Rote Bete
Nicht nur ihre spektakuläre Farbe hat die Rote Bete (lateinisch: Beta vulgaris) hierzulande beliebt gemacht. Das klassische Wintergemüse wurde in früheren Zeiten auch zum Färben eingesetzt und wird vor allem in Deutschland und anderen Ländern mit gemäßigtem Klima hoch geschätzt.
Rote Bete aus botanischer Perspektive
Die rote Farbe, die der roten Bete auch ihren Namen gegeben hat, ist auf eine Züchtung zurückzuführen. Erst im 19. und 20. Jahrhundert erreichten Züchter die gleichmäßige Färbung und gelegentlich findet man sowohl Weiße Bete als auch Gelbe Bete auf dem Markt.
Die zweijährige Pflanze bildet im ersten Jahr sowohl die Rübe (und damit der kulinarisch am meisten verwendete Teil) als auch die Blattrosette aus. Erst im kommenden Jahr entstehen der Stängel sowie Blätter und Blüten.
Rote Bete ist meist rund, kann aber auch länglich und oval ausfallen. Das Gewicht der reifen Knollen liegt bei rund einem halben Kilogramm. Der ideale Erntezeitpunkt liegt allerdings bei einem Durchmesser von gerade einmal sechs Zentimeter, denn dann ist der Geschmack der Rote Bete am ausgeprägtesten.
Für Hobbygärtner ist die Rote Bete bestens geeignet und stellt kaum Ansprüche. Geerntet wird zwischen Juli bzw. August bis zum ersten Frost. Dadurch, dass sich Rote Bete lange lagern lässt, handelt es sich um ein beliebtes Wintergemüse.
Um Rote Bete anzubauen, bedarf es eines sonnigen Platzes und einer ausreichenden Wasserversorgung. Ebenfalls von Vorteil ist ein hoher Humusgehalt des Bodens. Düngen ist nur dann vonnöten, wenn der Boden nicht mit Kompost versorgt wurde. Frost macht Roter Bete nicht zu schaffen, sofern er nicht allzu streng ausfällt.
Hoher Gesundheitswert
Hinsichtlich des Nährstoffgehalts, erweist sich Rote Bete als wahrer Tausendsassa. Der Brennwert von 100 Gramm liegt bei 41 kcal, der Kohlenhydratanteil bei 8,4 Prozent. Ballaststoffe sind mit 2,5 Prozent vertreten, Protein und Fett liegen bei 1,5 bzw. 0,1 Prozent.
Ihre besondere Wirkung entfaltet die Rote Bete, wenn es um Vitamine und Mineralstoffe geht. Vitamin B sowie Kalium, Eisen und Folsäure sind im Überfluss vorhanden und auch Vitamin C, A und K sowie Nitrat sind zu erwähnen. Dabei sollte man unbedingt auch die Blätter verzehren, da sich hier die meisten Vitamine befinden.
Als leichte Einschränkung sei erwähnt, dass auch der Gehalt an Oxalsäure nicht gering ist, weswegen manche Risikopersonen nicht zu üppig zuschlagen sollten. Die gelgentliche rote Färbung der Ausscheidungen ist allerdings lediglich auf den Farbstoff Betanin (E 126) zurückzuführen und absolut unbedenklich.
Rote Bete auf dem Speiseplan
Rote Bete ist unverzichtbarer Bestandteil der osteuropäischen Suppe Borschtsch, die sowohl in Polen als auch in der Ukraine, Weissrussland und Russland hoch geschätzt wird. Ebenfalls passt Rote Bete in den Labskaus, der kulinarisch für Norddeutschland und Skandinavien steht.
Außerhalb der erwähnten Gerichte lassen sich die Knollen sowohl gebraten als auch gekocht, gebacken und gedünstet verzehren. Beim Kochen ist darauf zu achten, dass die Schale intakt bleiben sollte, denn sonst verliert sich der rote Farbstoff und die Rote Bete verblasst.
Neben der Verwendung der ganzen Knollen wird auch Rote Bete Saft hergestellt. Dieser ist sowohl als Getränk ein gesunder Hochgenuss als auch als Farbstoff geschätzt. Die „Klassiker“ sind hierbei Heringssalat in Deutschland oder eine rot gefärbte Pasta in Italien.
Die Geschichte der Roten Bete
Als Vorläufer der Rote Bete gilt die Gemeine Rübe, die sowohl im Mittelmeerrraum als auch im Norden Afrikas heimisch war. Als Kulturform brachten die Römer die Rote Bete in unsere Breiten. Heute wird Rote Bete vor allem in gemäßigten Klimazonen kultiviert. Neben den frisch geernteten Knollen kommt mehr und mehr vorgekochte Rote Bete in Vakuumverpackung oder als eingelegte Konserven auf den Markt.
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