Pflaume
Die Pflaume existiert in unseren Breiten unter verschiedenen Namen. Der berühmte Biologe Carl von Linné lieferte die heute noch gültige Einteilung, nach der es sich sowohl bei der Zwetschge als auch bei der Mirabelle um Unterarten handelt, von denen insgesamt sieben existieren. Entsprechend finden sich auch in der botanischen Beschreibung einige Variationen.
Die Pflaume in botanischer Hinsicht
In botanischer Hinsicht ist die Pflaume (lateinisch: Prunus domestica) ein Mitglied der Familie der Rosengewächse. Damit bestehen dann auch Verwandtschaften zu den anderen Steinobstsorten wie der Aprikose, dem Pfirsich oder auch Süßkirschen und Sauerkirschen.
Pflaumen wachsen an einem Strauch bzw. einem Baum, der bis zu zehn Meter in die Höhe wächst. Vor allem ältere Bäume sind dazu noch weit ausladend und bieten somit einen imposanten Anblick. Die Blüten der Pflaume sind meist weiß, können jedoch auch ins Grünliche tendieren. Nicht zuletzt aufgrund der Blüten werden Pflaumen vielerorts als Zierpflanzen kultiviert und die Früchte geraten in diesem Fall zur Nebensache.
Die Früchte, die ebenfalls den Namen Pflaume tragen, sind in der Regel blau oder violett. Je nach Sorte existieren jedoch auch gelbe oder rote Pflaumen. Charakteristisch sind die rundliche bis ovale Form und das goldgelbe Fruchtfleisch. Zudem handelt es sich bei der Pflaume um ein so genanntes Steinobst, bei der das Fruchtfleisch den Samen umschließt.
Die Pflaume verträgt als Baum problemlos Frost und kann noch bei Temperaturen von 28 Grad unter dem Gefrierpunkt überleben. Die Blütezeit ist im März und April, die Früchte können dann im August und September geerntet werden.
Gesunde Mischung
Pflaumen eignen sich vor allem als Energiespender. Entsprechend liegt der Brennwert bei vergleichsweise hohen 47 kcal pro 100 Gramm Früchte. Gering fallen der Eiweiß- und Fettgehalt mit 0,6 bzw. 0,2 Prozent aus. Ballaststoffe sind mit 1,7 Prozent enthalten, doch vor allem sind es die Kohlenhydrate mit 10,2 Prozent, die den Nährwert ausmachen.
Kennzeichnend ist auch der hohe Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Calcium, Eisen, Zink und Magnesium. Abrundend sind auch Provitamin A, Vitamine C und E und B-Vitamine erwähnenswert.
Der römische Dichter Martial empfahl bereits vor 2.000 Jahren: "Nimm Pflaumen für des Alters morsche Last, denn sie pflegen zu lösen den hartgespannten Bauch". Mit diesem Satz wird auf das enthaltene Pektin und die Zellulose Bezug genommen, die beide die Verdauung fördern.
Nutzung der Pflaume
Wer die Pflaume nicht roh essen möchte, kann aus einer Fülle kulinarischer Verwendungsmöglichkeiten wählen. Beliebt ist beispielsweise das Pflaumenmus, dass vor allem als Brotaufstrich genutzt wird. Ebenfalls lassen sich Pflaumen als Belag für einen Kuchen verwenden und eignen sich auch als Zutat für verschiedene Desserts.
In herzhafter Form harmonieren die Früchte vor allem mit Schinken aber auch mit manchen Geflügelsorten.
Vor der Verwendung lassen sich Pflaumen maximal vier Tage aufbewahren. Es ist dabei die natürliche Schutzschicht zu beachten, weswegen das Obst erst kurz vor dem Verzehr gewaschen werden darf.
Es sind jedoch nicht nur die Früchte, sondern auch das Holz des Pflaumenbaums, das sich nutzen lässt. Das dichte und spröde Hartholz eignet sich für die Herstellung von Musikinstrumenten aber auch für die Bereiche Bogenbau, das Anfertigen von Messergriffen oder Hähne an Fässern.
Geschichte der Pflaume
Nicht nur die Alten Römer kannten die Pflaume. Die Geschichte reicht noch weiter zurück und so waren die Früchte schon im antiken Damaskus bekannt und wurden von Alexander dem Großen nach Griechenland importiert.
In unseren Breiten war es Karl der Große, der mutmaßlich den flächendeckenden Anbau initiierte. Heute stammen Pflaumen vor allem aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bzw. aus der Region Oberrhein. Satte 71 Prozent der deutschen Ernte entfallen auf diese Region.
Ähnliche Sorten: Aprikose | Pfirsich | Süßkirschen | Sauerkirschen