Sanddorn
Wer einmal an Nord- oder Ostsee Urlaub gemacht hat, wird den Sanddorn (lateinisch: Hippophae rhamnoides) bemerkt haben. Die gesunden roten Beeren sind vor allem in den Dünen omnipräsent und werden auf unterschiedliche Weise vermarktet.
Der Sanddorn unter botanischer Perspektive
Als Mitglied der Familie der Ölweidengewächse, bringt der Sanddorn keineswegs als Einziges essbare Früchte hervor. Die Bekanntheit dieser Art ist allerdings hierzulande am Größten. Im entfernteren Sinne, zählt Sanddorn auch zur Ordnung der Rosenartigen und ist daher mit Apfel, Himbeere, Birne oder auch Kirsche und Pflaume verwandt – um nur einige zu nennen.
Der lateinische Name stellt ein kleines Kuriosum dar, da sich der erste Teil Hippophae auf die griechische Bezeichnung für ein leuchtendes Pferd zurückführen lässt und der zweite Wortteil rhamnus die Dornen bezeichnet. Alternative deutsche Bezeichnungen sind Rote Schlehen, Korallenbeere, Audorn oder auch Amritscherl.
Sanddorn gedeiht sommergrün als Strauch und wird zwischen einem und sechs Metern hoch. Beachtlich ist das Wurzelwerk, das bis zu drei Meter in die Erde ragt und seitlich sogar bis zu zwölf Meter Länge erreicht. Die Blätter sind mit maximal acht Zentimeter Länge und eine Breite von bis zu acht Millimetern eher unscheinbar und auch die kleinen gelben Blüten erscheinen eher unspektakulär. Blüteperiode des Sanddorns sind die Frühjahrsmonate März, April und Mai.
Bis sich die Früchte bilden, vergeht fast ein halbes Jahr. Die Ernte der rund acht Millimeter langen Schein-Steinfrüchte erfolgt ab August und kann sich bis in den Dezember ziehen. Weibliche Sträucher sorgen für eine üppige Versorgung mit den orangefarbenen Vitaminspendern.
Zum Wachsen bevorzugt der Sanddorn kalkhaltige Böden aus Sand und Kies sowie viel Sonne. In Asien können dabei Höhen von bis 5.000 Metern erklommen werden. Ebenfalls trifft man Sanddorn in Kiefernwäldern, an Küstenstreifen oder auch in Steppen. Die Toleranz gegenüber salzhaltigen Böden resultiert daraus, dass Sanddorn eine Symbiose mit so genannten Strahlenpilzen eingeht und von diesen mit ausreichend Stickstoff versorgt werden.
Inhaltsstoffe von Sanddorn
Hinsichtlich des Vitamin C- Gehalts stellt der Sanddorn regelrechte Rekorde auf und liegt deutlich über dem von Zitrusfrüchten. Darüber hinaus finden sich Beta-Karotin, Vitamin B12 und verschiedene Gerbstoffe in den Beeren.
In ihrer ungesüßten Form enthalten 100 Gramm Sanddornbeeren 42 kcal und drei Prozent Kohlenhydrate. Fett ist mit drei Prozent aber einer relevanten Menge an ungesättigten Fettsäuren, Protein mit einem Prozent vertreten.
Zur Verwendung von Sanddorn
Roh wird Sanddorn nur in den seltensten Fällen verzehrt, da die Beeren überaus sauer sind. Die Fülle der Sanddornprodukte ist dafür beachtlich und reicht von Saft über Konfitüre bis hin zu Likör und Edelbränden. Darüber hinaus finden die kleinen Früchte auch in Bonbons Verwendung.
Wer Sanddorn nicht essen mag, kann die heilende Wirkung auch in Form von Kosmetik genießen. Hier kommt vor allem das Öl zum Zuge, das aus den Sanddornsamen hergestellt wird und sowohl bei Verbrennungen als auch bei Geschwüren seine heilende Wirkung entfaltet.
Herkunft und Verbreitung von Sanddorn
Auch, wenn man hierzulande nahezu immer einheimische Sanddornprodukte kaufen kann, rangiert Deutschland mit einer Anbaufläche von nur wenigen Hundert Hektaren weltweit unter ferner liefen. Lediglich in der DDR wurden die Pflanzen kultiviert, werden heute aber eher wild geerntet.
In China wird dagegen in großen Stil Sanddorn angebaut und geerntet und auch in den französischen Alpen existieren Anbauflächen.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Nepal, hat sich allerdings über den gesamten eurasischen Kontinent ausgebreitet. Insbesondere im Nordwesten Europas aber auch in Sibirien sind die orangerot blühenden Sträucher anzutreffen.
Ähnliche Sorten: Apfel | Birne | Süßkirschen | Pflaume