Salbei
Salbei (lateinisch Salvia officinalis) ist eines der bekanntesten Heilkräuter, das vor allen Dingen bei Halsschmerzen eingesetzt wird. Insgesamt gibt es mehr als 800 verschiedene Salbei-Arten, die, jede für sich genommen, ihre ganz eigenen aromatischen und heilenden Eigenschaften in sich trägt.
Botanische Merkmale von Salbei
Salbei ist ein meist winterhartes Kraut, das in einigen Varianten auch nur ein- oder zweijährig bestehen kann. Es gehört zur Familie der Lippenblütler und zeichnet sich deshalb durch seine in Scheinquirlen angeordneten Blüten aus. Einige spezifische Salbei-Arten wie beispielsweise Chia Samen werden vor allen Dingen wegen ihrer Samen gezüchtet und geerntet. Diese Samen zeichnen sich durch ihren hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Proteinen aus. Allerdings sind nicht alle Samen der verschiedenen Salbei-Arten derart reichhaltig.
Auch wenn Salbei ursprünglich vor allen Dingen im Mittelmeerraum beheimatet war, lässt sich das vielseitige Würz- und Heilkraut auch im heimischen Garten oder auf der Fensterbank hervorragend züchten. Die beste Saatzeit für den Salbei ist der April, wobei sonnige Standplätze bevorzugt werden sollten. Da der Salbei die kargen Böden aus dem Mittelmeerraum gewöhnt ist, sollte Dünger stets nur mit Vorsicht verwendet werden.
Sobald der Salbei anfängt Blüten auszubilden, sollte die Ernte rasch erfolgen, da die Blätter zu diesem Zeitpunkt besonders aromatisch sind. Wenn die Blüten von Hand entfernt werden, lässt sich der Erntezeitraum verlängern. Salbei kann in der Küche zur Zubereitung von Speisen, Tees und Gurgellösungen sowohl frisch wie auch getrocknet verwendet werden.
Inhaltsstoffe von Salbei
Der Salbei ist reich an verschiedenen ätherischen Ölen und anderen Inhaltsstoffen, wobei die genaue Zusammensetzung bei den einzelnen Salbei-Arten variiert. Kampfer, Salviol und Salven sind wesentliche Bestandteile der meisten Salbei-Arten. Darüber hinaus sind einige Salbeipflanzen durch ihren Gehalt an trizyklischen Diterpenen gekennzeichnet. Carnosol gehört zu dieser chemischen Gruppe und kann beispielsweise das Risiko von Schlaganfällen mindern.
Salbei als Gewürz und Heilmittel
Salbei ist vor allen Dingen für seine schmerzstillende Wirkung bei Halsschmerzen bekannt. Als Gurgellösung oder lindernder Tee kommt die Heilpflanze in diesem Zusammenhang besonders häufig zum Einsatz. Darüber hinaus wird dem Salbei auch ein schweißhemmender Effekt zugeschrieben. Gerade in den Wechseljahren oder während der Pubertät greifen viele Betroffene deshalb besonders häufig auf Salbeitee zurück. Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung bei Hals- und Atemwegsbeschwerden wird Salbei auch häufig bei der Herstellung diverser Bonbons und Lutschpastillen verwendet.
Neben dem ausgedehnten Gebrauch zur Linderung verschiedener gesundheitlicher Beschwerden, gehört der Salbei außerdem als feste Komponente in jede frische Küche. Bereits zu früheren Zeiten wurde Salbei in der Küche dazu genutzt verschiedene Lebensmittel wie Rindfleisch oder Geflügel haltbar zu machen. In verschiedenen Salaten, Suppen und mediterrane Gerichten ist Salbei noch heute einer der wichtigsten Geschmackslieferanten. Fleischgerichte wie Lamm, Kalb oder Schwein erhalten durch die Zugabe von Salbei eine interessante Note, aber auch Salbei-Butter, die beispielsweise zu Nudeln oder Gnocchi gereicht wird, erfreut sich unter Feinschmeckern größter Beliebtheit.
Geschichte und Verbreitung von Salbei
Salbei ist eines der Heilkräuter, das bereits seit vielen hundert Jahren Anwendung in den verschiedenen medizinischen Traditionen dieser Welt findet. Sowohl die asiatische wie auch die westliche Medizin greifen seit jeher auf die verschiedenen positiven Wirkungsweisen des Salbeis zu. Die große Anzahl an Salbei-Arten birgt ein schier unermessliches Potential an Verwendungsmöglichkeiten, die beinahe über den gesamten Globus hinweg bekannt sind.
Dementsprechend finden sich auch die Anbaugebiete mittlerweile in beinahe allen Teilen der Welt, wobei einige der Arten bereits unter besonderem Schutz stehen. Die in Deutschland kultivierten und wildwüchsig vorkommenden Salbei-Arten bedürfen allerdings keines besonderen Schutzes und werden nicht als gefährdet eingestuft.
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