzung der Lebensdauer auf unter zehn Jahre. Für den Anbau ist zwingend ein warmes Klima bzw. ein sonniger Ort erforderlich. Frost ist unbedingt zu vermeiden und kann eine Ernte zerstören.
Nach der Ernte folgt meist die Abkühlung der Nektarine auf Temperaturen um den Gefrierpunkt. Hintergrund ist das schnelle Nachreifen, das dann direkt an der Verkaufsstelle erfolgen kann.
Dadurch, dass die Nektarine in der Regel importiert wird, erstreckt sich die Erntezeit fast über das gesamte Jahr. In Spanien erhält man bereits ab Ende April die ersten Früchte und wer auf europäische Ware setzt, kommt bis Mitte September auf seine Kosten. Danach folgen dann die Ernten aus Chile oder anderen südamerikanischen Ländern.
Weltweit werden mehr als 100 Sorten von Nektarinen unterschieden. Die Hauptunterschiede bestehen in der Farbe des Fruchfleisches, die sowohl weiß als auch gelb sein kann.
Der gesundheitliche Wert der Nektarine
Die Nektarine ist nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund. 100 Gramm der Früchte enthalten einen Brennwert von 56 kcal. 12,4 Prozent entfallen auf Kohlenhydrate, 0,9 Prozent auf Protein und 0,1 Prozent auf Fett. Im Vergleich mit dem Pfirsich erzielt die Nektarine einen um 60 Prozent höheren Nährwert, was mit dem geringeren Wassergehalt zu tun hat.
Ebenfalls zu erwähnen sind ein hoher Anteil an Vitamin A und Vitamin C. Darüber hinaus finden sich in eine Nektarine Kalium, Phosphor, Natrium, Calcium und Magnesium.
Süße Snacks und mehr
In den meisten Fällen wird eine Nektarine roh verzehrt. Die Früchte lassen sich aber auch zerkleinern und beispielsweise zu Quarkspeisen oder Joghurt reichen. Ebenfalls ist die Nektarine dank ihres festen Fruchfleisches für Kuchen geeignet und kann zudem auch zu Kompott oder zu Konfitüre verarbeitet werden.
Wer es exotisch liebt, der bereitet sich ein Chutney mit Nektarinen zu oder kombiniert die Früchte mit Ziegen- oder Schafskäse.
Herkunft und Verbreitung der Nektarine
Die Nektarine ist aus einer „Laune der Natur“ entstanden, die sich erstmals in China zeigte. Bereits vor mehr als 2.000 Jahren wurden die Früchte im „Reich der Mitte“ hoch geschätzt. Von einem ähnlichen Alter künden jedoch auch Funde aus dem antiken Griechenland und Persien.
Die Nektarine gelangte dann im 17. Jahrhundert nach Großbritannien, wird heutzutage aber vor allem in den Mittelmeerländern sowie in Kalifornien, Chile und Südafrika kultiviert.
Ähnliche Sorten: Pflaume | Pfirsich | Aprikose