Spinat
Bereits die berühmte US-amerikanische Comicfigur Popeye wusste, dass Spinat stark macht. Wann immer es in den Cartoons „zur Sache“ ging, schluckte der Seemann zuvor eine Büchse Spinat und erlangte dadurch außergewöhnliche Kräfte. Auch im realen Leben ist Spinat ein überaus gesundes Gemüse, wenngleich der Eisengehalt nicht – wie lange Zeit fälschlich angenommen – aus dem Rahmen fällt.
Vegetative Kennzeichen des Spinats
Der Spinat (Spinacia oleracea) gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen und ist damit zumindest weitläufig mit dem Mangold, Zuckerrübe oder auch der Rote Bete verwandt. Die Pflanze gedeiht einjährig und wächst maximal ein Meter in die Höhe und entwickelt sich aus einer Pfahlwurzel. Weltweit sind mittlerweile mehr als 50 verschiedene Arten bekannt.
Gesät wird Spinat in der Regel zwischen März und Mai, es ist allerdings auch eine zweite Aussaat zwischen August und September möglich. Die Anbauzeit ist überaus kurz und die Blütezeit liegt zwischen Juni und September. Es werden dabei weder die Blüten noch die daraus entstehenden Früchte genutzt.
Erntereife erlangt Spinat schon nach rund acht Wochen. Die Blätter werden dabei in aller Regel kurz über dem Boden abgeschnitten, können jedoch auch einzeln abgeerntet werden. Erntezeitraum ist dabei zwischen April und Juni und im Oktober. Wichtig ist bei der Ernte, dass die Pflanze noch nicht blühen darf. Anderenfalls erhöht sich Konzentration an Nitrat und die Blätter schmecken bitter. Erfolgt die Ernte zu einem frühen Zeitpunkt, so wachsen die Blätter regelmäßig nach.
Der ideale Boden für Spinat ist stets etwas feucht und locker. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,5 liegen. Die Beigabe zusätzlichen Düngers ist nicht zwingend erforderlich.
Gesunde Inhaltsstoffe im Spinat
Glaubt man dem Volksmund, so ist Spinat vor allem durch einen hohen Eisengehalt gekennzeichnet. In der Tat liegt Eisen mit 3,5 Milligramm pro 100 Gramm frischem Spinat im oberen Durchschnitt der Gemüsesorten, erreicht damit allerdings keine außergewöhnlichen Werte.
Eher zu erwähnen ist der allgemein hohe Gehalt an Mineralstoffen und die Vitamine der B-Gruppe sowie Provitamin A und Vitamin C. Des Weiteren ist ein hoher Eiweißgehalt von 2,5 Prozent festzustellen.
Der Brennwert von 100 Gramm Spinat liegt bei 20 kcal. Kohlenhydrate sind mit 1,6 Prozent, Ballaststoffe mit 1,2 Prozent und Fett mit 0,4 Prozent vertreten. Zuletzt ist der Wassergehalt von 92,7 Prozent zu nennen.
Kritisch betrachtet wurde das grüne Gemüse vor allem aufgrund des hohen Nitratgehalts und der Oxalsäure. Aufgrund des Nitrats sollte Spinat nach dem Kochen auch nicht mehr aufgewärmt werden, da sich sonst das gesundheitsschädliche Nitrit bilden könnte. Selbiges gilt auch für das Stehenlassen bereits zubereiteten Gemüses.
Zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten
Spinat wird in erster Linie als Gemüse verzehrt und stellt hier einen beliebten Begleiter zu Ei, Kartoffeln oder – in der mediterranen Küche – auch zu Fischgerichten dar. Zumeist wird der Spinat vor dem Verzehr blanchiert, die jungen Blätter lassen sich allerdings auch roh als Salat genießen.
Alternativ wird Spinat aufgrund seines grünen Farbstoffs auch zum Färben beispielsweise von italienischer Pasta verwendet und findet zudem als Heilmittel Beachtung.
Die Geschichte des Spinats
Die Ursprünge von Spinat liegen im Südwesten Asiens. Gemeinhin wird davon ausgegangen, dass das Gemüse sowohl in Persien als auch im arabischen Raum zuerst kultiviert wurde. Bis heute trägt der Spinat auch einen Namen, der auf das persisches ispanāğ und das arabische isbanāh zurückgeht. Bevor das Gemüse allerdings seinen Siegeszug in Deutschland antrat, erreichte es Spanien, wo „espinaca“ erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt wird. Diese spanischen Wurzeln werden auch in der früheren französischen Bezeichnung „erbe d’espaigne“ deutlich und dem mittelalterlich-lateinischen „hispanicum olus“ ausgedrückt.
Hierzulande war es Albertus Magnus, der die Pflanze im 13. Jahrhundert erstmals beschrieb. Ab dem 16. Jahrhundert handelte es sich dann um eine geschätzte Gemüsepflanze, die heute in erster Linie in Deutschland, Frankreich und Italien angebaut wird.
Ähnliche Sorten: Rote Bete | Mangold