Schnittlauch
Der Schnittlauch (lateinisch Allium schoenoprasum) ist nicht nur ein beliebtes Gewürz in der frischen Kräuterküche sondern gilt auch als gern gesehener Frühlingsbote, der bestens dafür geeignet ist die Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben.
Botanische Merkmale von Schnittlauch
Schnittlauch gehört zu den mehrjährigen Pflanzen und kann insgesamt bis zu 50 Zentimeter in die Höhe wachsen. Er wird in der Gattung Lauch und damit in der Familie der Amaryllisgewächse verortet. Schnittlauch bildet eine feine Zwiebel aus, aus der dann die charakteristischen, röhrenförmigen Laubblätter herauswachsen, die oftmals mit Stängeln oder Stielen verwechselt werden. Von Mai bis August kann Schnittlauch Blütenstände entwickeln, die jeweils bis zu 50 Blüten beherbergen können. Um den Schnittlauch für den Verzehr genießbar zu halten, sollten die Blütenstängel regelmäßig entfernt werden.
Im heimischen Garten kann Schnittlauch problemlos gedeihen, wobei hierfür in erster Linie ein lockerer Boden benötigt wird. Halbschattige oder besser noch sonnige Standorte empfehlen sich für das optimale Wchastum des Schnittlauchs. Die Samen können während der Aussaat in einigermaßen loses Erdreich gestreut und anschließend leicht bedeckt werden. Der frühe April ist als Zeitpunkt für die Saat bestens geeignet.
Wer Schnittlauch ernten möchte, sollte wissen, dass grundsätzlich nur die hohlen und röhrenförmigen Blätter der Pflanze für den Verzehr abgeschnitten werden. Diese können prinzipiell das ganze Jahr über geerntet werden, wobei insbesondere die jungen, noch etwas weicheren Blätter besonders geschmacksintensiv sind. Je älter die Blätter werden, desto mehr verhärten sie.
Bei der Ernte sollten die Blätter nur bis auf eine Länge von rund zwei Zentimeter gekürzt werden, damit der Schnittlauch sich immer wieder erholen und neue erntefähige Blätter produzieren kann. Wer die Blütenstände entfernt, stellt sicher, dass die Schnittlauchernte dauerhaft ertragreich ausfällt, da durch dieses Vorgehen mehr Blätter produziert werden.
Schnittlauch eignet sich zur Weiterverwendung in der Küche am besten in frischer Form. Gefriergetrocknet lässt er sich auch im Supermarkt erstehen, hat hierbei aber bereits einen Großteil seines Geschmacks eingebüßt.
Inhaltsstoffe im Schnittlauch
Schnittlauch zeichnet sich in erster Linie durch sein Gehalt an verschiedenen Vitaminen, Nährstoffen und Spurenelementen aus. Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B6 und auch Vitamin A sind in den Blättern des Schnittlauchs nachweisbar. Daneben finden sich außerdem Eisen, Magnesium, Calcium und Kalium in dem aromatischen Würzkraut.
Schnittlauch als Gewürz und Heilmittel
Schnittlauch wird wegen seines frischen, leicht scharfen oder zwiebeligen Geschmacks geschätzt und wird hauptsächlich in frischen Gerichten oder bei kleinen Snacks verwendet. Ein Kräuterquark ohne Schnittlauch ist beispielsweise für viele Menschen nicht oder nur schwer vorstellbar. Auch verschiedene Salate und Suppen werden häufig mit Schnittlauch angereichert und erhalten dadurch einen kräftig-scharfen Geschmack. Schnittlauch ist außerdem ein Bestandteil der Grünen Soße, die sich als traditionelles Gericht in Hessen großer Beliebtheit erfreut.
Als Heilmittel ist Schnittlauch weitaus weniger bekannt und wird in vielen Fällen sogar gänzlich verkannt. Dabei schreibt die traditionelle Heilkunde dem Schnittlauch durchaus einige charakteristische Wirkungen zu. So soll er etwa Frühjahrsmüdigkeit bekämpfen, sowie Blähungen und Appetitlosigkeit entgegenwirken. Dabei kommt der Schnittlauch allerdings meist in roher und nicht zubereiteter Form zum Einsatz. Ein Tee oder eine Tinktur wird aus Schnittlauch generell nicht hergestellt.
Geschichte und Verbreitung von Schnittlauch
Das ursprüngliche Wuchsgebiet des Schnittlauchs lässt sich heutzutage nicht mehr einwandfrei identifizieren, wobei allerdings angenommen wird, dass er gerade in den Alpen und in europäischen Mittelgebirgen zum ersten Mal aufgetaucht ist. Mittlerweile findet er sich in kultivierter Form in ganz Europa und auch in wilder Form lässt er sich immer wieder entdecken. Die kultivierte Form des Schnittlauchs lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen, wo das scharfe Würzkraut bereits intensiv genutzt wurde.
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