Steinpilze
Steinpilze bzw. der Gemeine Steinpilz (lateinisch: Boletus edulis) ist eine der beliebtesten Speisepilze und meist untrennbar mit Fichten verbunden. In Deutschland erhält man die Leckerei jedoch auch im Handel.
Botanische Kennzeichen der Steinpilze
Bedenkt man, dass sich Steinpilze nicht züchten lassen, so handelt es sich um wahre Raritäten, die meist nur in der Zeit zwischen August und Oktober gefunden werden. Hinzu kommt, dass Steinpilze oftmals von Pilzfliegen und anderen Insekten sowie deren Larven befallen werden und teilweise ganze Ernten ungenießbar sind.
Botanisch gehören Steinpilze zu den Dickröhrlingen und sind damit im entfernten Sinne auch mit dem echten Hausschwamm verwandt bzw. gehören derselben Ordnung an. In optischer Hinsicht zeigen sich Steinpilze vielseitig und präsentieren sich mit einem Hutdurchmesser zwischen sechs und 25 Zentimetern sowie eine Stiellänge von fünf bis 20 Zentimeter. Ebenso vielfältig fällt auch die Farbgebung aus, die zwischen weiß, cremefarben und braun changiert. Verantwortlich für die unterschiedlichen Färbungen ist der Lichteinfall, der je nach Standort variieren kann. Junge Steinpilze erfreuen durch ein festes und weißes Fleisch und ihren milden, angenehmen Geschmack.
Beim Sammeln ist unbedingt erforderlich, dass Steinpilze gegenüber dem ähnlichen Gallenröhrling abgegrenzt werden. Findet sich nur einer dieser Pilze in einem Steinpilzgericht, so ist dieses komplett aufgrund des bitteren Geschmacks des Gallenröhrlings komplett verdorben.
Zu finden sind Steinpilze hierzulande vor allem unter Fichten in einem Alter zwischen 20 und 40 Jahren, mit denen zumeist Symbiosen eingegangen werden. In einzelnen Fällen lassen sich die leckeren Pilze aber auch unter Eiche, Buchen oder einer Reihe anderer Bäume blicken. Die Standorte sind meist Wälder oder Waldränder – eine Kultivierung im Garten ist nahezu unmöglich. Des Weiteren bevorzugen Steinpilze sonnige Standorte.
Pilzsammler wissen, dass Steinpilze oft in der Umgebung von Fliegenpilzen zu finden sind. Die leuchtend roten Hüte gelten daher als guter Indikator für potenziell geeignete Fundstellen.
Die Ernte kann in warmen und regenreichen Sommern bereits im Mai oder Juni beginnen. In aller Regel zeigen sich Steinpilze aber erst im Herbst.
Inhaltsstoffe in Steinpilzen
Steinpilze bestehen – wie die meisten anderen Pilzsorten – vor allem aus Wasser. Der Anteil beträgt hier runde 87 Prozent. Kohlenhydrate und Fett sind nur in Spuren vorhanden, dafür liegt der Proteingehalt mit 5,4 Prozent überdurchschnittlich hoch. Auch enthalten Steinpilze runde sechs Prozent an Ballaststoffen. Der Brennwert beträgt 27 kcal auf 100 Gramm.
Wichtige Mineralstoffe sind Kalium, Magnesium und Phosphor. Des Weiteren sind auch Niacin sowie die Vitamine B1 und B2 zu erwähnen.
Steinpilze und ihre Verwendung
Steinpilze gehören zu den wenigen Pilzsorten, die sich auch roh genießen lassen. In den meisten Fällen werden die Pilze allerdings gebraten oder auch gekocht. Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und so landen Steinpilze beispielsweise in leckeren Soßen zu Fleisch- und Wildgerichten oder auch als Füllung in Ravioli oder anderen Pasta-Spezialitäten.
Aufgrund des unverwechselbaren Eigengeschmacks lassen sich Steinpilze aber auch pur und in Butter geschwenkt oder mit ein wenig Zitrone verspeisen.
Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, dass die Steinpilze angeschnitten sind. Nur so erkennt man, dass die Stiele nicht von Insekten befallen wurden. Bei der Lagerung sollten zudem direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft verhindert werden und die Reinigung erfolgt am Besten in trockenem Zustand, damit sich die Steinpilze nicht mit Wasser vollsaugen.
Geschichte und Verbreitung der Steinpilze
Steinpilze kommen in freier Natur in ganz Europa vor. In Italien heißen sie Porcini und werden ebenso hoch geschätzt wie hierzulande. Die auf dem deutschen Markt angebotenen Pilze stammen meist aus Mittel- und Osteuropa. Der Preis ist erfahrungsgemäß hoch, da die Wildpilze erst einmal gefunden und dann von Hand gesammelt werden müssen.
Dadurch, dass Steinpilze sowohl Schwermetalle als auch radioaktive Substanzen enthalten können, sollten Schwangere sowie Babys und Kleinkinder die Finger davon lassen.