Kapstachelbeere
Wenn es eine Frucht gibt, die in den letzten Jahrzehnten einen Senkrechtstart in die Herzen der Deutschen hingelegt hat, dann ist dies sicherlich die Kapstachelbeere bzw. Physalis peruviana wie die orangefarbenen Früchte mit lateinischem Namen heißen. Eine Weile fand sich kaum ein Teller, der in der Gastronomie ohne die gleichermaßen schmackhafte wie dekorative „Andenkirschen“ serviert wurde.
Botanische Merkmale der Kapstachelbeere
Das eine vorweg: die Kapstachelbeere ist ein Nachtschattengewächs und damit auch nicht mit der Stachelbeere aus unseren Breiten verwandt. Verwandte sind vielmehr die Kartoffel oder auch Tomate und Aubergine .
Die Kapstachelbeere bzw. Physalis gedeiht mehrjährig als krautige Pflanze, die bis zu zwei Meter erreicht. Charakteristisch ist die feine Behaarung, die sich sowohl an den den Stielen als auch an den bis zu zehn Zentimeter langen und sieben Zentimeter breiten Blättern zeigt. Die Blüten präsentieren sich kelchförmig und in gelblich-grünen Färbung. Der Kelch bringt dann auch die Früchte hervor, nachdem er auf eine Länge von bis zu vier und eine Breite von maximal drei Zentimeter angewachsen ist. Im Inneren gedeiht die rund 15 Millimeter breite und lange Beere.
Erstaunlich ist der starke farbliche Kontrast zwischen dem unscheinbaren bräunlichen Kelch und der leuchtend orangefarbenen Beere im Inneren.
Ein Anbau ist auch in Europa möglich, erfordert jedoch eine direkte Sonneneinstrahlung. Ansonsten bedarf es lediglich handelsüblicher Gartenerde und einer regelmäßigen, aber nicht zu starken, Bewässerung.
Hierzulande sollte die Kapstachelbeere schon im Februar ausgesät werden, aber erst nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt werden. Ein Überwintern ist zwar theoretisch möglich, doch da die Physalis einfach zu ziehen ist und schnell gedeiht, wird die Pflanze meist jeweils einjährig kultiviert und Jahr für Jahr neu gezogen. Im Anbau zeigen sich deutliche Parallelen zur Tomate, was auch mit der engen Verwandtschaft der beiden Pflanzen zu tun hat.
Dadurch, dass die Kapstachelbeere nahezu immer importiert wird, ist die Verfügbarkeit ganzjährig gesichert.
Inhaltsstoffe der Kapstachelbeere
Zur Beliebtheit der Kapstachelbeere haben neben ihrem spektakulären Geschmack auch die gesunden Inhaltsstoffe beigetragen. Der Brennwert von 100 Gramm Früchten beläuft sich auf 72 kcal, der Wasseranteil liegt bei 82,5 Prozent. Kohlenhydrate sind mit 13,3 Prozent in der Überzahl und übertreffen sowohl Proteine und Fett mit 2,3 und 1,1 Prozent. Ungewöhnlich ist das fast völlige Fehlen von Ballaststoffen.
Der gesundheitliche Reichtum der Kapstachelbeere stützt sich auf den hohen Anteil an Vitamin C sowie Provitamin A und einigen B-Vitaminen. Des Weiteren finden sich Eisen, Calcium und Phosphor.
Die Kapstachelbeere in der Küche
Beim Kauf der Kapstachelbeere muss darauf geachtet werden, dass nur geringes Nachreifen möglich ist. Entsprechend dürfen die Früchte nicht mehr grün sein, sondern müssen direkt die kennzeichnende orangene Farbe zeigen.
Die Verwendung ist vielseitig. Zum einen wird die Kapstachelbeere gerne roh genascht und fungiert als Dekoration. Wer möchte, kann jedoch auch leckere Desserts, Marmeladen oder auch Chutneys aus den leicht säuerlichen Früchten zubereiten.
Zur Herkunft und Verbreitung der Kapstachelbeere
Auch, wenn der Name etwas anderes vermuten ließe, stammt die Kapstachelbeere ursprünglich aus den Anden, genauer gesagt aus Chile und Venezuela. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Physalis am Kap bzw. im Süden Afrikas angepflanzt.
Bis heute zählt Südafrika zu den Hauptanbauländern der Kapstachelbeere, daneben sind aber auch die USA, Australien sowie Kenia, Indien und Neuseeland sowie der Süden Frankreichs zu nennen.
Ähnliche Sorten: Kartoffeln | Aubergine | Tomate | Paprika