Pfeffer
Pfeffer (Piper nigrum) ist eines der ältesten Gewürze, das die Menschheit kennt und wird bereits seit mehr als 3.000 Jahren bei der Zubereitung von Speisen verwendet. Einst galt Pfeffer als eines der wertvollsten Gewürze der Welt und wurde darüber hinaus auch als Heilmittel eingesetzt.
Botanische Merkmale von Pfeffer
Pfeffer ist eine Pflanzenart, die zu den Pfeffergewächsen gezählt wird. Während in der Küche oftmals nur die runden Früchte als Pfeffer bezeichnet werden, ist dies eigentlich der Name der gesamten Pflanze.
Pfeffer ist eine Kletterpflanze, die meist an Bäumen wächst und eine Wuchshöhe von bis zu zehn Metern erreichen kann. Wenn die Pflanze allerdings zu Erntezwecken gepflanzt wird, erfolgt eine Begrenzung der Wuchshöhe bei drei oder vier Metern, da der Aufwand für das Absammeln der Früchte ansonsten zu groß wäre. Die Blüten der Pfefferpflanze sind eher klein und unauffällig, wobei bis zu 150 Einzelblüten an einer Ähre zusammenstehen können.
Die beliebten Früchte, welche umgangssprachlich auch als Pfefferkörner bezeichnet werden, entwickeln sich rund acht bis neun Monate nach der Befruchtung und können bis zu zweimal jährlich geerntet werden. Bei voller Auslastung bleibt eine Pfefferpflanze bis zu dreißig Jahre lang ertragreich, bevor die Anzahl der erntefähigen Früchte abzunehmen beginnt. Die ersten Früchte sind bei jungen Pflanzen in der Regel drei Jahre nach der Aussaat zu erwarten. Die typische runzlige Oberfläche der kleinen Früchte entsteht durch das Einschrumpfen des Fruchtfleisches, das nach der Ernte an Feuchtigkeitsgehalt verliert.
Da Pfefferpflanzen in tropischen Gegenden beheimatet sind, fällt das Züchten im heimischen Garten relativ schwer. Unter den richtigen Bedingungen ist es allerdings, beispielsweise in einem Gewächshaus, durchaus möglich. Dabei dürfen die Temperaturen jedoch niemals unter 20° C sinken und auch die Luftfeuchtigkeit muss relativ hoch sein. Auch im Winter sollte die Umgebungstemperatur nicht unter 15° C sinken, da die Pfefferpflanze ansonsten eingeht.
Wer im Handel Pfeffer als Gewürz erstehen möchte, sieht sich meist mit unterschiedlichen Farben der kleinen Früchte konfrontiert. Diese unterschiedlichen Farben deuten auf einen unterschiedlichen Erntezeitpunkt sowie eine jeweils eigene Verarbeitung hin. Während es sich bei grünem Pfeffer um noch unreife Früchte handelt, sind die Früchte bei rotem Pfeffer schon vollständig ausgereift. Schwarzer Pfeffer bildet hinsichtlich des Reifegrades eine Zwischenstufe und weißer Pfeffer ist eigentlich reifer Pfeffer, der bei der Verarbeitung geschält wird.
Inhaltsstoffe von Pfeffer
Der signifikanteste Inhaltsstoff von Pfeffer ist das Alkaloid Piperin, das mit einer Konzentration von bis zu acht Prozent im Pfeffer enthalten ist und für die Schärfe sorgt. Darüber hinaus enthält Pfeffer ätherische Öle, wobei die genaue Konzentration von der jeweiligen Pfeffersorte abhängig ist. Das Pfefferöl ist eines der wichtigsten ätherischen Öle im Pfeffer und ist für das markante Aroma verantwortlich.
Pfeffer als Gewürz und Heilmittel
Pfeffer wird bereits seit mehr als 3.000 Jahren zum Würzen von Speisen verwendet. Die leichte Schärfe und das typische Aroma lassen ihn zum idealen Begleiter von beinahe allen Speisen werden. In der modernen Küche wird Pfeffer auch immer häufiger als Gewürz für Süßspeisen und Desserts eingesetzt. Die Dosierung sollte allerdings aufgrund des Schärfegrades vorsichtig gewählt werden.
Als Heilmittel wurde Pfeffer in früheren Zeiten zur Desinfektion gebraucht. Darüber hinaus kam er bei Magen-Darm-Beschwerden und zur Anregung des Stoffwechsels zur Anwendung. Lange Zeit galt Pfeffer als eine Art Universalmittel, das bei fast allen Arten von Beschwerden eingesetzt werden konnte.
Geschichte und Verbreitung von Pfeffer
Die größten Anbaugebiete von Pfefferpflanzen finden sich in den tropischen Gebieten Südamerikas und des südlichen Asiens. Aufgrund seiner Herkunft und der speziellen Anbaubedingungen galt Pfeffer in früheren Zeiten als wertvolles Handelsgut, das erst durch das Aufkommen des Chilis an Prestige verlor.
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