Süßkartoffel
Trotz ihres Namens ist die Süßkartoffel (lateinisch: Ipomoea batatas) nur entfernt mit der Kartoffel verwandt. Es handelt sich um ein Windengewächs, das auch verwandtschaftliche Verhältnisse mit Tomate und Aubergine teilt. Auch, wenn die schmackhaften Knollen hierzulande eher zu den Exoten zählen, rangieren sie in Weltproduktion von Wurzel- und Knollennahrungspflanzen hinter Kartoffeln und Maniok auf dem dritten Platz.
Die Süßkartoffel unter botanischer Perspektive
Die Süßkartoffel oder auch Batate lässt sich leicht in einen ober- und einen unterirdischen Bereich aufteilen. Oberhalb der Erde ist sie eine Kletterpflanze, die bis zu vier Meter lang wird und mit grünen, teilweise sogar violetten Blättern aufwartet. Die Süßkartoffel wird auf Feldern angebaut und wuchert krautig, ohne dabei den Boden zu verlassen. Die meist violetten Blüten werden nur bei manchen Sorten ausgebildet und sind zudem lediglich während weniger Stunden am frühen Morgen zu sehen. Ebenso selten bildet die Süßkartoffel ihre Kapselfrüchte aus und auch die darin enthaltenen Samen keimen nur schwer. Die Vermehrung erfolgt daher meist über Stecklinge.
Wenn man so will, liegt der entscheidende Teil der Süßkartoffel unter der Erde. Das Wurzelsystem ist weit verzweigt und besteht in einer Kombination aus Speicherwurzeln, Bleistiftwurzeln und Faserwurzeln. Für die Ernte relevant sind ausschließlich die Speicherwurzeln, die bis zu 30 Zentimeter lang und dabei mehrer Kilogramm schwer werden können.
Hinsichtlich der Farbgebung zeigt sich die Süßkartoffel vielseitig und existiert sowohl in Weiß, als auch in Gelb, Orange, Rosa oder Violett.
Im eigenen Garten fühlt sich die Süßkartoffel nur dann wohl, wenn niedrige Temperaturen vermieden werden. Das Wachstum findet lediglich ab zehn Grad Celsius statt und Frost lässt die empfindlichen Wurzeln absterben. Entsprechend sollte eine Pflanzung erst nach den Eisheiligen erfolgen und zudem auf einen sonnigen oder halbschattigen Standort geachtet werden. Staunässe ist dabei ebenfalls zu vermeiden, dafür reicht jedoch auch ein handelsüblicher Gartenboden.
Die Ernte der Süßkartoffel muss hierzulande spätestens im Oktober eingebracht sein, um Frost zu vermeiden.
Inhaltsstoffe der Süßkartoffel
100 Gramm Süßkartoffel enthalten rund 96 kcal, was vor allem auf den hohen Kohlenhydratanteil von 20 Prozent zurückzuführen ist. Fett ist lediglich in Spuren vorhanden, Protein mit 1,6 Prozent vertreten. Des Weiteren finden sich drei Prozent Ballaststoffe.
Ihre Stärken spielt die Süßkartoffel dann bei Vitamin E und Vitamin A aus, die beide in erheblichem Ausmaß vertreten sind. Ebenfalls zu nennen sind Beta-Carotin und das B-Vitamin Riboflavin sowie Vitamin B6. An Mineralstoffen sind Natrium, Kalium, Magnesium sowie Phosphor und Eisen besonders stark vertreten.
Die Verwendung der Süßkartoffel
Bei einem Vergleich zwischen „normaler“ und Süßkartoffel zeigt sich Letztere deutlich vielseitiger. Vereinfacht lässt sich davon ausgehen, dass nahezu jedes Kartoffelgericht auch mit der Süßkartoffel zubereitet werden kann und sowohl ein Garen mit als auch ohne Schale möglich ist.
Ihre Vielfalt zeigt die Süßkartoffel dadurch, dass sie sich auch für die Herstellung von Desserts und Nudeln eignet und die Knolle auf Wunsch sogar roh verzehrt werden kann. Selbst die Blätter der Süßkartoffel sind noch verwendbar und ähneln ein wenig dem Spinat.
Zuguterletzt wird die Süßkartoffel auch in der Industrie genutzt, um daraus Mehl oder Stärke zu produzieren, die wiederum in Stärkesirup, Spiritus oder Branntwein münden.
Herkunft und Verbreitung der Süßkartoffel
Ob tatsächlich Christoph Kolumbus die Süßkartoffel in Europa einführte, gilt als umstritten. Fakt ist jedoch, dass das Windengewächs ursprünglich aus Mittelamerika stammt und mittlerweile in nahezu jedem tropischen Land heimisch ist.
Zu den weltgrößten Produzenten gehört mit weitem Abstand China, gefolgt von Brasilien und Israel. In Europa wächst die Süßkartoffel zudem in Spanien, Portugal und Italien.
Ähnliche Sorten: Kartoffeln | Tomate | Aubergine