Rosmarin
Rosmarin (lateinisch Rosmarinus officinalis) findet sich in vielen Gärten nicht nur als populärer Zierstrauch, sondern ist außerdem auch aus der mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken. Den Wenigsten hingegen ist bekannt, dass der Rosmarin ein antikes Symbol für Liebe und Schönheit war.
Botanische Merkmale von Rosmarin
Der Rosmarin ist ein immergrüner Halbstrauch, der zur Familie der Lippenblütler gehört. Der intensiv duftende Strauch erreicht in der Regel eine maximale Wuchshöhe von bis zu einem halben Meter. Zwar sind durchaus auch Wuchshöhen von bis zu zwei Metern erreichbar, dies trifft auf gewöhnliche Pflanzen, die zu Erntezwecken gezüchtet werden, meist aber nicht zu.
Die Äste des Rosmarins wachsen gerade in die Höhe, je älter die Äste werden, desto stärker blättert an ihnen die Rinde ab. Der Rosmarin selbst kann das ganze Jahr über Blüten tragen, was die Würzkraft der Blätter jedoch nicht unbedingt beeinträchtigt.
Rosmarin findet in heimischen Gärten und Blumentöpfen die idealen Bedingungen, um kräftig zu gedeihen und zu wachsen. Da der Rosmarin allerdings nicht vollständig winterhart ist, empfiehlt es sich in empfindlich kalten Gegenden auf die Anpflanzung in Kübeln umzustellen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Rosmarin beispielsweise in einem Keller oder Schuppen geschützt überwintern kann.
Wer Rosmarin anpflanzen möchte, sollte im einfachsten Fall auf vorgezogene Pflanzen zurückgreifen. Warme und sonnige Standorte werden von dem genügsamen Halbstrauch bevorzugt. Längere Trockenperioden machen dem Rosmarin nicht allzu viel aus, trotzdem möchte er regelmäßig gegossen werden.
Als optimale Erntezeit empfiehlt sich der Zeitraum kurz vor der Blütenbildung, da die Blätter dann das kräftigste Aroma in sich tragen. Aber auch während und nach der Blüte können die Rosmarinzweige wie auch die Blüten selbst geerntet und verwendet werden. Rosmarin kann in der Küche sowohl frisch wie auch in getrockneter Form verwendet werden.
Inhaltsstoffe im Rosmarin
Der Rosmarin besteht zu rund 2,5 Prozent aus ätherischen Ölen, wobei Terpene und Thymol die wichtigsten Bestandteile sind. Die Terpene Cineol und Borneol, die im Rosmarin verstärkt aufzufinden sind, werden beispielsweise in der Kosmetikindustrie bei der Herstellung von Parfüms und Cremes verwendet. Daneben enthält Rosmarin außerdem die für Würzkräuter typischen Bitter- und Gerbstoffe sowie Harze.
Rosmarin als Gewürz und Heilmittel
Rosmarin ist aus der europäischen Küche grundsätzlich kaum mehr wegzudenken. Verschiedene Fleischgerichte wie auch Kartoffelspeisen erhalten durch die fein-harzige Note des Rosmarins einen aufregenden und runden Geschmack. In mediterranen Gerichten aus Italien oder der Provence darf Rosmarin ohnehin nicht fehlen, um die typischen Geschmäcker der Spezialitäten hervorzubringen.
In den letzten Jahren wird Rosmarin überdies immer häufiger bei der Herstellung von Süßspeisen und Desserts verwendet. Auch bei verschiedenen süßen und herzhaften Backwaren lässt sich Rosmarin immer öfter auf der Zutatenliste entdecken.
Während die meisten Heilpflanzen in erster Linie beruhigend wirken, zeichnet Rosmarin sich durch eine anregende Wirkung aus, die beispielsweise bei der Behandlung von Patienten mit zu niedrigem Blutdruck eingesetzt wird. Das Aufkochen von Rosmarin als Tee kann zudem dabei helfen, Beschwerden wie Blähungen und andere Magen-Darm-Verstimmungen zu lindern. Bäder in Rosmarin helfen bei Durchblutungsstörungen und werden beispielsweise bei Kreislaufschwäche verordnet.
Geschichte und Verbreitung von Rosmarin
Rosmarin ist, wie die meisten Heil- und Würzkräuter, keine neue Spezies, sondern war bereits in der Antike für seine verschiedenen positiven Eigenschaften wohl bekannt. Das angenehm duftende Kraut stand darüber hinaus symbolisch für die Liebe und die Schönheit und wurde meist zu Ehren der Göttin Aphrodite gepflanzt.
Neben der ursprünglichen Verbreitung im Mittelmeerraum findet sich der Rosmarin mittlerweile auch in anderen Teilen Europas, schafft es dort aber meistens nicht unbeschadet über den Winter.
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