Pistazie
Auch, wenn es auf den ersten Blick den Eindruck erwecken könnte, ist die Pistazie im botanischen Sinne keine Nuss. Es existieren vielmehr Verwandtschaften zwischen dem Pistazienbaum (lateinisch: Pistacia vera) und der Gattung der Cashew Nüsse sowie der Mango.
Botanische Eigenschaften der Pistazie
Die Pistazie gehört zu den Sumachgewächsen und ist eine Steinfrucht. Es ist dabei zwischen der Gattung der Pistazien und der Art zu unterscheiden. Während Erstere auch einige nicht essbare Früchte zutage fördert, ist es lediglich die Echte Pistazie, die kommerziell genutzt wird.
Die Pistazie wächst an einem Baum, der bis zu zwölf Meter in die Höhe ragt. Beeindruckend ist das Wurzelwerk, das sich teilweise bis zu 15 Metern in die Tiefe ausbreitet. Die Blätter der Pistazie sind unpaarig gefiedert und zeigen meist drei oder fünf der so genannten Fiedern. Die Blüten sind unscheinbar und zeigen sich – je nach Geschlecht – in Weiß oder einem leichten Gelb. Hieraus entwickeln sich dann die rund ein bis zwei Zentimeter langen Früchte, von denen lediglich die Kerne verzehrbar sind.
Ungewöhnlich ist die Art des Wachstums. Auf den ersten Blick erinnert die Pistazie an Wein, denn auch hier wachsen die Früchte wie Trauben. Die harte Schale um die Steinfrüchte platzt bei den meisten Arten irgendwann auf und signalisiert damit die Erntereife. Zu beachten ist jedoch, dass zum einen lediglich weibliche Bäume geerntet werden können, zum anderen nicht in jedem Jahr Früchte getragen werden. Aus diesem Grund arbeiten Plantagen mit unterschiedlichen Zyklen, um in jedem Jahr ernten zu können.
Erntezeit ist zumeist im September. In früheren Zeiten wurde die Pistazie mit Stöcken von den Bäumen geschlagen, mittlerweile arbeitet man hierfür mit Erntemaschinen.
Inhaltsstoffe der Pistazie
100 Gramm Pistazien erreichen einen Brennwert von 626 kcal. Für diesen hohen Wert verantwortlich ist vor allem der Fettgehalt von 53 Prozent, wobei ein Großteil der enthaltenen Fettsäuren ungesättigt sind. Ballaststoffe sind mit vier Prozent vertreten, Kohlenhydrate mit 16 Prozent und Protein noch einmal mit 20 Prozent.
Außergewöhnlich an der Pistazie ist ihr hoher Phosphorgehalt. Aus diesem Grund gilt das Obst auch als förderlich für den Knochenaufbau und die Zähne. Ebenfalls zu erwähnen ist ein hoher Gehalt an Kalium und auch Kupfer, Mangan und Vitamin B kommen vor.
Kulinarische Verwendung der Pistazie
In den meisten Fällen wird die Pistazie kurzerhand roh genascht. Hierzu braucht man lediglich die bereits aufgeplatze Schale mit den Fingernägeln zu öffnen, um an die grünen Kerne zu gelangen. Vielfach finden sich Pistazien auch in gerösteter oder gesalzener Form im Handel.
Pistazien eignen sich ebenfalls für eine Reihe von Süßwaren. Nicht zuletzt aufgrund der frischen grünen Farbe ist die hieraus gewonnene Eiscreme beliebt und auch zahlreiche Kuchen und manche Desserts basieren auf dem Steinobst. In der herzhaften Küche landen Pistazien in verschiedenen Wurstwaren wie der Mortadella oder auch in Salami.
Des Weiteren lässt sich die Pistazie zu Öl oder zu Pasten weiterverarbeiten.
Beim Kauf ist auf eine kräftig grüne Färbung zu achten. Zudem ist bei der Lagerung auf kühle Temperaturen zu achten. Anderenfalls bildet sich schnell Schimmel, der sogar giftig sein kann.
Herkunft und Verbreitung der Pistazie
Bereits im Nahen Osten, wo die Pistazie herkommt, galt das Obst als eine Speise der Könige. Hintergrund für diese Bezeichnung ist die Legende, dass die sagenumwobene Königin von Saba die komplette Ernte des assyrischen Reichs für sich reklamierte und auch der babylonische König Nebukadnezar mochte Pistazien. Während der gesamten Antike hielt sich der gute Ruf und in der Neuzeit gelangte die Pistazie dann auch in den Fernen Osten sowie in die USA.
Heute werden Pistazien vor allem im Iran angebaut, von wo rund 50 Prozent der weltweiten Ernte stammen. Ebenfalls wichtig sind die Türkei, China, Syrien sowie Griechenland, Italien und Kalifornien. Letztere Anbauregion ist vor allem für die Importe auf den deutschen Markt verantwortlich.
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